Die kleine Eisprinzessin

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Am 24. Februar macht die Produktion „Die Eiskönigin – Völlig unverfroren“ Station in der Rockhal. Lena Frantzen singt den Part der Anna in dem Lied „Willst du einen Schneemann bauen?“ live – begleitet vom Deutschen Filmorchester Babelsberg. Eine Riesenaufgabe für die elfjährige Solistin aus Differdingen, die vorher noch nie auf so einer großen Bühne gestanden hat.

Aufgeregt sitzt Lena in einem der Garderobenräume der Rockhal. Dass die Presse sich für sie interessiert, ist ungewohnt. Auf den Auftritt vor Publikum ist sie allerdings vorbereitet. Die Elfjährige ist musisch interessiert, das Elternhaus fördert das. Seit sie vier Jahre alt ist, nimmt sie Tanzunterricht in einer Tanzschule in Esch. Ballett, Stepp- und Jazztanz. Ballett ist mittlerweile zugunsten der Schule weggefallen. Es war zu viel. Jetzt probt sie für den „Concours national de danse“ und für die große Gala der Tanzschule im Sommer. Auch da wird sie vor einem Publikum stehen. Dennoch ist die große Bühne der Rockhal noch mal etwas anderes. „Ich bin schon aufgeregt, wenn ich daran denke“, sagt Lena und wippt auf dem für sie viel zu großen Stuhl hin und her. „Aber ich freue mich, mitmachen zu dürfen.“

„Die Eiskönigin“ kommt unerwartet, aber nicht unvorbereitet. Unzählige Male schon hat sie den Film gesehen, zuerst im Kino, dann auf DVD. „Ich bin ein großer Fan“, sagt Lena, „vor allem den Zusammenhalt zwischen den beiden Schwestern finde ich gut.“ Lena lebt in einer Patchworkfamilie mit Halbbruder und neuem Partner der Mutter. „Ich hätte gerne eine Schwester“, gibt sie unumwunden zu. Als eine Freundin ihrer Mutter den Castingaufruf entdeckte, hat sie spontan zugesagt. Sie wird die erste Strophe des Liedes „Willst du einen Schneemann mit mir bauen?“ singen und dabei den Part der kleinen Anna übernehmen. Neben den Schwestern Elsa und Anna hat Olaf es ihr besonders angetan. „Der ist sooo süß und witzig“, sagt sie.

„Megaaufgeregt“

Lena singt gern. Aber in so einem Rahmen ist es schon etwas anderes. Sie wird von mindestens 55 Profi-Musikern, die den Stammkorps des Filmorchesters Babelsberg ausmachen, begleitet. „Ich habe noch nie mit einem Orchester gesungen und noch nie auf so einer großen Bühne“, sagt sie. Immerhin hat sie sich unter den rund einem halben Dutzend Bewerberinnen in ihrer Gruppe beim Casting durchgesetzt. „Gefühle zeigen und Ausdruck“ haben den Ausschlag gegeben. Aus ihrem kindlichen Mund klingt das merkwürdig erwachsen. Denn sie war „megaaufgeregt“.

Für den Live-Auftritt am 24. Februar wird in der Rockhal nur am Tag selbst vor dem Auftritt geprobt. Wie bereitet sie sich vor? „Daheim“, sagt sie. Eine professionelle Anlage hat sie nicht zur Unterstützung. „Ich habe mein Handy und meine Stimme“, sagt sie. In ihrem Zimmer singt sie schon, seit sie denken kann. Sie tut das so gerne und oft. „Ich glaube, sie war so vier Jahre alt, als sie mit dem Singen angefangen hat“, sagt Mutter Yasmine Koch (38). „Ganz laut“, wirft Lena der Wahrheit halber mit Blick zu ihrer Mutter ein.

Ihr Musikgeschmack liegt derzeit jedoch ganz woanders als in Arendelle, dem Königreich, wo die beiden Filmschwestern groß werden. „Justin Timberlake“, antwortet sie auf die Frage, wer denn gerade so ihr Favorit ist. Lena ist eines von den Mädchen, die schon ganz früh eine Idee davon haben, was sie machen möchten. „Ich möchte entweder Grundschullehrerin werden oder Radiosprecherin“, sagt sie. Toi, toi, toi! Für alles.