Der Küb im ersten Düdelinger Concept Store

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Hinter dem aktuell zugeklebten Schaufenster des zukünftigen Concept Store in der avenue Grande-Duchesse Charlotte 77 sind die Grafikdesigner Laura Folschette und Olli Eickholt sowie der freischaffende Künstler Serge Ecker dabei, die Räumlichkeiten nach ihren Vorstellungen umzugestalten. Ende September findet das Pre-Opening des Küb statt: eine Neuheit für Düdelingen.

Ein Concept Store ist kein klassisches Geschäft, das nur eine bestimmte Angebotspalette anbietet wie ein Bekleidungsgeschäft oder ein Schuhladen. Bei den Stores sollen die Interessen der Menschen auf verschiedenen Ebenen abgedeckt werden. Dementsprechend gehen die drei Gründer von Küb vor. Doch nicht nur in ihrem Sortiment herrscht Vielfalt, sondern auch bei der Nutzung des zur Verfügung gestellten Raumes. „Wir haben den Namen Küb ausgewählt, da wir verschiedene Nutzungsmöglichkeiten miteinander verbinden“, sagt Laura Folschette im Gespräch mit dem Tageblatt.

Die Gemeinde Düdelingen hat die Geschäftsräume vor einigen Monaten vom Eigentümer angemietet, um sie zu einem fairen Preis an Küb weiterzuvermieten. Durch den Concept Store mit seinem Nischenangebot sollen wieder mehr Menschen zum Einkaufen in die „Forge du sud“ kommen.

Auf 180 Quadratmetern teilen sich die Räumlichkeiten in Geschäfts- und Zwischenbereich mit Sitzecke und Küchenzeile sowie dem Coworking-Space ein. Eine Zwischenwand, die etwas offen ist, trennt den Büroraum vom Rest ab. „Meiner Erfahrung nach nimmt die Öffentlichkeit die Berufe der Kreativschaffenden immer noch als sehr abstrakt wahr. Die Menschen wissen nicht, womit wir uns den ganzen Tag beschäftigen“, sagt die Grafikdesignerin Laura Folschette und lacht dabei. Durch diese halboffene Wand soll eine gewisse Sichtbarkeit und Nähe zwischen dem Objekt und dem Schaffenden hergestellt werden.

Objekte aus dem In- und Ausland

Deswegen macht es für die drei Düdelinger Sinn, einen Concept Store zu eröffnen: Kultur, Austausch und Nachhaltigkeit sollen miteinander verbunden werden. Vor einigen Jahren haben sie sich als eine der Ersten im Creative Hub 1535° in Differdingen niedergelassen. „Es war an der Zeit, den nächsten Schritt zu gehen, und das hier – als Düdelinger – ist eine gute Möglichkeit dazu“, so Laura.

Im Eingangsbereich des Geschäftes stehen Objekte aus der Luxemburger Kreativszene wie auch aus dem Ausland zum Verkauf, die den Kriterien der Nachhaltigkeit entsprechen. Bei den Labels aus dem Ausland wird dabei genauer hingeschaut. „Die Sachen aus Luxemburg erfüllen bereits zum großen Teil die Kriterien, da es lokale Produkte sind.“

Angebot für Klein und Groß

Angeboten werden Kleidung – für Erwachsene wie auch für Kinder – Bücher, Schmuck, Handtaschen wahrscheinlich auch Schuhe sowie Geschirr und Möbel. Reine Deko-Artikel werden nicht verkauft, da diese keine Gebrauchsgegenstände sind. „Wir bieten eine breite Palette mit ausgewählten Objekten an, die vom Inhalt passen sollen.“ Eines der Labels haben Küb bereits auf Facebook bekannt gegeben: frisch Beutel aus Frankfurt am Main produziert Accessoires wie Rucksäcke und Handtaschen. Veröffentlichungen des CNA („Centre national de l’audiovisuel“) oder des Casino Luxembourg werden ebenso erhältlich sein wie die Bücher des Luxemburger Illustrators Pit Wagner oder die Ausstattungsobjekte der luxemburgischen Produktdesignerin Roxanne Flick.

Hinter dem Laden befindet sich ein Bereich, der für den Austausch untereinander gedacht ist. Neben der Küchenzeile wird eine Sitzecke eingerichtet. Hier ist angedacht, kleine Konferenzen zu organisieren oder auch Filme zu zeigen. Kunden können sich ebenfalls dort hinsetzen, einen Kaffee oder ein Glas Wasser trinken, in einem Buch blättern oder mit anderen ins Gespräch kommen. Dazu passend das Mobiliar: Die neuen Möbelstücke wie etwa die Küchenzeile sind selbst gebaut. Die anderen – alte Schulbänke oder eine Vitrine aus der Schmelzzeit – kommen aus dem Troc. „Wir mögen diese Kombination aus Alt und Neu“, so Laura.

Mieter gesucht

Im Coworking-Space ist Platz für die Arbeit der Kreativschaffenden. Dort befinden sich momentan Olli und Laura mit ihrem nachhaltigen Büro für Kommunikationsdesign kontext.lu. Sie teilen sich die Räumlichkeiten mit dem Kreativstudio Standart und dessen Gründern Steve Kugener und Marc Lazzarini. Künstler Serge Ecker hat sich dort ebenfalls eingerichtet. Drei weitere Plätze stehen noch zur Verfügung. „Wir möchten sie an Menschen vermieten, die im weitesten Sinne Kreativschaffende sind.“ Das müssen nicht zwingend Fotografen oder Grafikdesigner sein, sondern auch Innenarchitekten oder Kreative aus dem Bereich des Schreibens kommen in Betracht.

In knapp einem Monat findet die Voreröffnung des Küb statt. Mitte Oktober folgt die „richtige“ Eröffnung. Dann wird sich zeigen, ob sich die Berechnungen in Sachen Rentabilität im Alltag bewahrheiten. „Wir müssen schon viel verkaufen, damit es sich trägt“, gibt Laura zu. Es sei ein Test, um herauszufinden, ob es funktionieren kann. Die Vermietung des Coworking-Space finanziert einen Teil der Miete. Mit den Einnahmen des Küb muss später neben der restlichen Miete eine Person bezahlt werden, die sich um den Laden kümmert.

Keine bestimmte Zielgruppe

Das Warenangebot des Küb soll sich an keine bestimmte Zielgruppe richten. Laura, Ollie und Serge fänden es schön, wenn sich mehr Menschen für nachhaltige Produkte und Designobjekte interessieren würden. „Der jetzige Konsum kann so nicht weitergehen. Also müssen wir darüber nachdenken, wie wir unter einem nachhaltigeren Gesichtspunkt konsumieren können“, erklärt Laura. Ihr ist klar, dass Designobjekte bei der Anschaffung nicht sehr günstig sind: „Auf längere Zeit wird es jedoch billiger, da die Menschen die Sachen über Jahre hinweg behalten.“ Eine weitere Idee von Küb besteht darin, die Designer der Objekte nach Düdelingen einzuladen, damit der Wert der einzelnen Objekte wieder mehr verstanden und in den Vordergrund gerückt wird.

Küb möchte dennoch darauf achten, dass auch preislich „etwas dazwischen“ angeboten wird. Gerade Kinderkleidung soll im bezahlbaren Rahmen bleiben. „Natürlich ist es teurer. Doch billigere Kleidung wird auf Kosten unserer Umwelt hergestellt.“ Einem Kritikpunkt, dem sie sich in Zukunft sicher stellen müssten, ist, dass sie überhaupt Konsumprodukte anbieten. Doch Küb hat sich zum Ziel gesetzt, das System aus dem Innern heraus und dadurch die Industrie zu verändern.

Küb wird voraussichtlich von mittwochs bis samstags geöffnet sein. Weitere Infos gibt es auf der Facebookseite von Küb – concept store.

Theo
2. September 2019 - 10.45

All Geschäft wat nei op geet ass e 'Startup'. Firwat mussen déi dann alleguer dee richtegen Loyer bezuelen?

DanV
2. September 2019 - 9.24

@ Theo Ich würde sagen: "Subvention für ein Start-Up".

Theo
1. September 2019 - 16.23

"Die Gemeinde Düdelingen hat die Geschäftsräume vor einigen Monaten vom Eigentümer angemietet, um sie zu einem fairen Preis an Küb weiterzuvermieten. " Das Wort das sie suchen heißt:" Steuergeldverschwendung"