Schadensansprüche: Luxemburg will Gesetz für den Atomunfall

Schadensansprüche: Luxemburg will Gesetz für den Atomunfall

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Luxemburg: Bürger sollen mehr juristische Möglichkeiten bekommen.

Ein Teil der Regierung hat gestern ein neues Gesetzesprojekt vorgestellt, das es erlauben soll, im Falle eines Atomunfalls im Ausland Schadensansprüche in Luxemburg ungedeckelt geltend zu machen.

Derzeit erlebe die Atomenergie eine Renaissance in Europa, sagte Umweltministerin Carole Dieschbourg, die das Gesetzesprojekt zusammen mit ihren Regierungskollegen Lydia Mutsch und Felix Braz vorstellte. Die Atomkraft werde banalisiert.

Gegen die Kohlekraft gebe es mittlerweile eine internationale Allianz. Gegen die Atomkraft allerdings nicht. Es scheint, als ob Luxemburg zusammen mit Österreich relativ alleine auf weiter Flur steht. Es gelte jetzt nicht, die Atomkraft als klimafreundliche Alternative zur Kohle zu preisen, so die Ministerin. Die Finanzierung der Atomkraft behindere die Finanzierung der Erneuerbaren, die auch „finanziell die bessere Wahl sind“.

„Klares Zeichen“

Mit dem Gesetzesprojekt will die Regierung ein „klares Zeichen“ setzen. Auch wenn sie hoffe, dass es nie zum Einsatz kommen werde, so die Ministerin. Das Gesetz sei klar auch dazu bestimmt, politischen Druck auszuüben.

Internationale Abkommen in diesem Rahmen will Luxemburg nicht ratifizieren. Diese sehen vor, dass solche Schadensfälle im Land verhandelt werden, in dem der Unfall passiert ist. Daneben seien die Schadensersatzsummen gedeckelt und die Frist, binnen der Klage einzureichen ist, sei sehr begrenzt. Die Umweltministerin wittert hier den Einfluss der Atomlobby.

Das luxemburgische Gesetz soll es nun erlauben, dass ein Schaden, der in Luxemburg entstanden ist, vor einem Luxemburger Gericht verhandelt werden kann. Auch muss nicht nachgewiesen werden, dass der Betreiber des Atomkraftwerkes einen Fehler begangen hat. Es reicht – sofern das Gesetz in dieser Form das Parlament passiert –, dass der Schaden im kausalen Zusammenhang mit dem Atomunfall steht. In Betracht gezogen werden sowohl Unfälle im Atomkraftwerk wie auch Unfälle beim Transport des radioaktiven Materials. Der Schadensersatzanspruch erlischt erst nach 30 Jahren, wie Justizminister Felix Braz gestern erklärte. Insbesondere im Fall von gesundheitlichen Spätfolgen kann diese lange Frist eine Rolle spielen.

Ministerium prüft Möglichkeit von Sammelklagen

Die Möglichkeit von Sammelklagen gibt es derzeit noch nicht. Sie werde derzeit im Wirtschaftsministerium mit Blick auf den Verbraucherschutz geprüft, sagte Braz.
Luxemburg verfügt derzeit bereits über einen Notfallplan im Falle eines Atomunglücks. Dieser beinhaltet, zuerst die Bevölkerung aufzufordern, das Haus nicht zu verlassen. Ferner kommt die Aufforderung, Jodtabletten einzunehmen und schlussendlich kann sogar evakuiert werden.

Gesundheitsministerin Lydia Mutsch sieht einem solchen Szenario mit Schrecken entgegen, auch weil es unmöglich ist, in einem solchen Fall alles unter Kontrolle zu behalten.

Wenn es zu einem Atomunglück in der Nachbarschaft käme, sei der Schaden für Luxemburg „unermesslich“. Schätzungen zufolge führe ein solches Atomunglück bei einem bis zwei Prozent der Bevölkerung zu einem Krebsleiden. Die Schätzungen basieren auf der Annahme, dass nicht jeder sich optimal verhält und zum Beispiel trotz anders lautender Aufforderung das Haus verlässt.

Aus Erfahrung wisse sie, wie schwer es ist, die Menschen zur Krebsvorsorge zu bewegen, sagte die Gesundheitsministerin. Dies werde aber nach einem Atomunglück umso wichtiger. Neben den gravierenden gesundheitlichen Folgen für die Bevölkerung hätte ein solches Ereignis auch schlimme Konsequenzen für die Wirtschaft. Arbeitsplätze werden ausgelöscht und Exportwaren würden nicht mehr gekauft werden.

Das Gesetz muss nun die üblichen Instanzen passieren, bevor es – vorausgesetzt natürlich, es nimmt alle Hürden – in Kraft treten kann.

jonk aal Bomi
21. Januar 2018 - 2.23

Weeste, die Antwort weiss nur der giftige Wind..

FS
18. Januar 2018 - 14.33

@jonk aal Bomi, déi Froen stellen ech mir schonn laang

jonk aal Bomi
17. Januar 2018 - 17.41

A bon, wann déi 1-2% (^^??) Leit, déi am Fall vun engem Mega-Gau ieren Krieps giffe kréien, da sinn déi selwer schold, well si, ech zitéieren: 'trotz anders lautender Aufforderung das Haus verlassen haben ' ....??? A wéi sollen d'Mënschen dann akafe gon fir sech ze ernähren? A wann si grad op der Aerbecht oder am Restaurant sinn, sollen se dann do wunne bleiwen?? Muss ee lo schon matt Feldbett a Bettgeschier um Bockel duerch d'Liewen zéien, net dass een am Noutfall nach eng Kéier virun d'Dier an den Auto muss gon fir d'Saache sichen ze gon!? ^^ Wat e Blödsinn.

Metti
17. Januar 2018 - 11.05

Ah sou, AKW produzéiere keng schiedlech Substanzen? Firwat ginn dann déi al Brennstief déif am Buedem endgelagert a net einfach op en oppenen Tipp gehäit?

René Charles
15. Januar 2018 - 17.10

An Däitschland gin VIRUN der Zäit AKW gestoppt, déi guer keng schiedlech Substanzen resp. Gasen produzéiren an nët baufällech sin. Mat vill Opwand an immensem CO2-Ausstouss gin "Wandmillen" an Solaranlagen en masse gebaut, Offshore-Anlagen an der Nordsee hun 2017 missen ofgeschalt an Elektresch verschenkt gin(!), Desweideren gin nach dauernd Braunkohle-Kraftwierker gefiddert mat Kuelen, déi durch Zerstéiren vun Dierfer ofgebaut gin. Mir hun also déi Gasen, dann wéi gesot déi vun den 'erneierbaren Energien', zerstéiert Hémechtsdierfer, ëmmer méi Atommüll-Lager iwerall, an dat sou séier wéi méiglech. https://www.kritischeaktionaere.de/klimaschuetzen_kohleabbaustoppen.html

FS
15. Januar 2018 - 16.43

Do ass Naischt mat Schadensansprüche Cattenom soll zou gemaach ginn a faerdeg

John
15. Januar 2018 - 12.28

Wann esou eppes gescheien sollt,dann hoffentlech steht den Wand richteg an bleisst alles richtung Paris.

frutzus
14. Januar 2018 - 19.08

Alle Jahre wieder, dee Blödsinn do. Jodtabletten, wéi lächerlech!! Wann e richtege Gau geschitt, dann ass Lëtzebuerg um Enn. Da wärte mer an Zelter iergendwou an der Belsch oder am Frankräich ënnerbruecht ginn...

De Klautchen
14. Januar 2018 - 19.08

Eng Franzeisch Assurance bezielt de Schued un erem Auto oder un erer Fassade emol net. Hei am Land leiwer net ouni Casco, an versechert ä Fassade vum Haus leiwer selwer

René Charles
14. Januar 2018 - 12.56

Dat as schons richtech dass déi Greng sech Gedanken Machen iwert een AKW eng 20 Kilometer Loftlinn vun onser Haptstat. Wa mir elo op d'Weltausstellung zu Dubai fléien (mat dém Extratarif vu Luxair) hu mer jo d'Geleeënheet potentiellen Trouristen unzeroden, méiglechst nëmmen onst Eisléck ze besichen, vu Veinen un no uewen. Do as een am sechersten well bei ons de Wand seelen a Richtung Norden bléist.

Jude Patrick
14. Januar 2018 - 12.52

Was ein Blödsinn überhaupt so eine Idee in der Öffentlichkeit zur Debatte zu stellen. Haben unsere doch so Kluge Politische Führungskräfte überhaupt eine Vorstellung was So ein Atomarer Zwischenfall für die gesamte Region bedeuten würde?? Man sollte sich ernsthaft einmal diese Situation durch den Kopf gehen lassen und sich die Zeit nach so einem Zwischenfall vorstellen OK... Ich denke das es in der Welt einige Beispiele zu dem Thema gibt,die deutlich zeigen wie der Zustand der dort ansässigen Bevölkerung war,und nun ist.

Fettes Marc
14. Januar 2018 - 10.47

Fallen auch Unfälle mit amerikanischen und Nato-Atombomben darunter, die angeblich über Luxemburg transportiert werden?

Schuller piir
14. Januar 2018 - 6.14

Wien ass hei naiv an/oder domm, respektif wien get fir naiv an/oder domm gehaalen?

Grober Jean-Paul
13. Januar 2018 - 14.08

Schadensansprüche, wat soll dat. Wann e Gau zu Cattenom, dann Lëtzebuerg äddi. Esouguer "Colmar Bierg" misst evakuéiert gin. Sie wollten dach esou vill Drock op den Macron an säin NICOLAS machen fir Cattenom zou ze machen. Dat do ass elo eng Reaktioun aus Verzweifelung well se den Drock nët färdeg bréngen. Wéi schon gesoot, Carole soll all Woch bei den Nékel op Paräis fueren, vläicht kritt sie hien mëll! :-)

Sanny
13. Januar 2018 - 12.19

Ass dach Kabes. Keng Assurance op der Welt huet jeemools e Reakter assuréiert an d'Bedreiwere maachen einfach eng zünfteg Faillite, da kënnen d'Leit de Fanger an de Mond stiechen.

Serenissima en Escher Jong
13. Januar 2018 - 11.25

Wann et zou engem Super Gau komme sollt zu Kettenhuewen dann ass keen méi do zu Letzebuerg fir nach op e Gericht ze goen an och kee Gericht an keng Regierung...dat ass dach nëmmen Augenwischerei fir d'Leit ze berouegen..wann et zu Cattenom klaakt da ass et finis Luxembourg...

Straight Shooter
13. Januar 2018 - 9.02

Das ganze Finanzsystem, alles würde zusammenbrechen und Luxemburg wäre ruiniert. Niemand würde mehr über die Grenze(n) gelassen, unter Androhung von Gewalt mit Schusswaffen. Wir wären im eigenen Land in Zeltlagern gefangen. Und Frankreich würde vielleicht 1000 Decken spenden, wenn es gut käme. Wenn so etwas einmal wirklich passieren würde, bräche das totale Chaos aus; verteilt deshalb lieber Valium anstatt Jodtabletten.