Colabianchi: „Alles kam sehr überraschend“

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Der Bartringer DP-Bürgermeister zieht für Anne Brasseur ins Parlament ein. Wir haben uns mit ihm unterhalten.

Die DP-Abgeordnete Anne Brasseur verlässt das Parlament. Das gab sie Anfang der Woche bekannt. Der Bartringer Bürgermeister Frank Colabianchi wird ihren Platz übernehmen. Es wird sein erstes Mal in der „Chamber“ sein. Die Situation ist außergewöhnlich, denn in nur acht Monaten sind Wahlen. Wir haben uns mit ihm über seine Pläne in der Nationalpolitik unterhalten.

Tageblatt: Hatten Sie damit gerechnet, dass Sie noch in dieser Legislaturperiode in das Parlament einziehen würden?

Nein. Anne Brasseur hat mich am 5. Januar angerufen, um mich über ihre Entscheidung in Kenntnis zu setzen, und ich war sehr überrascht.

Am 14. Oktober sind Wahlen. Sie werden sehr kurz im Parlament sein. Glauben Sie, dass Sie trotzdem etwas bewirken können?

Es ist eine Challenge. Aber ich bin es gewohnt, Herausforderungen anzugehen. Auch wenn es kurz ist, wie sagt man so schön: kurz und kräftig. Es stehen noch eine ganze Reihe Sitzungen bevor. Ich bin seit 28 Jahren im Gemeinderat, das heißt, dass ich schon ein bisschen Ahnung von Politik habe. Nationalpolitik ist aber etwas anderes: Im Parlament gelten andere Regeln. Es ist eine neue Seite der Politik, die ich kennenlernen werde.

Wo liegen Ihre Stärken? An welchen Projekten wollen Sie arbeiten? 

Was meine Stärken sind, müssen andere Menschen entscheiden (lacht). In der Gemeindepolitik macht man immer ein bisschen von allem. Im Parlament muss man sich spezialisieren und sich in die Dossiers einarbeiten. Ich komme aus der Bildung, dementsprechend fühle ich mich in den Themenfeldern Bildung und Familienpolitik sehr wohl.

Gibt es Gesetzesprojekte, die noch auf dem Instanzenweg sind, an denen Sie mitarbeiten wollen? 

Die Entscheidung kam wie gesagt sehr überraschend. Ich habe demnächst aber einen Termin in der Fraktion, um eingewiesen zu werden. Dann wird auch entschieden, an welchen Dossiers ich arbeiten werde.

Sie haben in Bartringen ein gutes Resultat bei den Gemeindewahlen erzielt. Jetzt sind Sie Abgeordneter. Wollen Sie in Zukunft in der Nationalpolitik bleiben? 

Ich will das seriös machen, sonst hätte ich das Mandat nicht angenommen. Sicherlich haben wir in Bartringen ein gutes Resultat gemacht, das lag aber nicht nur an mir, sondern am ganzen Team.

Sie werden nicht der erste Bürgermeister im Parlament sein. Wie stehen Sie zur Trennung der Mandate? 

Gemeindepolitik war bis jetzt mein Leben. Ich wurde von den Leuten in Bartringen bestätigt und habe das Mandat für die nächsten sechs Jahre. Ich werde jetzt beide Mandate mit Begeisterung ausführen und dann müssen wir mal sehen, wie die nächsten Wahlen ausgehen. Eines nach dem anderen.

Noch letzte Worte an Ihre Vorgängerin Anne Brasseur?

Da will ich nur eines sagen: Merci, Ännchen! Den Rest habe ich ihr unter vier Augen gesagt (lacht).