Die schnellere Gewissheit: Die Wartezeit für Laborergebnisse hat sich seit 2015 halbiert

Die schnellere Gewissheit: Die Wartezeit für Laborergebnisse hat sich seit 2015 halbiert

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Im Oktober 2017 wurden die Arbeiten am „Laboratoire national de la santé“ (LNS) vollständig abgeschlossen. Seitdem widmen sich hier auf mehr als 30.000 Quadratmetern fast 300 Angestellte ausschließlich der Forschung. Da kommt einiges an Produktivität zusammen. Eine Produktivität, die eine große Rolle für unsere Gesellschaft spielt und dennoch stets im Hintergrund abläuft.

„Patienten sehen, was der Arzt arbeitet, was die Krankenschwestern machen, aber was hier im Laboratorium passiert, ist den wenigsten bewusst“, sagt Simone Niclou gegenüber dem Tageblatt. Die Präsidentin des LNS-Verwaltungsrats findet den Jahresbericht deshalb umso wichtiger. Er erinnert die Menschen daran, was in dem imposanten Gebäude in Düdelingen gleich neben der A3 alles geleistet wird.

So langweilig einem die Arbeit in einem Labor auch erscheinen mag: Hier werden Krankheiten erforscht und Kriminalfälle aufgedeckt. Um die Arbeit in allen Bereichen nach dem neusten Stand der Wissenschaft und Technik erfolgreich erledigen zu können, wurden in den letzten beiden Jahren 42 neue Mitarbeiter eingestellt. Allein die Zahl der Pathologen hat sich seit 2015 fast verdoppelt.

Einer davon ist auch der neue Direktor des LNS: Prof. Dr. Friedrich Mühlschlegel ist seit Februar 2017 der Kopf des Laboratoriums. Besonders stolz ist er darauf, dass das Laboratorium fast gar nicht mehr auf Subunternehmen zurückgreifen muss. 2016 wurden noch fast die Hälfte aller Analysen außerhalb des LNS untersucht. Im Februar dieses Jahres waren es nur noch 5,9 Prozent aller Analysen, die nicht in Düdelingen behandelt werden konnten. Dadurch hat sich auch die Wartezeit auf die Ergebnisse verkürzt.
Schritt halten

Um den Bericht des vergangenen Jahres für Außenstehende greifbarer zu machen, hat sich das LNS etwas Besonderes einfallen lassen. Auf dem YouTube-Kanal „Laboratoire national de santé“ befinden sich sieben Videos. In diesen wird jeweils die Geschichte eines Mitarbeiters aus einer bestimmten Abteilung erzählt. „Wir wollten dem Bericht von 2017 eine andere Struktur geben. Die Geschichten sind repräsentativ und zeigen die tägliche Arbeit im Laboratorium“, erklärt Mühlschlegel.

Das LNS muss mit dem rasanten Fortschritt der Wissenschaft Schritt halten – und das meistere das Laboratorium derzeit vorbildlich, betonte Gesundheitsministerin Lydia Mutsch in ihrer Rede. „Ich blicke voller Vertrauen in die Zukunft“, sagte sie am Freitag. Ein Optimismus, der ihr noch vor vier Jahren nicht so leichtgefallen wäre.
Es hat sich also einiges getan im LNS und das dürfte auch in Zukunft weiterhin der Fall sein. Für 2019 steht dem Laboratorium ein Gesamtbudget von 53 Millionen Euro zur Verfügung.

 


Wartezeit

Wie lange Patienten auf ihre Laborergebnisse warten müssen, hat in Luxemburg schon öfter für öffentliche Diskussionen gesorgt. Seit 2015 hat das LNS in dieser Hinsicht erhebliche Fortschritte gemacht. Vor drei Jahren mussten Patienten im Durchschnitt ganze 12,5 Arbeitstage auf ihre Resultate warten. Der Stand vom Juni 2018 spricht laut Gesundheitsministerin Lydia Mutsch eine andere Sprache: Es seien inzwischen nur noch sechs Arbeitstage. Luxemburg nähert sich immer mehr der internationalen Empfehlung von fünf Tagen. Mutsch ist noch nicht zufrieden: „Ich will unbedingt, dass wir in diesem Jahr auf sechs Tagen bleiben. Für das nächste Jahr verlange ich, dass die Resultate dem Patienten innerhalb von fünf Tagen fertig vorliegen.“

Gründe für die bisherige Verbesserung gibt es gleich mehrere: Es wurden mehr Pathologen eingestellt. Das LNS beschäftigt deren derzeit 13,3 (inklusive Teilzeitbeschäftigte). Die Übermittlung der Daten hat sich stabilisiert, die meisten Analysen werden jetzt im LNS vorgenommen und müssen nicht mehr an Subunternehmen weitergegeben werden.
Auch Simone Niclou will in der Debatte um die Wartezeit nichts rechtfertigen: „Wir sollen in der Zeit liefern, in der auch international geliefert wird. Da gibt es gar keine Diskussion und das tun wir heutzutage auch.“ Natürlich sei es wichtig, dass die Menschen Verständnis für die Zeit haben, die es braucht, um die hochkomplizierten Analysen gewissenhaft durchzuführen. In der Pathologie zum Beispiel seien das über 100.000 im Jahr – um die 400 am Tag also. Das LNS arbeitet weiter aktiv daran, die Wartezeit zu verringern.


Pathologie

Die Arbeit eines Pathologen ist – im Gegensatz zum allgemeinen Glauben – eher selten kriminalistischer Natur. Er beschäftigt sich vor allem mit lebendigen Patienten und deren Gewebe unter dem Mikroskop. Pathologen bilden die wichtige Schnittstelle zwischen Diagnose und Therapie. Anhand ihrer Analysen kann beispielsweise ein gutartiger von einem bösartigen Tumor unterschieden werden.
Hin und wieder kommt der Pathologe auch in Kontakt mit dem Gewebe eines Toten. Dann zum Beispiel, wenn die Staatsanwaltschaft eine Obduktion anordnet, um die genaue Todesursache zu klären.


Drei Fragen an Prof. Dr. Simone Niclou Präsidentin des LNS-Aufsichtsrats

Die Arbeit des LNS spielt sich meist im Hintergrund ab. Wieso ist es wichtig, von Zeit zu Zeit ins Rampenlicht zu treten?
Im LNS werden derart viele Analysen gemacht, die die Leute draußen vielleicht für selbstverständlich halten. Es wird gerne vergessen, wie viel Arbeit dahintersteckt, was es kostet und wer es eigentlich macht. Deswegen halte ich es für wichtig, gelegentlich zu zeigen, was wir hier machen.
Was war 2017 Ihrer Meinung nach der größte Erfolg des LNS?
Die größte Entwicklung und Verbesserung erfolgte 2017 in der Pathologie. Dort wurde das ganze Team neu aufgestellt mit einem neuen Management, einer besseren Organisation und vielen neuen Leuten. Dadurch kann inzwischen fast alles intern im LNS analysiert werden, was die Wartezeit erheblich verkürzt hat.
Was ist der Punkt, an dem Sie sagen: Hier müssen wir noch einen Zahn zulegen?
Ich denke, wir müssen in allen Bereichen noch einen Zahn zulegen, weil die Nachfrage immer größer wird. Vor allem im Bereich der Genetik kommen eine Menge Anfragen. Bisher konnten diese Analysen (beispielsweise pränatale Tests) nicht hier im Land gemacht werden.
Wir müssen uns als LNS in Hinsicht auf den nationalen Antibiotikaplan als Koordinationsstelle aufstellen. Unsere Aufgabe ist es, herausfinden, welche resistenten Bakterien im Umlauf sind, um diese Informationen an die Krankenhäuser und an andere Institutionen weiterzugeben.

Hermes
11. August 2018 - 23.16

Komesch. De Labo Forge du Sud kënnt bei mech heem um hallwer 8 fir d'Blutt ze huelen (da brauch ech net op réie Mo mam Auto ze fueren) a géint 12 Auer kann ech mer d'Resultat vun hirem Site eroflueden. Wann de Staatslabo och mol sou wäit ass, da sollen se mellen.