„Die Birke ist weg!“ – Tornado fegt über den Niederrhein

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Die Schockmomente des Tornados sitzen vielen Menschen am Niederrhein in den Knochen. Zahlreiche Handyvideos zeigen, wie Anwohner den dunklen Wirbelsturm erlebten. „Schatzi, unsere ganze Terrasse“, ruft eine aufgebrachte Frau in Viersen in einem Video einem Mann zu, zeigt ihm durchs Fenster die Verwüstung: „Die Birke ist weg.“ Draußen schweben Papier und andere Abfälle meterhoch. Eine Männerstimme: „Boah, was alles durch die Gegend fliegt. (…) Alle Bäume gehen fliegen.“ Nach diesem folgenschweren Wirbelsturm vom Mittwochabend mit zwei Verletzten und zahlreichen beschädigten Häusern sind die Aufräumarbeiten nun in vollem Gange.

Dachdecker rückten am Donnerstagmorgen in der besonders betroffenen Ortschaft Viersen-Boisheim an, um beschädigte Dächer zunächst provisorisch mit Folie abzudecken, wie eine dpa-Reporterin berichtete. Ein Stadtsprecher sagte: „Da gibt es viel zu tun – vor allem für die Dachdecker.“ Keines der Häuser sei einsturzgefährdet, alle Menschen hätten zu Hause übernachten können.

Viele Dächer abgedeckt

Der Tornado, der am Mittwochabend über den Raum Viersen gefegt war, deckte nach Stadtangaben in Boisheim die Dächer von etwa 40 bis 50 Häusern ab, rund 150 Menschen sind von den Schäden betroffen. Andernorts wurden ein Autofahrer schwer und ein Feuerwehrmann leicht verletzt. Gegen 18.00 Uhr sei der Wirbelsturm über die Ortschaften mehrere Ortschaften in der Region gezogen, schilderte die Kreisverwaltung auf ihrer Facebook-Seite. Das Unwetter hatte sich nach ersten Polizeiangaben innerhalb von etwa zehn bis 15 Minuten abgespielt.

Am Donnerstagmorgen räumten städtische Mitarbeiter in Boisheim die Straßen frei. „Wir gehen davon aus, dass die Aufräumarbeiten relativ schnell abgeschlossen sein werden“, sagte der Stadtsprecher. Es handele sich nach ersten Erkenntnissen um oberflächliche Schäden. Die Schadenshöhe sei aber noch unklar.

Am Abend gesperrte Straßen und Schienen waren am Donnerstagmorgen weitestgehend wieder frei. Noch am späten Mittwochabend war die Bahnstrecke von Mönchengladbach ins niederländische Venlo wieder freigegeben worden, wie die Deutsche Bahn erklärte.