EM-Qualifikation: Aufholjagd der „Roten Löwen“ reicht in Serbien nicht aus

EM-Qualifikation: Aufholjagd der „Roten Löwen“ reicht in Serbien nicht aus

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In ihrem vorletzten EM-Qualifikationsspiel der Gruppe B kassierte die Luxemburger Nationalelf eine 2:3-Niederlage in Serbien. Nach 45 schweren Minuten zeigten die FLF-Spieler Charakterstärke, Willen und Kampfgeist. Die Anschlusstreffer erzielten Gerson Rodrigues und David Turpel. In der anderen Partie des Tages behauptete sich Portugal – am Sonntag (15.00 Uhr) zu Gast im Stade Josy Barthel – mit 6:0 gegen Litauen. Damit bleibt in der Tabelle alles beim Alten.

Der Mann der ersten Hälfte hieß Mitrovic. Der serbische Offensivspieler stellte das FLF-Team vor erhebliche Probleme. Insgesamt kamen die „Roten Löwen“ in Belgrad nicht an ihre gewohnte Leistung der letzten Monate heran. In Abwesenheit des verletzten Martins und des gesperrten Barreiro fehlte es der Mannschaft von Luc Holtz in den ersten 45 Minuten an der üblichen defensiven Stabilität. Gerson, der in den letzten Duellen als Innenverteidiger zum Einsatz gekommen war, kehrte ins Mittelfeld zurück. Den freien Platz neben Chanot nahm Hall ein. Zurück in die Startformation meldete sich Philipps.

Die nötige Zweikampfhärte wurde vermisst und die Hausherren reihten Chance um Chance aneinander. Nach 19 Minuten hatte Mitrovic bereits fünf platzierte Schüsse auf das Tor von Moris abgegeben. Einer davon war sein Kopfballtor in der 11. Minute. Tadic wurde nicht konsequent beim Flanken gestört, im Rücken von Jans lauerte die Nummer 9 der Serben, der ins lange Eck zielte. Moris stand unter Dauerbeschuss und verhinderte mit etlichen Paraden Schlimmeres.

Lichtblick des ersten Durchgangs war ein Pfostenschuss von O. Thill, der sich den Ball in beeindruckender Manier zurechtgelegt hatte. Obschon es aussah, als hätten die „Roten Löwen“ es geschafft, sich etwas aus ihrer Hälfte befreien zu können, änderte sich nichts am Spielverlauf. Klasse reagierte Moris auch in der 30. gegen Maksimovic.

Der zweite Streich von Mitrovic folgte in der 43., als er das Leder ein weiteres Mal in die Maschen donnerte. Mitrovic zog von der linken Seite in die Mitte und sein Schuss wurde von Jans unhaltbar für Moris abgefälscht (43.).

Ein Tor für René Hoffmann

Die sehenswerte Steigerung folgte in den zweiten 45 Minuten. Hatte die Standpauke des Trainers in der Kabine gewirkt? Die Körpersprache der „Roten Löwen“ war nach dem Dreh jedenfalls eine andere – und der zweite Schuss auf das Tor von Dmitrovic (54.) passte! Eine Minute nachdem Carlson Gelb gesehen hatte, flankte er in den Sechzehnmeterraum. Dort stand Rodrigues goldrichtig und hämmerte den Ball ins Tor. Hochemotional ging es danach zu: Er griff zum schwarzen Band, das an die verstorbene Jeunesse-Legende René Hoffmann erinnern sollte und widmete diesen Treffer dem einstigen Betreuer der Mannschaft. Rodrigues dürfte in diesem Moment ebenfalls an seine Mutter gedacht haben, die Anfang des Jahres verstorben ist.

Einwechselspieler treffsicher

Dieser Anschlusstreffer hatte neues Feuer in der Partie entfacht. Turpel kam zur Spielstunde für O. Thill, um das Offensivspiel anzukurbeln. In einer Phase, in der die Luxemburger sich eigentlich gut zurechtfanden, nutzte der Tabellendritte wieder einen Fehler von Gerson eiskalt aus. Chanot und Hall versuchten zu klären, doch der acht Minuten zuvor eingewechselte Radonjic zeigte kein Erbarmen.

Doch hatten die Luxemburger Platz zum Stürmen, ging es in der zweiten Hälfte deutlich besser und schneller nach vorne. In seinem 50. Länderspiel leitete der eingewechselte Turpel das 2:3 sogar selbst ein. Auf rechts sah er Deville, der wiederum vor das Tor flankte. Dort zögerte der Virton-Angreifer nicht lange: Dieser „Diver“-Kopfball weckte wieder neue Hoffnungen.

Sinani ersetzte den sehr engagierten V. Thill. Die Gäste mussten nun alles nach vorne werfen und glaubten an den Punktgewinn. U.a. hatte Deville eine gute Möglichkeit. Es blieb bei der knappen Niederlage und der Tatsache, dass die Aufholjagd im zweiten Durchgang nicht mit einem Punkt belohnt wurde.

Statistik: 

Serbien: Dmitrovic – Ni. Maksimovic, Milenkovic, Kolarov, Mladenovic – Milivojevic, Ne. Maksimovic – Milinkovic-Savic (62. Radonjic), Tadic (90. + 1 Lukic), Ljajic (79. Djuricic) – A. Mitrovic

Luxemburg: Moris, Jans, Chanot, Hall, Carlson – Philipps (46. Skenderovic) – V. Thill (79. Sinani), O. Thill (51. Turpel), Gerson, Rodrigues – Deville

Schiedsrichter: Gözübüyük – Schaap, de Vries (alle NL)

Gelbe Karten: V. Thill, Carlson

Torfolge: 1:0, 2:0 Mitrovic (11., 43.), 2:1 Rodrigues (54.), 3:1 Radonjic (70.), 3:2 Turpel (75.)

Zuschauer: 1.000