E-Mobilität und Datenzentren: Zum Strombedarf im Luxemburg der Zukunft gibt es wenig Einigkeit

E-Mobilität und Datenzentren: Zum Strombedarf im Luxemburg der Zukunft gibt es wenig Einigkeit

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Mit der steigenden Akzeptanz von Elektroautos stellen sich immer mehr Politiker die Frage nach der Stromversorgung.

Die Luxemburger Regierung setzt auf einen Wandel in der Mobilität. Weg von der Bevorzugung des Automobils, hin zu einem multi-mobilen Ansatz, bei dem die öffentlichen Verkehrsmittel eine wichtige Rolle spielen. Diese Denkweise zeigt sich zum Beispiel im raschen Ausbau der Tram, in den hohen Investitionen in die Bahn und dem Vorhaben, die öffentlichen Verkehrsmittel in naher Zukunft für die Fahrgäste kostenlos anzubieten.

Es ist nicht übertrieben, zu sagen, dass das Auto in der Luxemburger Gesellschaft einen hohen Stellenwert hat. Und im Verkehr der Zukunft soll das Auto auch weiterhin eine Rolle spielen. In den Wahlprogrammen vom letzten Jahr kommen Konzepte wie autonomes Fahren und Carsharing vor. Insbesondere in Form von Elektrofahrzeugen, aber im Besonderen die Elektromobilität, die heute schon aktiv gefördert wird, etwa durch das Installieren von Ladestationen im ganzen Land und durch finanzielle Zuschüsse beim Kauf eines elektrischen Vehikels.

Stromversorgung bereitet Parteien Kopfzerbrechen

„déi Lénk“ sind nicht die erste Partei, die sich deshalb fragt, wie sich der vermehrte Einsatz solcher Fahrzeuge auf das luxemburgische Stromnetz auswirken wird. Die Antwort der Regierung auf solche Fragen war in der Vergangenheit beschwichtigend. Auf eine Anfrage der ADR hatten die beiden Minister François Bausch und Claude Turmes erst vor kurzem geantwortet, dass für die Luxemburger Stromversorgung keine Gefahr bestehe. Wenn 20 Prozent der Fahrzeuge Elektroautos wären, die im Schnitt 20.000 km im Jahr fahren würden, entspräche dies „gerade einmal“ 4,9 Prozent des gesamten Stromverbrauchs, gaben die Minister damals zu Protokoll.

„déi Lénk“ stellen nun in einer parlamentarischen Anfrage fest, dass die Zahlen der Regierung über den zukünftigen Stromhunger der Luxemburger wesentlich von den Zahlen abweichen, die der Netzbetreiber Creos prognostiziert. Im nationalen Klima- und Energieplan steckt die rot-grün-blaue Koalition hohe Ziele, was den Energieverbrauch bis 2030 angeht. Einerseits soll der Anteil erneuerbarer Energien bis dann auf 23-25 Prozent steigen. Andererseits soll die Energieeffizienz um 44 Prozent steigen – etwa durch energetische Gebäudesanierung oder die Maßnahmen beim Pendlerverkehr. Dazu sind hohe Investitionen geplant, etwa in die Speicherung erneuerbarer Energien. Der Plan selbst nennt das Vorhaben ambitioniert. Auch wenn in Zukunft vermehrt auf Elektromobilität gesetzt werden soll, soll der Stromverbrauch bis 2040 leicht sinken. Von 6,52 TWh 2016 auf 6,44 TWh 2040. Dabei setzt der Klima- und Energieplan auf „fortschreitenden Effizienzanstrengungen“ bei Haushalten und im produzierenden Gewerbe.

Creos hingegen – stellen „déi Lénk“ fest – geht davon aus, dass der Stromverbrauch in Luxemburg relativ stark steigen wird. Bis 2040 um 12 Prozent. Setzen sich Elektroautos durch und wird in Luxemburg ein Mega-Datenzentrum gebaut, dann könnte die benötigte Leistung 2030 zu Spitzenzeiten bei 2.000 MW liegen.

Energieminister Claude Turmes sagt dagegen in seiner Antwort auf die Anfrage der Linken, bei dem nationalen Energie- und Klimaplan, mit dem die Regierung im Februar bereits an die Öffentlichkeit ging, handele es sich um einen Plan, den es noch zu vervollständigen gilt. Die einzelnen Maßnahmen in dem Plan müssten noch mit den Akteuren ausdiskutiert werden. Der Plan werde im Laufe des Jahres verfeinert, um am 31. Dezember der Europäischen Kommission vorgelegt zu werden.

Creos hat in seinem Bericht extreme Szenarien vorgelegt, sagt Claude Turmes. Zur Erinnerung: Dieses „extreme“ Szenario besteht darin, dass die Menschen in Luxemburg sich sehr viele Elektroautos kaufen (Creos rechnet mit 200.000 im Jahr 2030 sowie 477.000 im Jahr 2040) und ein großes Datenzentrum bei Bissen gebaut wird. Dagegen enthalte der nationale Energie- und Klimaplan ambitionierte Maßnahmen, was die Energieeffizienz der Industrie und der Haushalte angeht.

Was den Bau eines großen Datenzentrums angeht, so Turmes, sei dieses Projekt noch nicht beschlossene Sache, die Gespräche zwischen dem Projektentwickler und der Regierung laufen. Die Größe und der Energieverbrauch sowie die Energieeffizienz der Anlage könnten deshalb nicht vorhergesehen werden.

Strombedarf für Phantomanlage

Unausgesprochen bleibt, wessen Datenzentrum gemeint ist. Der Internetgigant Google zieht allerdings in Betracht, in Luxemburg ein solches Datenzentrum zu bauen. Fest steht das aber noch nicht. Das potenzielle Datenzentrum steht insbesondere in der Kritik, da solche Anlagen viel Energie verbrauchen. Was die Elektromobilität anbelangt, so geht Turmes davon aus, dass sie sich schrittweise entwickelt und dass die Folgen für das Netz moderat bleiben. Turmes geht nämlich davon aus, dass in Zukunft die Energieströme intelligent geregelt werden.

Unbeantwortet bleibt die Frage der Linken-Abgeordneten, woher Creos die Zahlen über den zukünftigen Verbrauch des Google-Datenzentrums nimmt. Der Bericht des Netzbetreibers gibt darüber nicht wesentlich mehr Aufschluss. Als Quelle für diese Information gibt das Unternehmen sich selbst an.

Grober J-P.
18. April 2019 - 11.14

E-Mobilität wird was für Besserverdienende sein und bleiben. Laut Aussagen verschiedener Wissenschaftler sind Lithium Vorräte, nach heutigem Wissen, für etwa 8 Millionen Elektroautos vorhanden. Ausrechnen was das bedeutet! Der Rest der Bevölkerung fährt mit der Tram, dem Zug, eventuell mit E-Bus oder mit dem Esels-karren.

Nomi
17. April 2019 - 15.50

""Speicherung erneuerbarer Energien"" Um Speicherkraaftwierk zu Vianden lee'en di Greng 4 Mol Fuschpapei'er (dei' di nach wessen waat Fuschpapei'er as) fir domadder den Output ze verfei'erfachen ! Energiespeicherung ob Greng gelei'st !

Jek Hyde
17. April 2019 - 10.08

"Nicht verzagen die Grünen fragen". Déi wëssen et ëmmer besser an och wat gudd fir d'Bierger ass. A ween ëppes âneschters wéi sie seet dee léit.

J.C.KEMP
17. April 2019 - 8.06

Kerzen produzieren CO2 und im Zündholz sind Schwefel und Phosphor. Beide giftig. Und bekanntlich ist in grüner Politik viel Schwafel, eher ein Nervengift.

GuyT
16. April 2019 - 20.45

Wunschdenken sieht genau so aus: Wie genau soll denn der Anteil erneuerbarer Energien auf 25 Prozent steigen? Noch unrealistischer : die Energieeffizienz um 44 Prozent steigen, durch energetische Gebäudesanierung ? Es wird doch in L nur marginal mit Elektrischem Strom geheizt. Mit Maßnahmen beim Pendlerverkehr? Wo wird denn da Strom gespart? Und wo/wie will man den in die Speicherung erneuerbarer Energien investieren? Oder übernimmt den Blondinenwitz "Das Netz inst der Speicher". Allein in Deutschland bräuchte man rund 6'000 (!) Pumpenspeicherwerke (aktuell 35) um übers Jahr den Solar - und Windstrom zu puffern. Ich vertraue lieber den Zahlen der Creos-Ingenieuren. Komplett planlos in die Zukunft.

Eddes
16. April 2019 - 20.00

Jek Hyde,hutt dir dann eppes anescht erward von dèinen Gringen Tyrannen,dèi machen just dèine Leit dèi all Dag mussen schaffe goen d`Liewe zur Hell,hoffen dass dèen Alptraum bei den nächste Wahlen eriwwer ass.

Norbert Muhlenbach
16. April 2019 - 17.36

Ich habe schon Kerzen eingelagert fuer gemuetliche Zeiten, wenn der Strom knapp wird oder fuer lange Zeit ausfaellt.

Das nervt so langsam
16. April 2019 - 17.15

Ech glewen fest un den Här Bausch an den Här Turmes souwei un d´Madame vun der Millen. Dei kreien dat an de Greff, an eis Enkelkanner mussen an XX Jouer an d´Octav zu denen 3 Hellegen pilgeren. Gott sei dank hun ech keng Kanner an d´Welt gesat

Astrolix
16. April 2019 - 15.57

Geweckt vom elektrischen Wecker/Radio,machen wir die Lichter an,gehen ins Bad und zücken die elektrische Zahnbürste,Rasierer oder Fön,werfen hier bereits einen schnellen Blick auf's Handy,starten die Kaffeemaschine,hören Radio usw.usw...Kurz- wir hängen solange am Strom bis wir die Augen abends wieder schliessen. Jetzt kommen die E-Autos hinzu und hunderte neuer Wohneinheiten und die Müslis wollen uns weißmachen,dass der Stromverbrauch sinken wird. Und der Strom kommt aus der Dose,nicht aus einem AKW denn die werden ja alle abgeschafft obwohl es die zuverlässigste und sauberste Quelle ist. Schlüssel nicht zu weit weglegen!

Romulus
16. April 2019 - 13.15

W.e.g. Atomenergie mecht just 10% vun eise Stroumimporter aus, dat allermeescht kennt déi aner Säit vu Veiane eriwwer. An natierlech gin mat den Elektroautoen d'Stroumpräisser massiv erop. Just blöd, dass domatt alles méi déier gett, net nemmen d'Autofueren. Dann kaschten 2 Stonne Tele oder Computer och well 1-2€ Stroum, alles fiir d'Emwelt...

Lulux
16. April 2019 - 12.34

Ugeholl et géifen an Zukunft esou vill Elektroautoen op eise Stroossen ënnerwee sinn, wat ech emol nach guer net esou schlecht géif fannen, awer dat géif och bedeiten dat déi vill Accisen um Sprit géifen ewech faalen. Bis elo huet hach keen Politiker sëch dozou geäussert iwwert wat fir e Wee déi Accisen dann an Zukunft géifen erakommen well se si jo noutwendeg fir Stroossen ze erhalen. Ginn déi dann op de Stroumpräis verlagert? Eeent ass secher méi bëlleg gëtt de Stroum an Zukunft net.

Lulux
16. April 2019 - 12.29

Lëtzebuerg kritt de Stroum aus Däitschland an net aus Frankräich. Do ass natierlech den däitsche Atomstroum mat drann.

Nomi
16. April 2019 - 11.57

Ech denken mir kommen mat engem Gesamtkonzept der Lei'sung mei' no ! D'CFL get degradei'ert (net pejorativ gemengt) als eis internationalt Perso'unen an Gidder Transport iwert eis Grenzen ! De TRAM get ausgebaut fir den rengen nationalen Perso'unen Traffic an kann mei kleng Zonen bedengen. (D'Nordstreck kennt zereckgebaut ginn fir TRAM). Den Tram muss dofir an all Arbechtszonen Bereich an Scho'ulbereich fuhren. (Belval, Gasperech, Howald, Bartreng, Mamer, Kirchbierg, Findel) fir datt een do keen individuell Gefiir mei' brauch. Den TRAM muss awer an den Sto'usszeiten eng Kadenz vun 5-10 Minuten erreechen. Ausserhalb den Sto'usszeiten awer nach 20-30 Minuten Takt. Ob der aanerer Seit muss een vun Doheem bis bei den eischten TramArret mat engem klengen Elektroauto individuell fuhren kennen. An wann een dann fir an d'Vakanz ob mi laangen Strecken een Auto brauch gett et dann Locatio'un!

Grober J-P.
16. April 2019 - 11.03

Wollt just wëssen wou all déi Steckdousen platzéiert gin! Et gin nach vill Leit déi keng Garage oder fest Stellplaatz bei der Wunneng hun.

Jek Hyde
16. April 2019 - 10.22

Här Turmes dat eenzegt wat EXTREEM ass sin déi Scheiklappen and dat Bried virum Kapp. Esou Äntwerten kann dach kee Minister gin.

Romulus
16. April 2019 - 9.32

Eise Stroumliferant plangt also iwwerdriwwen extrem Szenarioen fiir d'Zukunft, andeems en Datazentren an masseg Elektroautoen aplangt, alles wat d'Regierung jo well. Absolut logesch... Herr Turmes, loosst d'Ingenieuren hiir Arbescht machen. Ideologie, Glawen an hoffen, hun näischt an deem Beräisch ze sichen! Et muss ee mam Worst Case rechnen, soss gett et ganz séier, richteg knaschteg. Mir huelen e Kran dee just 5 Tonne packt, obwuel mer wahrscheinlech 8 Tonnen hiewe mussen, well mer hoffen, dass Gewiicht verschwennt. Ech erkennen Parallelen zu reliéise Fanatiker!

Jemp
16. April 2019 - 9.09

Si hu schon e Plang, mee dee get kee gewuer. Esoubal wéi genuch Leit en Elektroauto hunn, wärten se de Stroumpräis fir Haushalter gewalteg erhéigen. (Mir musse jo Energie spueren) Dat ass de Plang.

n der Parad
16. April 2019 - 8.51

......auch Luxemburg braucht Strom aus Cattenom....und das noch viele Jahre lang!

Jacques
16. April 2019 - 7.15

Am Resume kennen mir alsoi festhaalen dass eigentlech keen e richtegen Plang huet mee dass preventif alles op den Birger ofgewelzt gett