Ein Schiedsrichter sieht rot: Zuschauer beim Jugendfußball verletzt

Ein Schiedsrichter sieht rot: Zuschauer beim Jugendfußball verletzt

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Vor dem Friedensgericht musste sich ein Mann verantworten, weil er sich bei einem Fußballspiel zwischen Jugendmannschaften mit anderen Erwachsenen in die Haare gekriegt und einen Mann geschlagen hatte.

Wenn Kinder sich sportlich betätigen, sollte eigentlich der Spaß im Vordergrund stehen. Doch immer wieder kommt es bei Sportveranstaltungen für Nachwuchsmannschaften zu handfesten Auseinandersetzungen zwischen Eltern, Betreuern und anderen Zuschauern, weil der Ehrgeiz dann doch größer ist als der Fair-Play-Gedanke.

Bei einem Spiel zweier luxemburgischer Nachwuchsteams konnte die FLF keinen Schiedsrichter stellen. Der Jugendtrainer der Heimmannschaft übernahm daraufhin die Leitung der Partie.

Immer wieder beschwerten sich die Eltern der Gästespieler lautstark über den Schiedsrichter und seine Entscheidungen. Für die aufgebrachten Erwachsenen an der Seitenlinie waren diese nicht neutral genug, sondern ganz klar zum Vorteil des Gastgeberclubs. Als dann ein Spieler der Gastmannschaft ein Tor schoss, bepöbelte die Mutter des Torschützen den Schiedsrichter lautstark.

Der Unparteiische, der sich nun dafür vor Gericht verantworten musste, antwortete auf die Beleidigungen mit einem Faustschlag gegen die Brust von einem weiteren Zuschauer.

Geldstrafe

Durch die Wucht des Faustschlags verlor der Mann das Gleichgewicht und stürzte einen Hang hinunter. Bei dem Sturz wurde sie am Nacken und an der Schulter verletzt. Die Verletzungen waren jedoch nicht so schlimm, dass er krankgeschrieben werden musste. Der Schiedsrichter wurde nun wegen Körperverletzung zu einer Geldstrafe von 250 Euro verurteilt.

Das Gericht forderte die Eltern zu mehr Fair Play in Zukunft auf. Die Erwachsenen sollten ihren Kindern als Vorbild dienen. Das Opfer erhielt 824,45 Euro Schadenersatz. Da es sich bei dieser Art von Streitigkeiten beileibe nicht um einen Einzelfall handelte, wurden bereits Tafeln mit Benimmregeln für die Zuschauer aufgestellt.

*In einer früheren Fassung schrieben wir, der Schiedsrichter hätte eine Frau geschlagen. Bei dem Opfer handelte es sich allerdings um einen Mann.

KTG
22. Januar 2019 - 6.28

Hihi.. schlimmer geht's immer. Mir wurde vor einigen Monaten in der Warteschlange an der Kasse von einer älteren Dame deren Einkaufswagen ohne Unterlass gegen die Beine gerammt. Als ich dann auch noch die üblichen Aktionstickets dankend ablehnte, fragte sie die Kassiererin sofort, ob sie die denn bekommen dürfe...

Cornichon
21. Januar 2019 - 13.39

Als würde sich heutzutage noch jemand um eine Vorbildfunktion kümmern. Heutzutage wird gekämpft, und wenn es nur 5 Zentimeter in der Warteschlange vom Cactus sind.

Jacques Zeyen
20. Januar 2019 - 8.56

Tafeln mit Benimmregeln für Eltern! Das muss man sich vorstellen.Die Vorbildfunktion der aufgebrachten Mutter,die letztendlich im Graben landete,ist auch dahin. Ihr Sohn wird als Erwachsener noch davon erzählen und hoffentlich seinen Kindern den Unterschied erklären zwischen Hysterie und Beherrschung.

roger wohlfart
19. Januar 2019 - 12.40

Boxmatch am Rande eines Jugendfussballspiels, bei dem der Schiri ausrastet! Wenn bereits bei Kindern ein Fussballspiel so bierernst genommen wird, dass es in eine Schlägerei ausartet, muss man sich doch Gedanken machen über die Auslegung des Fairplays im Sport, der eigentlich ein Spiel sein sollte.