Eimerweise Tabak zum kleinen Preis: Wieso Zigaretten in Luxemburg immer noch boomen

Eimerweise Tabak zum kleinen Preis: Wieso Zigaretten in Luxemburg immer noch boomen

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In Luxemburg steigen die Preise für Tabak und Zigaretten. Trotzdem werden immer mehr gekauft: 2018 gingen im Großherzogtum über drei Milliarden Glimmstängel über die Ladentheke.

In Luxemburg kann man Tabak in Eimern kaufen. In sehr großen Eimern. Daran hat man sich gewöhnt. Die Preise sind niedrig – niedriger als in den Nachbarländern – und die Tankstellen machen gute Geschäfte damit, den Tabak an die ganze Großregion zu verkaufen.

Deshalb ist Tabak in Luxemburg nicht nur eine Gesundheitsfrage, sondern immer auch eine Geldsache. Kein Wunder also, dass Finanzminister Pierre Gramegna eine parlamentarische Frage zu diesem Thema beantworten musste, die der Abgeordnete und frühere Gesundheitsminister Mars di Bartolomeo (LSAP) gestellt hatte.

Preise steigen auch in Luxemburg

Di Bartolomeo hatte von der Regierung Informationen darüber verlangt, wie sich der Absatz und die Preise in den letzten Jahren entwickelt haben. Die Antwort des Ministers: 2018 wurden in Luxemburg mehr als drei Milliarden Zigaretten verkauft. Das waren 5,85 Prozent mehr als im Vorjahr, als 2,835 Milliarden Zigaretten über die Ladentheke gingen. Ganz ähnlich verhält es sich mit losem Tabak. Im letzten Jahr wurden davon 3,697 Tonnen im Großherzogtum verkauft. Das ist eine Steigerung um 2,47 Prozent gegenüber dem Vorjahr, wie der Minister in seiner Antwort vorrechnet.

Die Raucher lassen sich auch nicht durch die (moderat) steigenden Preise von ihrem Laster abbringen. In Luxemburg sind Zigaretten und Tabak in den letzen acht Jahren (so lange geht die Statistik des Ministers zurück) immer teurer geworden. 2010 kostete ein Päckchen mit 20 Zigaretten 3,20 Euro, 2018 waren es stolze 4,20 Euro. In Deutschland sind Zigaretten zwar immer schon teurer gewesen als in Luxemburg. Allerdings sind die Preise dort binnen acht Jahren nicht so schnell gestiegen wie im Großherzogtum – von 3,95 Euro auf 4,53 Euro. In Belgien hingegen erhöhte sich der Preis für eine Packung Zigaretten von 4,10 Euro auf 5,50 Euro.

Preise in Frankreich explodieren

Ganz anders in Frankreich. Konnte ein Raucher 2010 im Hexagon eine Packung Glimmstängel für 5,10 Euro kaufen, so waren es 2018 ganze 7,60 Euro.
Ähnlich verhält es sich beim losen Tabak. Während in den acht beobachteten Jahren der Preis von einem Kilo losem Tabak in Luxemburg von 54 Euro auf 104 Euro gestiegen ist, erhöhte er sich in Frankreich im gleichen Zeitraum von 167 Euro auf 320 Euro.
Für die Entscheidung, ob ein Raucher aus Frankreich, Belgien oder Deutschland den Weg nach Luxemburg auf sich nimmt, um Zigaretten zu kaufen, ist allerdings nicht nur der reine Preis, sondern die Preisdifferenz zum Heimatland ausschlaggebend.

Für Einwohner der Bundesrepublik lohnt sich eine Fahrt nach Wasserbillig oder nach Schengen weniger als noch vor einiger Zeit. Der Unterschied zwischen den Preisen in Deutschland und denen in Luxemburg ist über die Jahre erheblich geschrumpft. Was nicht bedeutet, dass sich der Weg von Trier nach Wasserbillig für Raucher finanziell nicht mehr lohnt – besonders wenn man dabei noch volltankt und den Kofferraum mit Kaffee volllädt.
Anders sieht es an der französischen Grenze aus. Für Einwohner Frankreichs ist die Fahrt von Jahr zu Jahr attraktiver geworden. Bei der 20er-Schachtel lag die Preisdifferenz 2010 noch bei 59,38 Prozent. 2018 waren es stolze 80,95 Prozent. Wesentlich beeindruckender noch ist der Preisunterschied beim losen Tabak. Dessen Preis ist in Frankreich über die Jahre so extrem gestiegen, dass Tabak heute dort fast dreimal so teuer ist wie in Luxemburg.

Rauchen bleibt Diskussionsthema

Der Minister weist in seiner schriftlichen Antwort auf die Fragen von Di Bartolomeo allerdings darauf hin, dass sich die Regierung sehr wohl um die Gesundheit der Bürger bemühe: „La lutte contre le tabagisme sera poursuivie. Il sera veillé à un respect strict des interdictions légales existantes.“

Das Rauchen ist in den vergangenen Wochen und Monaten immer wieder auf der politischen Tagesordnung gewesen. Zum einen wurden im Parlament zwei Petitionen diskutiert. Bei einer davon sprachen sich die Unterstützer für das Rauchen auf den Terrassen von Kneipen aus, bei der anderen dagegen. Zum anderen sieht das Koalitionsabkommen zwischen LSAP, Grüne und DP vor, Cannabis für rekreative Zwecke zu entkriminalisieren und vielleicht sogar zu legalisieren (was in der Hauptsache wohl Konsum durch Rauchen beinhaltet). Die Regierungsparteien wollen diesen Markt allerdings nur für Einwohner öffnen.

Die Frage des Abgeordneten, welche Pläne die Regierung für die Preise von Tabakwaren hat, beantwortet der Minister lapidar mit: „En ce qui concerne les prix des produits du tabac, ces derniers sont fixés par les vendeurs de ces produits.“ Über die Verbraucher- und die Mehrwertsteuer bestimmt der Staat den Preis von Tabak sehr wohl mit. Alleine über die Verbrauchersteuer (Akzisen) auf Tabak nimmt der Staat jährlich mehr als eine halbe Milliarde Euro ein.

 

Valentino Nicola Moscelli
12. Juli 2020 - 15.08

Ich sage nur leben und leben lassen, Jeder ist sein eigener Herr basta

Laird Glenmore
22. Februar 2019 - 19.16

Ihr habt beide Recht, was nur Nervt ist diese ewige Diskussion, wir können noch so viele Kommentare schreiben es ändert nichts. Was ich allerdings eigenartig finde ist das Menschen die im Krankenhaus liegen mit dem Rollstuhl vor die Tür fahren zum Qualmen und dabei auch noch links und recht Ständer mit Infusionen stehen haben, das sollte allerdings unterbunden werden.

tarzan
20. Februar 2019 - 17.12

Besserwisserei kann das leben drastisch verkürzen.

KTG
20. Februar 2019 - 14.40

Alle Dinge dieser Welt sind Gifte, manche allerdings viel schneller als andere, bzw. sofort.

KTG
20. Februar 2019 - 14.40

Vielleicht sollte sich "Laird Glenmore" den Beitrag von Yosh erneut durchlesen und dabei "vill méi wahrscheinlech" nicht überlesen bzw. besser verstehen. Natürlich gibt es (leider) genug Fälle von schweren Krankheiten wie Lungenkrebs die ganz ohne eigenes Rauchen entstanden sind usw., aber Wahrscheinlichkeiten kann man natürlich erhöhen.

KTG
20. Februar 2019 - 14.37

Alkohol, Tabak und Cannabis sind Drogen und in sämtlichen Dosierungen schädlich. Wer anderen Menschen aufbürden will, dass sie mit ihren Beiträgen für die Sozialkassen, die Behandlungen für Krebs, Leberprobleme, Raucherlunge, usw. mitbezahlen, soll gefälligst tief in die eigene Tasche greifen. Mutwilliges Zerstören der eigenen Gesundheit mit Dingen, die der Körper (im Gegensatz zur richtigen Dosis Zucker bzw. Fett) nicht braucht, sollte absolut nicht gefördert werden.

Yosh
20. Februar 2019 - 13.12

Dat wat ech uewendriwwer geschriwwen hun, hun ech vun Virträg vun Dokteren, dorenner Härzspezialisten, Urologen, Parkinsonfuerscher... Ech hu studéiert, ech si kapabel mer Wessen unzeegnen an schlecht vu brauchbare Quellen ze ennerscheeden. "den Dreck den wir jeden Tag einatmen", e gudden Deel dervun kennt vu Femmerten. Klemms aus dem Bus, Zigretten, wuards op de Bus, Zigretten, gees aus dem Geschäft, Zigretten, gees aus dem Bistro, Zigretten, gees duerch eng Ennerführung, Zigretten...

Laird Glenmore
20. Februar 2019 - 11.14

Ich habe Menschen gekannt die an verschiedenen Krebsarten ( Kehlkopf, Speiseröhre, Lungen, Magen ) gestorben sind sogar welche an Leberzirrhose, diese leider verstorbenen haben nie geraucht nie getrunken und nie gekifft, ich denke das manche dieser Krankheiten vererbt worden sind, bei einigen tritt es relativ schnell ein bei anderen dauert es ein oder zwei Generationen, aber es ist ja immer einfacher alles auf die Raucher zu schieben, manche Leute sollten vielleicht mehr lesen oder sich anderweitig informieren und nicht den Kommentatoren nach dem Mund reden eigene Meinung bilden.

Yosh
19. Februar 2019 - 19.18

Den Ennerscheed as, dass Alkohol, Cannabis, flott Autoen souzesoen Genossmettel sin (a Moßen), Tubak as pure Knascht, mecht just ofhängeg. 1 Zigrett den Dag erhéigt schon de Risiko en Herzinfarkt ze kréien massiv, et kann een nach souvill Sport maachen. 1 Zigrett den Dag geet dur. Prostata-, Hoden-, Blosen-, Kehlkapkribs... alles vill méi wahrscheinlech duerch passiv- an aktiv Femmen. Femmen as net nemme Longekribs.

Laird Glenmore
19. Februar 2019 - 16.50

KTG nein will ich nicht, aber in Maßen genossen ist es nicht schädlicher als den Dreck den wir jeden Tag einatmen. Wenn ich einen Whisky trinke ist das gut für Gefäße wenn ich eine Flasche trinke ist das schlecht für die Leber. Übermäßiger Verzehr von Fleisch ist auch schädlich, alles was übertrieben wird ist nicht gut, aber des wegen kann man ja nicht wie einige meinen alles verteuern oder verbieten, jeder ist doch für sich und seinen Körper verantwortlich. Was mich nervt ist das einige Leute mit ihren manchmal dummen Kommentaren versuchen wollen anderen etwas vorzuschreiben, das funktioniert nicht, wenn sie es für sich selber machen ist das ja OK aber laßt den anderen ihre Freiheit und für sich selber entscheiden.

tarzan
19. Februar 2019 - 16.30

bin weder raucher noch kiffer.. , ein bierchen oder ein bisschen rotwein gönne ich mir aber. ob´s meiner gesundheit schadet? glaube ich eher nicht. zu viel und zu fettes essen, keine bewegung, immer rumnörgeln, in der sonne liegen, zuviel arbeit, usw, schadet auch der gesundheit.

KTG
19. Februar 2019 - 13.11

Will "Laird Glenmore" etwa in Abrede stellen, dass Tabak, Cannabis (ja!) und Alkohol zutiefst schädlich für die menschliche Gesundheit sind und das blöderweise nicht nur für die eigene?

Laird Glenmore
19. Februar 2019 - 12.26

wenn ich einige Kommentare hier lese frage ich mich wie diese Menschen leben sie wollen alles verbieten, alles teurer machen und andere bevormunden. Ich würde diesen Leuten raten ins Kloster zu gehen oder sich eine eigene Insel zu kaufen, aber hört auf mit solchen Kommentaren anderen auf die Nerven zu gehen, Weltverbesserer laufen schon genug herum und die ändern auch nichts.

Jimbo
19. Februar 2019 - 11.27

De Präis pro Pack Zigaretten op 10€ machen, schon gett manner kaf, manner Fransousen kafen hier Zigaretten hei, de Präis vum Sprit och op 1,5€ an dLucht, schon renteiert et sech net mei heihinzefueren, manner Autoen op der Autobunn, manner Feinstaub, manner Kribskranker, mei Geld an der Täsch, alles gutt!

Yosh
19. Februar 2019 - 11.13

Tubakspräisser op franséischem Niveau géif wahrscheinlech schon den Tanktourismus e puer Prozent méi kléng maachen. Fiir 30€ um Sprit ze spueren, kennt keen vun iwwer 100km wäit weg heihinner, fiir zousätzlech 100€ op Tubak schon...

luc jung
18. Februar 2019 - 14.51

Ganz lapidar: Setzt Steieren op Tubak em 100 % erop. Ganz lapidar: Setzt Steieren op Canabis op dat Doubelt vum Tubak. Ganz lapidar: Setzt Steieren um Alkohol em 100 % erop. Wann een dat mecht an de Leit hier Gesondheet schützt, dann kritt de Minister, den den ziteierten Kommentär gemeet huet keng Stemme mei. Dat as hei zu Lëtzebuerg Wirtschaftspolitik.

Laird Glenmore
18. Februar 2019 - 9.53

Alleine über die Verbrauchersteuer (Akzisen) auf Tabak nimmt der Staat jährlich mehr als eine halbe Milliarde Euro ein. gegen das Rauchen auf den Terrassen von Kneipen, diese Petition ist mit Recht gescheitert, also warum sollte der Staat Rauchen überall verbieten, damit macht sich doch eine große Einnahmequelle kaputt.