Ein Jahr nach der Unwetterkatastrophe im Müllerthal: Das Umweltministerium zieht Bilanz

Ein Jahr nach der Unwetterkatastrophe im Müllerthal: Das Umweltministerium zieht Bilanz

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Es ist etwas mehr als ein Jahr her, als Wassermassen die Region rund um das Müllerthal verwüsteten. Am Mittwoch zog das Umweltministerium Bilanz – und zeigte, wie in Zukunft Schäden solchen Ausmaßes vorgebeugt werden kann.

11.050.000 Euro hat der Luxemburgische Staat bisher insgesamt für die Wiederinstandsetzung der Region bezahlt. Besonders ins Gewicht gefallen ist dabei die Rekonstruktion der Straßen. Am stärksten beschädigt war die Strecke CR364 zwischen Echternach und Berdorf, die seit dem 3. Juni wieder für den Verkehr geöffnet ist. Diese war unter den Wassermassen komplett in sich zusammengefallen und musste erneuert und stabilisiert werden. Auch das unten entlanglaufende Flussbett, in das Steine und Schlamm gefallen waren, musste renaturiert werden. Die Wiederinstandsetzung kostete 3.750.000 Euro.

Der zweite Teil des CR364, der zwischen Vogelsmühle und Berdorf verläuft, ist derzeit noch gesperrt. Das Ministerium kündigt die Wiedereröffnung der Straße für Mitte Juli an. Mit der Rekonstruktion des an der Strecke gelegenen Parkplatzes „Priedegtstull“ werden diese Arbeiten voraussichtlich mit 350.000 Euro zu Buche schlagen.

Fokus auf Vorhersage

Insgesamt wurden 97 Dossiers beim „Haut commissariat à la protection nationale“ eingereicht, um eine staatliche Beihilfe zu beantragen. Die meisten Anträge kamen aus den Gemeinden Befort, Berdorf, Consdorf und Echternach. Für alle Dossiers zusammen stellte der Staat fast drei Millionen Euro zur Verfügung. Damit wurden unter anderem 16 Kilometer Waldwege instand gesetzt.

Das Ministerium verzeichnet 60 Interventionen für insgesamt 6 Millionen Euro, bei denen Schutt, Müll und Matsch entfernt wurden sowie Brücken wiederaufgebaut und Flüsse freigemacht wurden. Alles in allem wurden um die 16.000 Tonnen Schlamm, 5.000 Quadratmeter Baumstämme und fünf Tonnen Plastikmüll bei den Säuberungsarbeiten entfernt.

Risikozonen

Damit in Zukunft nicht noch einmal eine derartige Katastrophe passiert, legt das Umweltministerium besonderen Wert auf bessere Vorhersagen und Warnungen. Auch die Dokumentation und Forschung tritt in den Vordergrund. Im Frühling 2020 soll eine Karte veröffentlicht werden, auf der zu sehen ist, welche die Risikozonen bei schlagartigen Regenfällen sind. Aktionspläne, die von den Gemeinden ausgearbeitet werden, können bis zu 100 Prozent vom Wasserverwaltungs-Fonds subventioniert werden.

Was die Dokumentation anbelangt, arbeitet das Ministerium eng mit den Forschern des Luxembourg Institute of Science and Technology zusammen. Auf der Internetseite www.flashfloods.lu können Betroffene einen Fragebogen ausfüllen, um bei der Auswertung der Schäden zu helfen.

Jacques Zeyen
14. Juni 2019 - 8.13

" Science and technology.." Wenn auf den höher gelegenen Flächen (Wohn-und Agrarflächen) massive Bebauung und Bodenversiegelung stattfindet,dann braucht es nicht viel " Science " um zu wissen,dass bei der nächsten Regenflut das gleiche Szenario zu erwarten ist. Bei Rhein und Donau hat man bereits reagiert und die großen Auen wieder hergestellt um ersten Fluten eine Ausweichmöglichkeit zu geben. Wenn ein Liter Regenwasser binnen Sekunden über.Rohre,Drainagen usw. im Bach landet,dann ist es eine leichte Rechnung was am Ende in den Engtälern zu erwarten ist. Und der Bauboom hat ja erst so richtig begonnen.

Pascal Federspiel
13. Juni 2019 - 15.29

Moien Madame Konsbrück, mir haten och iwwer Greiweldeng e Bericht: http://www.tageblatt.lu/headlines/hochwasser-in-greiveldingen-eric-dahlmanns-blickt-auf-die-ereignisse-vom-1-juni-2018-zurueck/ Mat beschten Gréiss

Solange Konsbrück
13. Juni 2019 - 14.37

Firwat schwäetzt der ëmmer nëmmen vum Möllerdall no der Katastroph vum 1.Juni 2018- och wann dat Tourismusgebiet ass- ma zu Greiweldeng op der Musel wuar et genau grad sou schlëmm an do gëtt nët weider dervun an den Zeitungen geschriwwen. MBG