Der Schattenmann

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(Tageblatt/Laurent Neiertz)

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Erwan Martin war mit seinem starken Stellungsspiel einer der Garanten für das 1:1-Remis der Fola im Hinspiel der zweiten Qualifikationsrunde der Champions League gegen Dinamo Zagreb.

Dabei spielte der unauffällige Franzose bis Anfang Frühjahr nur eine Nebenrolle in den Planungen von Trainer Jeff Strasser. Doch seit der 22-Jährige sich aus dem Schatten in die Startelf gekämpft hat, verliert Fola nicht mehr.

Dinamo stottert weiter

Dinamo Zagreb hat auch am Wochenende nicht in die Erfolgsspur zurückgefunden. In der Meisterschaft gab es ein 1:1-Unentschieden gegen NK Osijek. Für die Hauptstädter erzielte El Arbi Soudani den Ausgleich in der 15.

Trainer Zoran Mamic ließ mit Barisic und Matel zwei neue Außenverteidiger auflaufen, nachdem Pivaric und Pinto gegen Fola enttäuscht hatten. In der Innenverteidigung musste Taravel seinen Platz für Benkovic räumen und Kapitän Ademi feierte seinen Comeback in der Startelf. In der Offensive liefen bei Dinamo dieselben vier Spieler wie gegen den Luxemburger Meister auf. (del)

Bis zum 21. Spieltag der letzten Saison stand der Innenverteidiger nur viermal von Beginn an auf dem Platz.
Nach der 2:3-Niederlage gegen Déifferdeng 03 rutsche Martin wieder in die Startelf und verließ diese nicht mehr bis zum Saisonende. Die Folge: Fola siegte sechsmal in Serie und sicherte sich vorzeitig die Meisterschaft. Am letzten Spieltag verloren Martin und Fola gegen Progrès (2:4) zwar noch ein Spiel. Doch nach einer Woche Dauerfeiern darf man diese Niederlage wohl kaum überbewerten. Auf dem Weg zum Erfolg musste Martin jedoch oft Bekanntschaft mit den harten Holzbänken des Stade Emile Mayrisch machen.

„Einige Erklärungen“

„Dafür dass ich Schwierigkeiten hatte, in die Mannschaft zu kommen, gibt es einige Erklärungen. Zunächst habe ich fast die gesamte Vorbereitung verpasst. Als ich dann meine Chance erhielt, habe ich mich verletzt. Danach hatte der Trainer keinen Grund mehr zu wechseln, da wir alle Spiele gewonnen haben. Aber Zweifel hatte ich nie.“ Martin ist einer, der meistens erst auf den zweiten Blick für gut genug empfunden wird. Er fällt körperlich nicht auf, hat keine außergewöhnlichen fußballerischen Fähigkeiten und ist zudem recht klein für einen Innenverteidiger (1,81 m, 73 kg).

Im letzten Sommer wurde er eigentlich nur verpflichtet, weil Laurent Jans bereits damals vor dem Absprung stand. Unter den vier Fola-Innenverteidigern (Keita, Bernard, Klein) sammelte der 22-Jährige die wenigste Spielzeit. Ein Blick auf die Statistik reicht jedoch, um seinen Wert zu untermauern. Mit Martin verlor Fola kein einziges Spiel. Auch nicht in Zagreb.

„Das war individuell der beste Gegner, gegen den ich je gespielt habe. Am Tag nach dem 1:1 war es noch wie im Traum (Link), doch wir haben es geschafft, uns schnell auf unsere nächste Aufgabe zu konzentrieren“, so Martin, der auch morgen im Rückspiel im Stade Josy Barthel wohl zur Anfangsformation der Escher zählen wird.

„Dinamo besiegen“

Auch diesmal wird er wieder zusammen mit Julien Klein, dem anderen Fola-Innenverteidiger, im Fokus stehen. „Wir sind auf keinen Fall auf ein 0:0 aus. Unser Ziel ist es, Dinamo zu besiegen. Ich bin mir aber im Klaren, dass wir Verteidiger auch im Rückspiel oft die Gelegenheit haben werden, uns zu zeigen …“

Martin rechnet mit einem stärkeren Gegner als im Hinspiel und will keine Gedanken an die nächste Runde verschwenden: „Für Dinamo war das Unentschieden gegen uns eine Riesenenttäuschung. Sie werden diesmal aggressiver antreten, um ihr großes Ziel, die Gruppenphase, zu erreichen. Wir hingegen denken nicht an die nächste Runde. Wir kennen zwar den möglichen Gegner, aber darüber wird innerhalb der Mannschaft kein Wort verloren.“

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