Ende des Glyphosats in Luxemburg eingeläutet

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Luxemburg hat einen neuen Plan zur Reduzierung der Pflanzenschutz-Spritzmittel vorgelegt. Hiermit wird das Ende von Glyphosat eingeläutet.

Bei dem neuen Luxemburger Aktionsplan zur Reduzierung des Einsatzes von Spritzmitteln in Luxemburg („Plan d’action national de réduction des produits phytopharmaceutiques“, PAN) geht es nicht nur um das Glyphosat, sondern um alle Spritzmittel, die zurzeit verwendet werden.

Der Plan hat zum Ziel, …

  • … bis zum Jahr 2030 eine allgemeine Reduktion von 50% des Gebrauchs von Spritzmitteln zu erreichen.
  • … bei den sogenannten „Big Movers“ – das sind Spritzmittel, die viel zum Einsatz kommen, besonders giftig sind oder sonstige Sorgen bereiten – einen Rückgang um 25% bis 2025 zu bewirken.

Das hat auch Auswirkungen für Hobbygärtner, da …

  • … starke Einschränkungen der Nutzung von Glyphosat im Hobbybereich vorgesehen sind. So sollen Spritzmittel ab Ende 2018 in Geschäften nicht mehr frei zugänglich sein. Hobbygärtner dürfen solche Mittel ab dann nur mehr erwerben und nutzen, wenn sie – wie die Landwirte – eine spezielle Ausbildung hierfür absolviert haben.
  • … genaue Daten über die Nutzung von Spritzmitteln gesammelt und ausgewertet werden („Indice de fréquence de traitement“).

25 Maßnahmen

Um den neuen Plan umzusetzen, sind 25 verschiedene Maßnahmen vorgesehen, darunter kurz-, mittel- und langfristige. Es wird genau festgehalten, bis wann welche Maßnahme umgesetzt werden soll.

Damit die Landwirtschaft Zeit hat, sich umzustellen, gibt es eine Übergangsphase. Die Forschung nach Alternativen wird mit allen Akteuren gemeinsam vorangetrieben.

Exit-Strategie

Im Plan wird festgehalten, dass das Ende der Glyphosat-Nutzung in Luxemburg eingeläutet wird. Die „Exit-Strategie“ wird mit den Landwirten ausgearbeitet.

Das Ganze soll im Rahmen einer europäischen Partnerschaft geschehen („Partenariat européen d’innovation“). In diesem Rahmen will man ein Netzwerk von Vorzeigebetrieben aufbauen, wie Landwirtschaftsminister Fernand Etgen am Freitag unterstrich. Hierbei wird besonders, aber nicht nur an eine Zusammenarbeit mit den Nachbarländern Frankreich, Belgien und Deutschland gedacht.


Seit 1974

Glyphosat ist das Pflanzenschutzmittel, das weltweit am meisten verkauft wird. Das 1974 von Monsanto auf den Markt gebrachte Mittel unter dem Namen „Roundup“ steht im Verdacht, krebserregend zu sein. Glyphosat-Gegner wollen es daher verbieten. Trotzdem entschied sich die Europäische Kommission am 27. November dazu, die Verwendung von Glyphosat um weitere fünf Jahre zu verlängern. Eine Entscheidung, die durch die Zustimmung des deutschen Agrarministers Christian Schmidt bei der Glyphosat-Abstimmung möglich wurde. Luxemburg stimmte gegen eine Verlängerung.

Nicolas Guth
27. April 2019 - 14.50

Wa mer esou weider maachen, da si mer geschwenn erem am Mettelalter well mer éis nit méi un wessenschaftlich Analytik haalen, mä op Meenung vu Leit. Dat nennt een och Populismus. Wann de Minister e besse courage hätt, da géif hie soen, ech losse mech nit vun esou Meenungen beauflossen, mä e géif sech op Sachkenntnisser stetzen.

mstvulux
15. Dezember 2017 - 17.37

Den Schädlingen und Krankheiten auf unseren Feldern dürfte dieses Gesetz egal sein. Kein Bauer wird unnötige Behandlungen mit Pflanzenschutzmitteln durchführen. Er kennt sich nämlich mit dieser Materie aus. Glyphosat:Nicht giftigfür den Menschen(weniger giftig als Kochsalz und Backpulver),baut sich im Boden schnell ab,nicht bienengefährlich.etz

Aender
15. Dezember 2017 - 15.21

Es sind doch wohl nicht die Hobby-Gärtner welche Schuld an der Misére sind ? Wieso verzichten unsere Agronomen nicht freiwillig auf Glyphosat ? P.S. Ich hatte um die Jahrtausenwende 1L gekauft, die Flasche ist noch 1/2 voll.