Bewegender Abschied von einem Optimisten 

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Blauer Himmel, strahlende Sonne, Vogelgezwitscher: Wäre der Anlass kein so trauriger gewesen, es hätte ein herrliches Fest im malerischen Beckerich mit vielen Freunden und guter Musik werden können. Der Anlaß war allerdings kein freudiger: Camille Gira, früherer Bürgermeister der Gemeinde und Staatssekretär im Umweltministerium wurde am Samstag verabschiedet. Er war am Mittwoch auf tragische Weise während seiner Rede zum neuen Naturschutzgesetz im Parlament zusammengebrochen und kurz darauf gestorben.

Wie seine Ehefrau Simone während ihren Abschiedsworten an ihren Mann verriet, hatten die beiden noch vor kurzem über den Tod und die Art und Weise des Abschieds geredet. Camille Gira hatte sich eine Feier im Kulturzentrum vorgestellt, viele Freunde sollten dabei sein, André Mergenthaler sollte spielen, die Chorale singen und ein anschließendes Glas sollte es geben. Alles geschah am Samstag genau so: Den Perfektionisten Gira hätte es erfreut.

Mehr als tausend Trauernde

Die Gedenkfeier war auf 15 Uhr angesetzt: Bereits eine Dreiviertelstunde vorher waren die gut 200 Plätze besetzt. Neben den Regierungskollegen des Verstorbenen, dem Parlamentspräsidenten und vielen Abgeordneten, zahlreichen Parteikollegen, Freunden und Bürgern der Gemeinde, war auch EU-Kommissionpräsident Juncker gekommen um Abschied zu nehmen. Bob Dylan, die Dire Straits und der Buena Vista Social Club dämpften die Sprachlosigkeit der mehr als tausend Trauernden.

In bewegenden Ansprachen nahmen der Bürgermeister Thierry Lagoda, aber auch die grünen Regierungskollegen Carole Dieschbourg, François Bausch und Felix Braz, ebenso wie Mitstreiter auf lokaler Ebene und seine Familie, seine Frau Simone und die beiden Söhne Michel und Louis Abschied von dem Mann der plakativ mit „Camille, e Liewe voller Energie“ beschrieben wurde. Seine Gradlinigkeit, sein Optimismus, sein Humor und sein Kampfgeist wurden immer wieder hevorgestrichen. In unserer Print-Ausgabe vom Dienstag werden wir auf das Leben von Camille Gira zurückkommen.

Sarobri
22. Mai 2018 - 9.01

Trauer kennt keine Farben - et ass egaal wéi eng Faarw een undeet, et trauert em man Häerz !

Robert Polfer
21. Mai 2018 - 23.04

Dem Här Gira ass all Respekt ze erweisen. War en super Typ.

Minettsdapp:
21. Mai 2018 - 13.57

..darüber kann man sich streiten wie man zu einer Beerdigung geht... Trauer wird im Herzen getragen.

Clodi
20. Mai 2018 - 9.47

Madame, war et net méi wichteg sech driwwer ze freeën, wéivill Leit dem Camille eng leschte Kéier wollten Äddi soen? Wien hien gutt kannt huet, dee wéisst, dass et him zimlech egal gewiecht wär, rout Kravatt oder Posch, haaptsaach mir ware beieneen...

Martine
19. Mai 2018 - 22.29

Keen normale Mensch geet mat enger knallrouder Cravatte op e Begriefnis oder Gedenkzeremonie, den Chamberpresident Mars Bartolomeo jo. Vdl Schäffin an Deputéiert Sam Tanson dréit en groussen rouden Rucksak als Posch, handy am Grapp. Dat sinn ons Volleksvertrieder ouni Manéieren, Respekt, savoir-vivre. Quo vadis Lëtzebuerg? Rest in peace Camille.