Charlie ist tot

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Der Kampf um das Leben von Baby Charlie hat nicht nur Großbritannien bewegt. Selbst der Papst schaltete sich ein. Jetzt ist der kleine Junge gestorben.

Das britische Baby Charlie ist tot. Das teilte am Freitag ein Sprecher der Familie nach Angaben der britischen Nachrichtenagentur PA mit.

Die Eltern des Kindes, das eine sehr seltene genetische Erkrankung hatte, hatten monatelang vor verschiedenen Gerichten um das Schicksal ihres kleinen Sohnes gekämpft. Am vergangenen Montag gaben sie schließlich auf.

Durch die langen juristischen Streitereien sei so viel Zeit vergeudet worden, dass nun ihrem Sohn nicht mehr geholfen werden könne, hatten die Eltern kritisiert. Charlie hatte zuvor nur noch mit Hilfe von Maschinen am Leben gehalten werden können. Er musste künstlich beatmet und ernährt werden. Das sogenannte mitochondriale DNA-Depletionssyndrom (MDDS) hatte seine Hirn- und Muskelfunktionen zerstört. Er konnte sich nicht mehr bewegen. Charlie war taub und hatte epileptische Anfälle.

Das schwer erkrankte britische Baby Charlie Gard ist tot. Das erklärten die Eltern des Kindes am Freitag. Charlie wurde elf Monate alt.

Die Ärzte des Babys im Londoner Great-Ormond-Street-Krankenhaus hatten sich dafür ausgesprochen, dass der Junge in Würde sterben darf. Seine Eltern wollten ihn dagegen für eine experimentelle Therapie in die USA bringen, die aber bei Charlies Erkrankung noch nie getestet worden war, nur bei ähnlichen Krankheiten mit milderen Verläufen. Der Neurologe Michio Hirano von der Columbia University in New York schätzte die Chancen, dass sich Charlies Zustand mit dieser Therapie verbessere, zunächst auf etwa zehn Prozent.

Millionen-Spenden

Die Eltern hatten für die Behandlung ihres Sohnes bereits rund 1,5 Millionen Euro an Spenden gesammelt, um den Krankentransport und die Behandlung finanzieren zu können. Das Geld soll jetzt in eine Stiftung fließen, um Kindern mit ähnlichen Erkrankungen zu helfen.

Der Rechtsstreit durchlief alle Instanzen bis hin zum Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg. Bereits Ende Juni sollte Charlies Beatmung eingestellt werden, doch die Eltern erbaten Aufschub, um von ihrem Sohn Abschied zu nehmen. Anfang Juli kündigte das Great-Ormond-Street-Hospital an, den Fall nochmals gerichtlich überprüfen zu lassen. Anlass waren Angaben von Experten, sie könnten neue Erkenntnisse zu der experimentellen Therapie vorlegen.

Der Fall hatte international sehr viele Menschen bewegt. Neben US-Präsident Donald Trump äußerte sich auch Papst Franziskus dazu.

KTG__
30. Juli 2017 - 2.33

Ja, das waren in der Tat die Republikaner, übrigens mit den gleichen religiösverbrämten Argumenten mit denen sich auch die konservativen Parteien hier in Europa dagegenstemmen.

Den Pingelechen
29. Juli 2017 - 0.57

Ganz béis fir d'Elteren ! Traureg Geschicht ! :-(

zeyen jacques
28. Juli 2017 - 22.44

Die Natur ist grausam. Ihr ist alles egal. In Würde sterben ist allemal besser als experimentelle Zirkusstückchen auf kosten eines Lebewesens zu veranstalten. Das sollte der Papst auch eingestehen. Und zu The Donald? Waren es nicht die Republikaner die Stammzellenforschung boykottierten?? Heuchler!!