Das sagt die internationale Presse zum Gratis-Transport in Luxemburg

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Das Vorhaben Luxemburgs, den öffentlichen Nahverkehr komplett kostenlos zu machen, sorgt auch im Ausland für Schlagzeilen. Eine kleine Auswahl.

Bereits am 14. Januar berichtete CNN etwa über Luxemburgs Pläne, alle Fahrten mit dem öffentlichen Nahverkehr für die Nutzer kostenlos zu machen. Der amerikanische Nachrichtensender rückte mehrfach die Dimensionen zurecht – und machte klar, dass Luxemburg „eines der kleinsten Länder Europas“ ist, „kaum größer als ein Stadtstaat“ und „etwa so groß wie Rhode Island“ sei. (Wobei der kleinste der US-Staaten immer noch etwas größer ist als Luxemburg.) Schließlich zitiert CNN Bauschs Sprecherin Dany Frank: „Das Land ist gerade in einem wirklich guten Zustand“, sagt sie. „Und wir wollen, dass die Menschen von der guten Wirtschaft profitieren.“

Am Dienstag, nachdem der Zeitplan für den Gratis-ÖPNV bekannt gegeben wurde, berichtet auch der Stern darüber – und erinnert an die Diskussion über einen entsprechenden Schritt in Deutschland: Das Nachrichtenmagazin kommentierte die Idee damals als „komplett unrealistisch und vor allem nicht ernst gemeint„.

„Nachmachen, besser machen“

Die Neue Züricher Zeitung vergleicht die Pläne mit anderen Ländern, wo ähnliche Vorhaben schon umgesetzt wurden: Die estnische Hauptstadt Tallinn habe etwa gute Erfahrungen mit dem kostenlosen ÖPNV für ihre Einwohner gemacht: „Staus haben sich verringert, und auch die Luftqualität hat sich verbessert“, schreibt die Zeitung.

Die taz in Berlin lobt das Vorhaben: „Nachmachen, besser machen„, heißt der Kommentar. Während aus ökologischer (und ökonomischer) Hinsicht keine Kritik aufkommt, gibt es aber noch etwas Klassenkampf: Die erste Klasse in der Bahn sollten die Luxemburger doch besser auch aufgeben. „Feudal reisen für die Reichen, für die Armen die Holzklasse? Das ist falsch“, findet die taz.

Dass Luxemburg das erste Land wird, in dem „Bim“, Bus und Bahn kostenlos zu benutzen sind, war auch der österreichischen Krone einige Zeilen wert. In den Kommentarspalten lassen viele Leser allerdings kaum ein gutes Haar an Land und Plänen: „Luxemburg ist zwar das reichste Land der EU, aber als Nehmerland dürfen wir Nettozahler die Kosten übernehmen“, meint ein User etwa.

Ärger über die eigene Preiserhöhung

Der New Zealand Herald nimmt den Luxemburger Gratistransport zum Anlass, um über die neuerliche Erhöhung der Ticketpreise in Auckland zu meckern. „Als ich gelesen haben, dass Luxemburg den öffentlichen Transport kostenlos macht, hoffte ich, dass Auckland Transport dieser Idee nacheifern würde. Aber nein, sie schlagen die entgegensetzte Richtung ein“, zitiert die Zeitung einen enttäuschten Unternehmensberater.

„Ein Glücksfall für 100.000 Franzosen“ – BFM TV freut sich auf seiner Webseite über die luxemburgischen Pläne. Dass die Luxemburger Regierung zur Finanzierung der Idee die Pendlerpauschale kürzen will, ist zu dem Nachrichtenkanal aus Paris offenbar noch nicht vorgedrungen: „Die Maßnahme wird aus den Steuern der Luxemburger finanziert und kommt Grenzgängern zugute, die täglich in ihr Land zur Arbeit kommen.“

fgg/sen

Jek Hyde
24. Januar 2019 - 10.35

Äre lëschte Sâtz gefällt mer besonnesch. Genau den Nôl op de Kapp!!

Johannes Paulus
23. Januar 2019 - 11.25

Warum immer den Sprit verteuern?? In unserem Stadtviertel gibt es sozusagen keinen Ö.T. Fusswanderung 20 Min bis zur nächsten Bushaltestelle. Auch bei Hitze, Regen und Schnee. Mit 75 Jahren ziemlich anstrengend. Aber was soll's. Wenn sie den gratis Ö.T. nicht benutzen sollen sie doch teuren Sprit kaufen. Komische Ansicht Herr Zeyen.

Laird Glenmore
23. Januar 2019 - 10.45

Dann sollten die Nachbarländer auf ihrem Hoheitsgebiet in Grenznähe große Park & Ride Plätze anlegen und die Luxemburger würden im Gegenzug einen Shuttle dienst auf die Beine stellen, dann wäre das Verkehrschaos auch vorbei, oder wie in London Tickets verkaufen für die die nicht auf ihr Auto verzichten können ( Beruflich ). Aber soweit kann unser Nachhaltigkeit Minister ja nicht denken.

Grober J-P.
23. Januar 2019 - 10.40

Warum denn immer auf die Kleinen, Spritpreise erhöhen? Der Jeff Bezos könnte ja einspringen und die 40 Millionen dem Franz spendieren, das wäre für den doch nur ein "Fliegenschiss"!

Jacques Zeyen
23. Januar 2019 - 9.16

“Feudal reisen für die Reichen, für die Armen die Holzklasse? Das ist falsch”, findet die taz. Hanebücherner Unsinn?? Zur Finanzierung ,falls 40 Millionen denn ausgeglichen werden müssen,könnte man doch den Sprit um 0.10€ erhöhen.Nur ein Beispiel,es wäre ein zusätzlicher Anreiz den Zug zu benutzen und die Tanktouristen blieben uns immer noch erhalten. Aber auch in Sachen Steuern liegen wir ja noch immer sehr gut im Europatheater.