Budget 2019 im Zeichen der Kinder: Schule, Betreuung und Freizeitangebot sollen erweitert werden

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750 neue Plätze in der Grundschule und 880 in den „Maisons relais“ will die schwarz-grün-blaue Mehrheit im Escher Gemeinderat in den kommenden Jahren schaffen. Daneben sollen drei Spielplätze angelegt und die Badeanstalt noch kinderfreundlicher gestaltet werden. Für ganz große Eigenprojekte bleibt dem Schöffenrat aber eigenen Einschätzungen zufolge noch immer zu wenig Handlungsspielraum.

Am Mittwoch stellte der Escher CSV-Bürgermeister Georges Mischo das „erste gemeinsame Budget der schwarz-grün-blauen Mehrheit“ im Escher Gemeinderat vor. Er wählte seine Worte mit Bedacht, weil das „Übergangsbudget“, das er vergangenes Jahr kurz nach dem politischen Wechsel präsentiert hatte, noch größtenteils von der vorigen rot-grünen Mehrheit aufgestellt worden war. Doch auch gestern konnte Mischo sich, wie im vergangenen Dezember, die Polemik nicht verkneifen und sprach vom „Wahlbudget 2017“ als „Cadeau empoisonné“, das der Schöffenrat nun abarbeiten müsse.

Dabei wäre so viel Polemik gar nicht nötig gewesen. Immerhin konnte der Bürgermeister im Escher Problembereich Schule und Betreuung gestern Investitionen in Höhe von 4,7 Millionen Euro verkünden. 750 neue Plätze in der Grundschule und 880 in den „Maisons relais“ will der Schöffenrat vermutlich noch in dieser Legislaturperiode schaffen. Die meisten Plätze sollen durch den Ausbau bereits bestehender Schulen wie Brouch, „Groussgaass“, „Dellhéicht“ oder „Lallenger Daich“ entstehen. Zusätzlich soll das ehemalige „Sprëtzenhaus“ in der rue du Fossé zur „Maison relais“ umgebaut werden. Der einzige Neubau stellt die Schule in „Wobrécken“ dar, wo aber erst einmal nur 350.000 Euro für die Bodensanierung im Haushalt veranschlagt wurden. Langfristig sollen auf den Brachen „Lentille Terre-Rouge“ und Esch-Schifflingen weitere Schulen mit Betreuung für insgesamt 800 Kinder entstehen, doch bis dahin werden noch einige Jahre vergehen.

Neue Rutsche für die Badeanstalt

Eine weitere Investition in den Nachwuchs will der Schöffenrat mit drei neuen Spielplätzen auf dem Gelände der Waldschule, in der „Cité verte“ und in dem Waldstück im „Clair-Chêne“ im Gesamtwert von 535.000 Euro tätigen. Für 810.000 Euro soll die Escher Badeanstalt mit einer neuen Wasserrutsche sowie einer Vergrößerung des Außen- und des Wellnessbereichs ausgebaut werden. Die Eröffnung der neuen Sporthalle im Rahmen des Projekts „Park Lankelz“ wurde inzwischen auf Ende 2021 verschoben. Der Teilbebauungsplan wurde kürzlich vom Innenministerium genehmigt. In der Haushaltsvorlage 2019 sind 1,55 Millionen Euro für dieses Projekt veranschlagt. Weitere 2,9 Millionen Euro fließen in die Renovierung der Lallinger Sporthalle, die erst vor einem Monat dem Gemeinderat vorgestellt wurde. Im Brouch-Viertel soll 2019 ein Sportplatz entstehen. Insgesamt sollen in den kommenden Jahren neun weitere solcher „Terrains multisports“ in ganz Esch angelegt werden, verlautbarte der Bürgermeister.

Konservatorium wird ausgebaut

Im Bereich Kultur stellt die Transformation des „Bridderhaus“ in eine Künstlerresidenz mit zwei Millionen Euro den größten Invest dar, abgesehen vom Ausbau des nationalen Resistenzmuseums für sechs Millionen Euro, die aber von einer Stiftung übernommen werden. Zudem soll die „Maison Mousset“ für 400.000 Euro weiter renoviert und das Escher Konservatorium ausgebaut werden. Renoviert wird auch der große Sitzungssaal des Rathauses, wo nicht nur die Technik erneuert werden soll. Ein entsprechendes Projekt in Zusammenarbeit mit dem Architektenbüro Jim Clemes soll Anfang 2019 vorgestellt werden.

Viel wird auch in die Sanierung von Straßen und unterirdischen Infrastrukturen investiert. Das interessanteste Projekt in diesem Bereich dürfte wohl das neue Wasserreservoir am großen Parkplatz auf dem Galgenberg sein, das 3,5 Millionen Euro kosten wird. Die Arbeiten sollen 2019 beginnen. Ferner soll in Belval künftig auch das Einwohnerparken eingeführt werden.

Besonders stolz ist der schwarz-grün-blaue Schöffenrat auf die 61 neuen Stellen, die 2018 in der Gemeindeverwaltung geschaffen wurden. Nicht zuletzt deshalb sind die Personalkosten im ordentlichen Teil des Haushalts um 6,7 Millionen Euro gestiegen. Diese Einstellungspolitik soll auch weiterhin aufrechterhalten werden, meinte Mischo. Von „Outsourcing“ könne demnach keine Rede sein. Am 3. Dezember wird der Gemeinderat zum Haushaltsentwurf Stellung beziehen. Am 7. Dezember soll die Vorlage dann zur Abstimmung gelangen.


Neue Eisbahn

Mit einer künstlichen Eisbahn, die wenig Energie verbrauchen soll und auch bei wärmeren Temperaturen genutzt werden kann, wolle der Schöffenrat die Stadt Esch um eine Attraktion reicher machen, kündigte Mischo gestern an. Diese Eisbahn soll 2019 im Rahmen des Escher „Krëschtmoart“ am Anfang des Brillplatzes (zwischen dem Theater und der Brillschule) aufgebaut werden, weil die Geschäftsleute in diesem Teil der Alzettestraße beklagt hätten, dass sich die ganze Veranstaltung nur am Rathausplatz abspiele, erklärte der Bürgermeister auf Nachfrage.


Budget 2019

Ordentlicher Teil (in Euro)
– Einnahmen: 193,3 Millionen
– Ausgaben: 161,4 Millionen
– Bonus: 31,9 Millionen

Außerordentlicher Teil (in Euro)
– Einnahmen: 21,3 Millionen
– Ausgaben: 115 Millionen
– Defizit: 93,7 Millionen

Nach Verrechnung mit dem Gesamtüberschuss von 99 Millionen Euro aus den Vorjahren bleibt am Ende ein Überschuss von fast 5 Millionen Euro. Die Gesamtschuld der Stadt Esch beläuft sich auf 45,3 Millionen Euro. Eine neue Anleihe muss voraussichtlich nicht aufgenommen werden.

Pierre Wollscheid
22. November 2018 - 11.38

An ech gesin nescht vun enger neier Sportshall ?????????? watt ass dann do lass