Erster Eklat bei den deutschen Rechtspopulisten

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Die AfD-Vorsitzende Frauke Petry will der Fraktion ihrer Partei im Bundestag nicht angehören. Das sagte sie am Montag und verließ eine Pressekonferenz.

Unmittelbar nach ihrem Erfolg bei der Bundestagswahl sind die innerparteilichen Konflikte in der AfD eskaliert. Die Vorsitzende Frauke Petry will der Fraktion ihrer Partei nicht angehören. Das sagte sie am Montag in Berlin und verließ eine gemeinsame Pressekonferenz mit den Spitzenkandidaten Alice Weidel und Alexander Gauland. Petry konnte in ihrem sächsischen Wahlkreis ein AfD-Direktmandat erringen.

Co-Parteichef Jörg Meuthen entschuldigte sich für das Verhalten Petrys. „Das ist auch mit uns nicht abgesprochen gewesen“, sagte er. Der Vorgang zeige, dass die AfD auch „ein gäriger Haufen“ sei. Zuvor hatte Meuthen Petry heftig attackiert. Dass sie sich in öffentlichen Äußerungen wiederholt von den beiden Spitzenkandidaten distanziert habe, sei „wenig hilfreich“ gewesen und „nicht hinnehmbar“, sagte er.

Die AfD hatte am Sonntag 12,6 Prozent der Stimmen erhalten und stellt 94 Abgeordnete . Sie bildet damit die drittgrößte Fraktion im Parlament. Meuthen ist Vorsitzender der AfD-Landtagsfraktion in Baden-Württemberg. Er hatte nicht für den Bundestag kandidiert.

Bevor sie die Pressekonferenz verließ, erhob Petry für die AfD den Anspruch, sich auf eine Regierungsübernahme 2021 vorzubereiten. Spitzenkandidatin Weidel kündigte eine „konstruktive Oppositionsarbeit“ an. Die AfD werde künftig die Bundesregierung kontrollieren, was in den letzen vier Jahren praktisch nicht stattgefunden habe. Bestes Beispiel dafür sei die Flüchtlingspolitik.

Frauke Petry: „Ich werde jetzt diesen Raum verlassen“. Foto: AFP

Gauland warf Union und SPD vor, sie seien unfähig gewesen, das Land vernünftig zu regieren. „Wir wollen eine klare Opposition im Bundestag sein“, sagte er. Die Grünen-Politikerin Claudia Roth forderte einen strengen Umgang mit der AfD im Parlament. „Der Bundestag ist kein Jagdrevier einer rechtsradikalen Partei, sondern verdient Respekt“, sagte sie am Montag dem Bayerischen Rundfunk. Man müsse einschreiten, wenn Angst und Hass im Bundestag verbreitet würden.

Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, relativierte unterdessen das starke Ergebnis der AfD. „Fakt ist, dass am Ende des Tages knapp 87 Prozent der Bevölkerung andere Parteien gewählt haben“, sagte Schuster am Montagmorgen dem Sender SWR2. Unterschätzen dürfe man die rechtsnationale Partei aber nicht.

Pierre W
25. September 2017 - 11.55

da laeuft noch viel schmutziges wasser vom rhein in die ostsee ___ die gruenen unter josk... fisch... zerhauten damals sich auch mit der polizei___ schon vergesszen..??

Mephisto
25. September 2017 - 11.24

Wenn in der Tageblattumfrage 36 % der Leser das gestrige Resultat der AfD gut finden dann beweist das , dass auch hierzulande viele Zuckungen im rechten Arm verspüren. Das sind sicher die geistigen Abkömmlinge der VDB -Mitglieder vor 75 Jahren.

Lucas
25. September 2017 - 11.04

Intern Onstëmmegkeeten ginn elo nach an der Ëffentlechkeet ausgebreet. Et ass ee schliisslech eng „Victime“! Bei neie Parteien ass dat gäre sou! Souguer eng Koppel – nëmmen zu zwee - muss sech arodéieren, besonnesch an der Verantwortung. Eng Partei huet hir Dynamik, oder och net méi! Do feelt oft e politesche Profil vum Eenzelnen, dee Joere brauch, fir sech professionell ze entwéckelen. Eng etabléiert Partei dréit oft munch Offiziellen „... ohne Eigenschaften“, am Ganze mat. Wat woren di „Gréng“ dann am Ufank, dohannen an hei? Scho vergiess? Et soll also keen ze séier de Fanger hiewen. Besser wier et, um eegene Profil ze schaffen, fir spéider. Wee weess?

CESHA
25. September 2017 - 10.00

Das ist schade, denn Frau Petry ist eine sehr sympathische Person. Ihre Entscheidung ist vielleicht dahingehend zu verstehen, dass sie nicht in einen Topf geworfen werden möchte mit anderen Parteimitgliedern, die eher extremistische Positionen vertreten (die gibt es ja leider) und sich für später die Option offenhalten möchte, die Führung einer gemässigteren AfD zu übernehmen.