Der 65-Milliarden-Mann: Bernard Madoff wurde vor 10 Jahren verurteilt

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Er ist als größter Anlagebetrüger in die Geschichte eingegangen und verbüßt momentan eine 150-jährige Haftstrafe, zu der er vor genau zehn Jahren, am 29. Juni 2009, verurteilt wurde.

Als der am 29. April 1938 in Brooklyn/New York geborene Bernard Lawrence Madoff durch diverse Ferienjobs (u.a. arbeitete er als Rettungsschwimmer) 5.000 Dollar zusammengespart hatte, gründete er 1960 eine Investmentfirma namens Investment Securities. Es war der Beginn von „Bernies“ Aufstieg zum Multimillionär.

Dabei stammte er aus ärmlichen Verhältnissen. Seine Großeltern waren osteuropäische Juden, die Anfang des 20. Jahrhunderts in die USA eingewandert waren. Der Vater ein eher erfolgloser Geschäftsmann, wollte es Bernard besser machen und der Armut entfliehen. Nach seinem Schulabschluss besuchte er die University of Alabama und studierte Politikwissenschaft. 1959 heiratete er die drei Jahre jüngere Ruth Alpern.

Der größte Betrugsfall der Wirtschaftsgeschichte geht auf Madoff zurück. Er betrieb jahrelang eine Investmentgesellschaft nach einem Schneeballsystem. Madoff versprach seinen Kunden hohe Gewinne bei sehr niedrigen Risiken. Diese überwiesen ihm ihr Erspartes in der Hoffnung, dass er dieses gewinnbringend investiere. Doch nur ein sehr kleiner Teil wurde überhaupt von der Investitionsgesellschaft von Bernie Madoff in Wertpapiere angelegt.

Mit den Einzahlungen der Neukunden wurden die Gewinnausschüttungen der bestehenden Kunden bezahlt. Über mehrere Jahre ist der Betrug nicht aufgefallen, weil die Kunden ihre Gewinnausschüttungen wieder reinvestierten.

Der Umfang des Schadens wurde während des Prozesses gegen Madoff auf mindestens 65 Milliarden Dollar geschätzt, die Zahl der Geschädigten auf 4.800. Madoff wurde am 29. Juni 2009 zu 150 Jahren Haft verurteilt.

Der Skandal reichte bis nach Luxemburg. Mehrere Aktienfonds nach luxemburgischem Recht waren bei Madoff engagiert. Laut der Investmentfondsgesellschaft ALFI soll es sich um eine Summe von rund zwei Milliarden Euro gehandelt haben.

Verheerend waren die Folgen von Madoffs Anklage für die Familie. Kurz nachdem die Affäre öffentlich wurde, versuchte sich das Ehepaar mit Schlaftabletten umzubringen, wie Ruth in einem TV-Interview zugab. Sohn Mark erhängte sich am zweiten Jahrestag der Verhaftung seines Vaters. Anschließend brach Ruth jeglichen Kontakt mit ihrem inhaftierten Ehepartner ab. Der zweite Filius Andrew verstarb derweil 2014 an Krebs.

2012 war Bernards Bruder Peter zu zehn Jahren Haft verurteilt worden. Die Richterin sah es als erwiesen an, dass auch Peter Madoff über den jahrzehntelangen Betrug seines Bruders Bescheid wusste. In dem Interview unterstrich Madoff selbst, seine Familie habe nichts von seinen illegalen Machenschaften gewusst. Er habe sich nie vorstellen können, dass der Zusammenbruch seines Betrugssystems sich so zerstörerisch auf seine Familie auswirken könne.

Jek Hyde
30. Juni 2019 - 17.07

A wann haut en âneren géng datselwecht machen da wären erëm dausenden Dabo....euhh Leit déi him géifen hirt Geld uvertrauen.