Die Queen lässt ihre Schwäne zählen

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Kuriose Tradition: Jedes Jahr im Juli schippert der königliche Schwanenmarkierer die Themse hinauf und zählt die weißen Wasservögel der Queen.

„All up“, ertönt es über der Themse, und schon paddeln sechs kleine Holzboote mit ihren uniformierten Insassen zügig in Richtung Ufer. Geschickt bilden sie einen engen Kreis um eine Schwanenfamilie. „Swan Upping“ nennt sich diese britische Tradition, die ungefähr bis ins 13. Jahrhundert zurückreicht. Schwäne galten damals als Spezialität auf königlichen Banketten. Heute werden die Vögel längst nicht mehr gegessen, sondern geschützt.

Fünf Tage lang dauert das „Swan Upping“, bei dem die Jungvögel vom königlichen Schwanenzähler registriert und markiert werden. Seit 24 Jahren trägt David Barber den Titel „The Queen’s Swan Marker“. Sein Kennzeichen sind eine rot-weiße Uniform und eine Mütze mit Schwanenfeder.

Gemeinsam mit einem Tierarzt von der Oxford Universität kontrolliert er jährlich den Bestand der Wasservögel. Der geht seit Jahren zurück. „Letztes Jahr waren es 72 Junge, das Jahr davor 83“, sagt Barber. Noch 2014 zählte er 120 Jungschwäne auf dem Themseabschnitt westlich von London.

„Die Schwäne haben eine schwierige Zeit“, sagt Barber. Grund dafür seien frei laufende Hunde oder spielende Kinder, die Nester der brütenden Vögel zerstören. Auch Angelschnüre werden den Vögeln immer wieder zum Verhängnis. Manchmal würden sogar Schwäne gefunden, die mit Luftgewehren getötet wurden. In diesem Jahr hofft Barber auf eine Trendwende.

Küken für die Queen

Bis zu acht Küken hat ein Schwanenpaar. Meist im Mai geschlüpft, erreichen die Jungtiere jetzt schon ein Gewicht von gut drei Kilogramm. Sie schwimmen fast ein Jahr mit den Eltern, bis aus dem grauen Flaum ein weißes Federkleid geworden ist.

Die Schwäne der Themse gehören nicht alle Königin Elizabeth II. Auch zwei traditionelle Zunftverbände aus London erheben Anspruch auf die Wasservögel. Kompliziert wird es, wenn sich zwei Schwäne aus unterschiedlichen Beständen paaren: „Die Jungvögel werden zu gleichen Teilen aufgeteilt. Bei einer ungeraden Zahl bekommt das überbleibende Küken die Queen“, erklärt Paul Wilmaut, ein Mitarbeiter des Schwanenzählers.

Nicht die einzige Kuriosität bei der Schwanenzählung: Während Barbers Mannschaft in einer Schleuse darauf wartet, dass es weitergeht, trinken sie auf das Wohl der Queen. Auch sonst scheinen die Schwanenzähler an ihrer Aufgabe Spaß zu haben. Viele Schaulustige beobachten die Schwanenzähler bei der Arbeit.

„Unsere Aufgabe ist es, die Menschen besser aufzuklären. Wir haben viele Schulklassen, die sich unsere Arbeit anschauen. Wir halten Vorträge bei Fischervereinen über Vorsichtsmaßnahmen“, sagt der erfahrene Schwanenzähler. Die Arbeit scheint sich zu lohnen: Allein am ersten Tag beim «Swan Upping» wurden 36 neue Jungtiere gezählt.

Johnny44
18. Juli 2017 - 18.04

Ass déi Fra net kapabel oder zë liderech hiir Schwane sëlwer zë ziehlen?