KlimagipfelDieschbourg: Rechtspopulisten und Kohlelobby blockieren Klimapläne in Madrid

Klimagipfel / Dieschbourg: Rechtspopulisten und Kohlelobby blockieren Klimapläne in Madrid
Mit sauberer Umwelt wenig am Hut: USA, Brasilien und Kohlelobby blockieren Klimakonferenz in Madrid. Foto: AFP

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„Ech si selwer och immens enttäuscht“, lautet das Fazit von Umweltministerin („déi gréng“) Carole Dieschbourg zur Klimakonferenz in Madrid. Die Kohlelobby sowie die USA und Brasilien haben einen weitreichenden Beschluss nach dreizehn Tagen Verhandlungen verhindert. Am Ende des Klimagipfels stehe zumindest eine starke politische Erklärung, so die Umweltministerin im Interview mit RTL. Der „mouvement écologique“ fordert jetzt, dass Luxemburg und die EU mit gutem Beispiel vorangehen.

Dreizehn Tage verhandelten Abgesandte aus fast 200 Staaten, um ein Regelbuch zu den Pariser Klimaverträgen aufzustellen. Unter dem völlig überforderten chilenischen Vorsitz – es gab zahlreiche technische Pannen und verschiedene Textversionen kursierten zeitweise durch das Plenum – steht eine gemeinsame Absichtserklärung und die Enttäuschung der Ministerin. Vor allem die Kohlelobby und Länder unter rechtspopulistischer Führung haben weitere Pläne verhindert, erklärt Ministerin Dieschbourg im Interview mit RTL.

Brasilien habe versucht die Pariser Klimaverträge zu durchlöchern und auch die USA haben sich als schwieriger Verhandlungspartner herausgestellt – obwohl sie im November 2020 aus dem Klimavertrag aussteigen wollen. 197 Parteien haben am Ende ambitionierte Pläne mitgetragen. Brasilien, die USA und die Kohlelobby bremsten allerdings jeglichen Fortschritt aus, so das Fazit von Dieschbourg.

Die Konferenz fand dieses Jahr unter chilenischem Vorsitz statt und auch diesem attestierte Carole  Dieschbourg kein gutes Zeugnis. Man habe die Länder früher mit einbinden müssen und schon viel früher einen ehrgeizigeren Text vorlegen müssen, sagt die Umweltministerin.

Mouveco: Luxemburg mit gutem Beispiel voran

Der Klimagipfel fand unter dem Motto „Time for Action“ statt. Was nach den fast zwei Wochen Verhandlungen bleiben, sind allerdings keine klaren Aktionen gegen den Klimawandel, sondern nur eine gemeinsame Abschlusserklärung. Man sei ganz klar enttäuscht, sagt Christophe Murroccu vom „mouvement écologique“ gegenüber dem Tageblatt über den Ausgang des Klimagipfels. „Besonders wenn man bedenkt, dass wissenschaftliche Erkenntnisse in den letzten Jahren gezeigt haben, wie klein das Zeitfenster ist und wie viel Handlungsbedarf noch besteht“, so Murroccu.

Die EU gibt sich stets ambitioniert auf den Klimagipfeln, das sei begrüßenswert. Mit dem Resultat auf der Konferenz in Madrid müssen die EU und Luxemburg nun jedoch mit gutem Beispiel vorangehen. In den letzten Jahren seien die Emissionen in Luxemburg noch gestiegen, hier müsse gehandelt werden, so Murroccu.

Gartenhäuschen-Affäre: „nicht schön“

Angesprochen auf die Gartenhäuschen Affäre, die unter anderem zum Rücktritt von Roberto Traversini geführt hat, sagt die Ministerin im RTL-Interview : „Das war natürlich nicht schön.“ Die Justiz müsse jetzt ihre Arbeit erledigen. Sie sei hingegen froh, dass sie jetzt wieder über konkrete politische Visionen reden könne.

Marc
17. Dezember 2019 - 18.53

Ech hoffen datt net all Land déi Klimahysterie mattmëscht. Klima huet sech schons emmer geännert an wärt daat weider maachen. Mir sollen natiirlech en bon père de famille matt den ressourcen emgoen. Dobéi sollt emool den ganzen Militärapparat eppes angebremst gin. Kukt emool eis Wichtelcher, wéi déi haut mamm Helikopter bei den Zeremonien fir Battle of the Bulge mattgefuer sinn. Oder wéi se matt den Militärfliigeren Nationalfeierdaag komm sinn. Einfach domm an lächerlech.

titi
17. Dezember 2019 - 12.45

Diese Klimagipfel haben doch nur eine Alibifunktion. Die Politiker fahren uns mit offenen Augen mit Karacho gegen die Wand!

titi
17. Dezember 2019 - 9.52

Ein hoffnungsloser Flop! Langer Rede kurzer Sinn, wenn nicht sofort gehandelt wird, mündet das Ganze in einer Klima-und Umweltkatastrophe. Die Politiker verspielen unserer aller Zukunft!

GuyT
17. Dezember 2019 - 8.30

Auch viele NGO gehören mittlerweile in den Lobbyclub und agieren nicht demokratisch legitimiert und untransparent. Wie auch die Hintermänner von Greta. Zudem sollte auch gewarnt werden von den Linksradikalen die unter dem Deckmantel des Umweltschutzes endlich versuchen ihre altgebackenen Utopien zu verwirklichen und dabei ihre radikale mher oder minder Ansichten verstecken.

HeWhoCannotBeNamed
16. Dezember 2019 - 19.51

Dilemma : Wirtschaft/Wohlstand/Arbeitsplätze oder Umwelt? Dass NGO's enttäuscht sind vom Klimagipfel war voraussehbar und verständlich (es ist auch ihre Aufgabe, weiterhin die Missstände aufzuzeigen!) - aber die grüne Exekutive in Luxemburg handelt in dieser Frage genauso wie im Klimagipfel vereinbart wurde (ansonsten gäbe es kein Elektrostahlwerk in Esch). Wird hier mit zweierlei Maß gemessen??

Jangeli
16. Dezember 2019 - 19.11

Ausser Spesen nix gewesen, nach méi warm Loft gouf produzéiert vun all deenen politischen Superjempen, waat een armsélige Verein EU & CO

René Charles
16. Dezember 2019 - 18.50

Ech hun nach ni héiren dass iergendeen Politiker (m/f) op enger Klimakonferenz oder soss engem Forum gesot hätt: "Wa mer alles dat zesummerechnen wat mat Krichsféirung op der Welt ze din huet, dann hätt dat X Prozent um Klimawandel als Foussofdrock, also X mol méi wéi ganz Europa. Loost mer domat mol ufänken." An dann hätte verschidde Länner vill u sech ze rappen. Am Morgenland souwéi am Abendland an op romanteschen Inselstaaten am Pazifik.

Realist
16. Dezember 2019 - 15.02

Für die einen "Rechtspopulisten und Kohlelobby", für die anderen "Der letzte Rest an gesundem Menschenverstand"...

Nomi
16. Dezember 2019 - 13.11

Schwaach vun der Politik, eng ganz schwaach Politik !