Die Kriegswirtschaft floriert: USA weiter unangefochten auf Platz eins

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Laut dem jährlichen Waffenbericht des Stockholmer Friedensforschungsinstituts Sipri sind die Umsätze mit Rüstungsgütern 2017 weiter angestiegen. Rüstungsunternehmen aus Russland und der Türkei zogen dabei besonders stark an. US-Unternehmen bleiben führend.

Von unserem Korrespondenten André Anwar

Das Geschäft mit dem Tod blühte auch im Jahr 2017. Laut dem heute veröffentlichten Bericht des Stockholmer Friedensforschungsinstituts (Sipri) konnten die hundert größten Waffenkonzerne weltweit ihre Einnahmen zum Vorjahr um 2,5 Prozent auf 398,2 Milliarden US-Dollar (349,6 Mrd. Euro) steigern. Seit 2002 sind die Umsätze der 100 größten Rüstungsunternehmen sogar um 44 Prozent angestiegen.

Russen ballern sich an Briten vorbei

2017 steigerten vor allem Waffenproduzenten aus den USA und Russland ihre Umsätze. Die USA stehen mit insgesamt 42 Waffenfirmen und einem globalen Marktanteil von 75 Prozent wieder mit Abstand auf Platz eins. Zusammen konnten sie ihren Umsatz 2017 um zwei Prozent auf 226,6 Milliarden US-Dollar steigern. „US-Unternehmen profitieren direkt von der gesteigerten Nachfrage des US-Verteidigungsministeriums“, sagt Aude Fleurant von Sipri. Lockheed Martin bleibt dabei mit einem Umsatz von 44,9 Mrd. Dollar der größte Waffenproduzent der Welt, gefolgt von Boing.

Russische Rüstungsfirmen, mit dem Flugabwehrhersteller Almaz-Antey an der Spitze, verdrängten 2017 erstmals seit 15 Jahren britische vom Platz zwei unter den Waffenproduzenten. Die zehn größten russischen Rüstungsfirmen steigerten ihre Verkäufe um 8,5 Prozent auf 37,7 Mrd. Dollar. Das ist ein Marktanteil von 9,5 Prozent unter den 100 größten Rüstungsunternehmen der Welt. „Russische Unternehmen haben ihre Umsätze seit 2011 deutlich gesteigert“, sagt Siemon Wezeman von Sipri.

Das habe mit dem damals verabschiedeten umfangreichen Modernisierungsprogramm der teils veralteten Ausrüstung der russischen Streitkräfte zu tun. Russland strukturiert seit 2007 seine einheimische Waffenindustrie neu. So sollen sich Firmen zu größeren, effektiveren Einheiten zusammenschließen, die sich jeweils auf ein Rüstungsgebiet spezialisieren.

Britische Waffenfirmen, mit BAE Systems an der Spitze, blieben 2017 knapp hinter den russischen zurück, mit einer Steigerung von 2,3 Prozent auf 35,7 Mrd. Dollar und einem Marktanteil von 9 Prozent. Dann folgen auf Platz vier sechs französische Rüstungsunternehmen mit einer Umsatzsteigerung von 11 Prozent auf 21,3 Milliarden Dollar und einem Marktanteil von 5,3 Prozent.

Auf Platz fünf folgen die zwei größten italienischen Waffenfirmen Leonardo und Fincantieri mit einem zum Vorjahr nur leicht verbesserten Gesamtumsatz von 8,9 Mrd. Dollar. Es folgt Japan mit einem Marktanteil von 2,2 Prozent. Erst auf Platz sieben folgt Deutschland mit seinen vier größten Waffenproduzenten. Die konnten ihre Waffenverkäufe um 10 Prozent auf 8,3 Mrd. Dollar steigern. Dies vor allem dank einer kräftigen Umsatzsteigerung bei Krauss-Maffei Wegmann (KMW) um 61 Prozent.

Ein wichtiges Geschäft war dabei der Verkauf von Panzern und anderen militärischen Fahrzeugen nach Katar. Keine andere Firma unter den weltweiten Top 100 konnte ihren Umsatz 2017 so kräftig steigern, unterstreicht Sipri. Auch die Schweizer Firma RUAG ist in den Top 100, sie konnte ihre Waffenverkäufe 2017 um 5,6 Prozent zum Vorjahr steigern.
Eine deutliche Entwicklung hat Sipri in der Türkei festgestellt.

Türkische Rüstungsunternehmen konnten ihre Umsätze 2017 um 24 Prozent steigern. „Der deutliche Anstieg reflektiert die Ambitionen der Türkei, eine Waffenindustrie zu entwickeln, die der steigenden Nachfrage des Landes für Waffen gerecht wird. Zudem will die Türkei weniger abhängig von ausländischen Lieferanten werden“, sagt Pieter Wezeman von Sipri.

Die Friedensforscher von Sipri

Das Stockholmer Friedensforschungsinstitut (Sipri) ist ein unabhängiges Forschungsinstitut für den weltweiten Handel mit Waffen. Es besteht seit 1966 und wurde damals zum 150 Jahrestag von ununterbrochenem Frieden auf schwedischem Boden gegründet. Seitdem wird es vom schwedischen Parlament finanziert und ist aus einer internationalen Gruppe aus Forschern zusammengesetzt.

Neben Zahlen zum weltweiten Bestand an Atomwaffen veröffentlicht Sipri jährlich auch Daten zur Entwicklung des konventionellen internationalen Waffenhandels, den größten Import- und Exportländern von Waffen und viele andere Studien zum Thema Krieg und Frieden.

Jacques Zeyen
10. Dezember 2018 - 14.34

Soldat Soldat, wo geht das hin Soldat Soldat, wo ist der Sinn Soldat Soldat, im nächsten Krieg Soldat Soldat, gibt es kein Sieg Soldat, Soldat, die Welt ist jung Soldat Soldat, so jung wie du Die Welt hat einen tiefen Sprung Soldat, am Rand stehst du Wolf Biermann hat's schon lange gewusst... Uniformen sind nur schön solange sie nicht durchlöchert sind .

rene reichling
10. Dezember 2018 - 14.14

absolut tip top geschriwen passt genau.

Nomi
10. Dezember 2018 - 11.42

Verstinn nach emmer net den Menchendrang zur Selbstzerstei'erung !

Jacques Zeyen
10. Dezember 2018 - 9.25

"„Er wurde von liebevollen,aber strengen und sehr frommen Eltern und Lehrern in jenem Sinne erzogen,der das Brechen des Willens zur Grundlage der Erziehung macht. Dieses Vernichten der Persönlichkeit und Brechen des Willens war bei diesem Schüler nicht gelungen.Dazu war er viel zu stark und hart,viel zu stolz. Und er hatte sie geschmeckt,jene argen Tage der inneren Leere und Verzweiflung,an denen uns,inmitten der zerstörten und von Aktiengesellschaften ausgesogenen Erde,die Menschenwelt und sogenannte Kultur in ihrem verlogenen und gemeinen blechernen Jahrmarktsglanz auf Schritt und Tritt wie ein Brechmittel entgegengrinst. Und so war er glücklich,wenn ein normaler Tag ihm gestattete am Feuer zu sitzen und dankbar,dass die Tageszeitung keine neue Schweinerei der Politik, Wirtschaft oder Religion aufdeckte.“ (H.Hesse- Der Steppenwolf) Was würden wir tun mit diesen Millionen von Soladaten/Innen wenn sie ,meist ohne Ausbildung und Aussicht auf Zukunft, auf der Straße säßen? So impfen wir ihnen Vaterland und Gott ins Gehirn damit sie,auf Befehl,sogar auf die eigenen Leute feuern würden. Wenn diese Befehlsempfänger dann einen Befehlsgeber wie Trump,Putin oder Kim haben,dann können wir uns eine Idee davon machen was auf uns zukommen kann. Man stelle sich vor diese monströsen Summen die von "The Army" verschluckt werden,würden in Gesundheit,Bildung und Umwelt gesteckt. Dann gäbe es keine Trumps mehr denn Bildung ist der Feind der Dummheit.