Die deutschen ChamberLeaks: Hacker stellen sensible Daten von Politikern online

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Am Donnerstag hat der Sender 100,7 berichtet, dass die Sicherheitslücken in der Netz-Infrastruktur des Luxemburger Parlaments noch größer waren, als durch die ChamberLeaks-Affäre bekannt wurde. Heute mussten deutsche Politiker die Erfahrung machen, was passiert, wenn Sicherheitslücken gnadenlos ausgenutzt werden.

Ein Unbekannter hat über Twitter eine Reihe von Links veröffentlicht, über die wiederum gesammelte Daten von Politikern von CDU, CSU, SPD, Grüne, Linkspartei und FDP eingesehen werden können. Damit sind alle im Bundestag vertretenen Parteien betroffen – außer der AfD.

Zuerst berichtete der deutsche Sender rbb über den Leak, der vor allem Kontaktdaten wie Handynummern und Adressen enthält – aber auch viele persönliche Daten und parteiinterne Dokumente. Das Foto zeigt, wie die Daten der Trierer Bundestagsabgeordneten Katrin Werner (Die Linke) ins Netz gestellt wurden – inklusive Handynummer und Wohnadresse.

„Ein System bei der Auswahl der veröffentlichten Daten und Informationen ist nicht zu erkennen“, schreibt der rbb. Vielmehr scheine es, „als sei alles ins Internet gestellt worden, was den Hackern in die Finger gekommen ist“.

Politisch brisante Dokumente seien wohl nicht veröffentlicht worden. Dennoch sei der Schaden aber massiv.

Ob alle Daten authentisch sind, ist noch offen. Der Inhaber des genannten Twitter-Accounts beschreibt sich selbst mit Begriffen wie Security Researching, Künstler, Satire und Ironie.

Die Dokumente wurden dem rbb-Bericht zufolge bereits vor Weihnachten über Twitter auf einer Art Adventskalender über mehrere Tage hinweg verbreitet und blieben zunächst weitgehend unbemerkt – bis Donnerstagabend. Seitdem beschäftigen sie die Partei- und Fraktionsführungen. „Wir sind seit gestern Abend mit dem Thema befasst und kümmern uns darum, unsere Leute zu informieren“, sagte ein Sprecher der SPD am Freitag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. „Ansonsten ist das natürlich eine Sache für die zuständigen Behörden.“