Die Kanterklatsche: Das UK braucht einen ehrenhaften Menschen als Premier

Die Kanterklatsche: Das UK braucht einen ehrenhaften Menschen als Premier

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Elf zu null! Nein, da kann selbst der wohlwollendste Boris-Fan nichts mehr von einer „ehrenvollen Niederlage“ schwadronieren. Das hier ist eine monumentale Kanterklatsche. Sämtliche elf Richter des Obersten Gerichtshofes des Vereinigten Königreichs haben durch ihr Urteil Boris Johnson mit einer knallharten Geraden auf die Matte befördert.

Und so ist der britische Premier seit Dienstag ein höchstrichterlich zertifizierter Lügner und Betrüger. Mit dem Urteil des Supreme Court ist es nämlich amtlich, dass er die Königin unter Vorspiegelung falscher Tatsachen zu ihrem Plazet genötigt hat, sodass Her Majesty guten Glaubens der fünfwöchigen Beurlaubung des Parlaments zustimmte, die de facto nichts anderes als ein Pronunciamiento gegen die Legislative darstellt. (E II R: „Prime Minister, Sie geloben mir, dass ich mit meiner Unterschrift nicht schon wieder einen Staubsauger bestelle, denn ich habe doch schon Hunderte davon. Und außerdem ist dieser heimatflüchtige James Dyson ein hundsföttischer Brexiteer!“ – BoJo: „Aber nicht doch Ma’am, ich schwör’s: Es geht allein darum, dass die armen MPs dringend Urlaub brauchen. Ich mach mir ja ständig so große Sorgen um die Gesundheit dieses effin’ Remoaner-Packs!“)

Opposition muss sich zusammenraufen

So weit, so gut. Doch wie heißt es so schön: „Down but not out.“ Boris ist angezählt, doch von K.o. kann noch längst keine Rede sein. Immerhin hat einer seiner höchsten Berater kürzlich der Presse gesteckt, dass die Regierung, falls das Oberste Gericht an dieser Prorogation keinen Gefallen fände, sich dann halt kurzerhand eine andere basteln werde.

Nunmehr hängt vieles von der Opposition ab. Wird sie sich zusammenraufen können, um die in Downing Street Ten machthabende No-Deal-Sekte dazu zu zwingen, nun auch tatsächlich das Handtuch zu werfen? With a little help von Tory-Resistenzlern? Mit Labour-Chef Corbyn wird das wohl nicht zu machen zu sein. „Jezza“ scheint sein windelweiches „sitting on the fence“ in Sachen Brexit als Ausdruck höchster Staatskunst zu betrachten. Und könnte am Ende der Hauptschuldige daran sein, falls sich die No-Dealers an Halloween doch noch über die Ziellinie retten können.

Karriere auf Lügen aufgebaut

Eines ist aber sicher: Boris muss weg! Mit diesem Mann ist in der Tat kein anderer Deal als ein „No Deal“ möglich. Dass ein Vertrag nach Abschluss von Erfolg gekrönt wird, setzt nämlich ein Mindestmaß an Vertrauen bei beiden Kontrahenten voraus. Das ist mit Boris Johnson grundsätzlich nicht möglich: Dieser Mann hat seine ganze Karriere auf Lügen aufgebaut. Als Journalist, als Abgeordneter, als Wahlkämpfer und als Minister. Ehrlichkeit ist ihm offenbar ein Graus.

Die EU ist nun aber keine Diktatur. Insbesondere kann und will sie die Briten nicht dazu zwingen, sich einen ehrenhaften Premier zuzulegen. Ihrer Majestät Untertanen müssen ihren Stall schon selber ausmisten. Doch der Countdown läuft. Unerbittlich.

GuyT
26. September 2019 - 16.13

Die EU ist kein Diktatur aber schreckt so manchen ab wenn ein EU-Präsident sagt :„Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, ob was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter – Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt.“

trotinette josy
26. September 2019 - 13.18

Sie haben vollkommen recht, wenn sie behaupten, dass Geld und Macht des Menschen Charakter verderben. Und das fängt im Kleinen, auf der Kommunalebene an, wo so mancher Bürgermeister sich wie ein Herrscher aufspielt.

Laird Glenmore
26. September 2019 - 11.03

Früher mußten Politiker einen einwandfreien Leumund haben, verheiratet sein und Kinder haben heute kann jeder jeder in die Politik egal ob Erdnuss Farmer, Schauspieler, Bodybuilder oder was auch immer man vorher gemacht hat, es kommt einem so vor als wenn die Jobs der Präsidenten wie bei einer Auktion angeboten werden wer die meiste Kohle hat bekommt den Posten, aber das man solche Existenzen wie D. Trump nimmt verstehe ich nicht. Ich denke das dieses Prinzip auch im kleinen so funktioniert wenn ein Dorfbewohner etwas gutes für die Gemeinde macht weil er es sich finanziell erlauben kann und auch noch Parteimitglied ist steht dem nächsten Schritt als Bürgermeister doch nichts mehr im weg. Die Folge ist im Regelfall, da diejenige Person jetzt Amtsgewalt hat, das man sich wie ein Herrscher über seine Wähler fühlt und schon ist die Versuchung der eigenen Bereicherung und des Vorteils gegeben, LEIDER. Geld und Macht versaut den Charakter.

Jacques Zeyen
26. September 2019 - 9.04

Wie gesagt,Sorgen muss man sich um den mentalen Zustand der Wähler machen .Wer wählt einen Trump oder einen BoJo? Ob Republikaner oder Tories,CDU,CSU oder CSV usw.,Konservatismus ist eine Bremse allen Fortschritts und hat die Menschheit schon viel Leid gekostet.

Müller jemp
25. September 2019 - 10.12

Wie ist es überhaupt möglich, dass so ein Kasperle Premier des UK wird?! Hoffentlich stolpert Johnson über seine eigene Torheit und Arroganz. Damit wäre das britische Problem teilweise gelöst, denn eine definitive Lösung der verzwickten Lage und ein Ausweg daraus scheinen nicht in Sicht.

Laird Glenmore
25. September 2019 - 9.43

Man könnte glauben das B. Johnson und D. Trump auf die gleiche Schule gegangen, soviel Blödheit ist schon ist schon selten, ich frage mich schon seit geraumer Zeit wie solche Menschen an so einen Job kommen, man kommt sich vor als wenn man Jahrelang umsonst Studiert hat. Es gibt Menschen die gehen Gratis zur Schule und es gibt welche die gehen umsonst zur Schule. Ich war Gratis dort Tausend Babys produzieren nicht so viele Pampers Füllungen wie sich diese beiden Vollpfosten an einem Vormittag erlauben.