Das sind die nächsten Schritte: So geht es mit dem Brexit-Deal weiter

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Der Brexit-Deal steht. Doch in Großbritannien ist niemand so wirklich zufrieden. Was sind die nächsten Schritte? Ein Überblick.

Über zwei Jahre ist es her, dass die Briten am 23. Juni 2016 beschlossen haben, die EU zu verlassen. Nun haben die EU und Premierministerin Theresa May fertig verhandelt. Ab jetzt geht es schnell, die nächsten Schritte stehen schon vor der Tür.

Mittwochabend, 14. November: Theresa May versammelte ihre Regierung, um den mit der EU getroffenen Deal zu verteidigen. Nach fünf Stunden Gesprächen trat sie vor die Tür ihres Büros in der Londoner Downing Street: Sie konnte ihre Minister überzeugen. Teilweise zumindest. Denn schon am Donnerstagmorgen wurde bekannt, dass mit Brexit-Minister Dominic Raab, Arbeitsministerin Esther McVey und zwei Staatssekretären gleich vier Regierungsmitglieder zurücktreten. Sie haben gekündigt, weil sie mit Mays Deal nicht einverstanden sind.

Donnerstag, 15. November: Premierministerin Theresa May tritt vor die Abgeordneten des britischen Parlaments, um ihnen Rede und Antwort über den Deal zu stehen. Die Begeisterung hält sich in Grenzen. Keine Fraktion ist zufrieden. Die Brexit-Gegner wollen den Brexit verhindern, den Brexit-Befürwortern geht der Deal nicht weit genug. Die Abgeordneten weisen die Premierministerin immer wieder darauf hin, dass sie keine Mehrheit im Parlament erreichen wird. „Sie leiden unter Realitätsverlust“, wirft ihr einer sogar an den Kopf.

Sonntag, 25. November: Die Staats- und Regierungschefs der EU treffen sich auf einem Sondergipfel unter der Leitung von EU-Ratspräsident Donald Tusk. Sie sollen den Deal absegnen.

Anfang Dezember: Das britische Parlament wird über den Deal abstimmen. Wird er angenommen, verlässt Großbritannien wie vorgesehen am 29. März die EU. Das Land bleibt in einer Übergangsphase allerdings im Binnenmarkt und in der Zollunion. In Brüssel dürfen die Briten aber nicht mehr mitreden. Die Übergangsphase soll Ende 2020 beendet sein. Sollte das Parlament sich gegen den Deal entscheiden, kommt es mit großer Wahrscheinlichkeit zu einer „No Deal“-Situation: Großbritannien verlässt von einem Tag auf den anderen die EU. Ein Plan B wurde bisher weder von britischer noch von EU-Seite in Aussicht gestellt.

Januar 2019: Nimmt das britische Parlament den Deal an, muss er noch vom EU-Parlament abgesegnet werden. Damit wäre die letzte Hürde geschafft.

29. März 2019: Großbritannien verlässt offiziell die EU. Sollte der May-Deal angenommen werden, beginnt die Übergangsphase.

Ende 2020: Die Übergangsphase ist beendet. Großbritannien verlässt ebenfalls den EU-Binnenmarkt und die Zollunion.