Der Badesee, der keiner ist

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Seit Jahren versucht die Gemeinde Echternach, den See als Badegewässer zu deklarieren. Ohne Erfolg.

Seit Jahren versucht Echternach, den See auf Gemeindegelände als Badegewässer zu deklarieren. Ohne Erfolg. Seit einer Woche wissen die Gemeindeverantwortlichen nun, dass sie die Anerkennungsprozedur neu beginnen müssen. „Ärgerlich“, sagt Bürgermeister Yves Wengler (CSV).

Im Oktober 2014 war der Erste Schöffe Ben Scheuer (LSAP) bereits im Umweltministerium vorstellig geworden, um das Baden im See zu ermöglichen. Nach Angaben des Wasserwirtschaftsamtes ist der See im Osten das „zweitgrößte stehende Gewässer in Luxemburg nach dem Stausee Obersauer“. Er wurde 1975 angelegt und wird vom Lauterbuererbach eingespeist. Damals wurde im Ministerium ein „Rapport“ für die Gemeinde erstellt, der die Maßnahmen zur Anerkennung beschreibt. „Den haben wir nie bekommen“, sagt Yves Wengler.

Jetzt liegt er vor, denn nach einer erneuten Anhörung im Umweltministerium am 10. Juli bekamen die Anwesenden genau diesen „Rapport“ persönlich in die Hand gedrückt. Und siehe da: Die seit 2014 ein Mal jährlich durch die Gemeinde entnommenen Proben reichen nicht. „Wir haben drei Jahre lang blind gearbeitet“, sagt Wengler, „jetzt können wir bei null anfangen“. „Nicht glücklich“ zeigt sich Wengler über diese Tatsache und findet das Ganze „wenig konstruktiv“.

Kompliziertes Verfahren

Das Wasserwirtschaftsamt, dessen Labor mit den von der europäischen Badegewässer-Richtlinie (DIR 2006/7/CE) vorgeschriebenen Messmethoden ausgestattet ist, weiß von der Sache. „Sie haben nicht genügend Proben entnommen und diese in einem Labor, das dafür nicht ausgestattet ist, untersuchen lassen“, sagt Luc Zwank, „directeur adjoint“ im „ministère du Développement durable et des Infrastructures“, Abteilung „Administration de la gestion de l’eau“. „Außerdem müssen sie vorher die Prüfstellen am See definieren“, sagt der Wasserexperte.

Das Verfahren, um endlich ein mit allen europäischen Wassern gewaschener Badesee zu sein, ist kompliziert. 16 Proben müssen innerhalb von vier Jahren, vor und während der Badesaison, entnommen und geprüft werden. Das ist nur eine von vielen Auflagen. Baden wird demnach frühestens 2021 in Echternach wieder Thema.

Frank Frage
20. Juli 2017 - 14.09

Nimmt der Antragsteller selbst die Proben? ?

Dr Manfred Reinertz Barriera
19. Juli 2017 - 11.01

Das ist doch wohl ein Witz, Incompetence au plus haut niveau...wirklich Schilda lässt grüssen! Echternach hat den Schaden wegen dieser Nachlässigkeit/Kompetenz der zuständigen Stellen..

K1000
19. Juli 2017 - 8.58

Wenn man sich vorher schlau macht schaut man nachher nicht so dumm aus der Wäsche.

Jimbo
19. Juli 2017 - 8.25

Rem lauter Leit dei keng Ahnung hunn vun näischt.... Firwat fällt dat elo ereischt op??

Baron von Münchhausen
19. Juli 2017 - 8.13

" Nicht genügend Proben ,in einem Labor, das dafür nicht ausgestattet ist untersuchen lassen?!" Schilda lässt grüssen.