Brexit als größte Niederlage: EU-Kommissionspräsident Juncker zieht Bilanz im Kurier-Interview

Brexit als größte Niederlage: EU-Kommissionspräsident Juncker zieht Bilanz im Kurier-Interview
 Foto: Kenzo TRIBOUILLARD / AFP

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Jean-Claude Juncker blickt mit gemischten Gefühlen auf die vergangenen fünf Jahre als EU-Kommissionspräsident zurück. Im Interview mit der österreichischen Zeitung Kurier zieht der Luxemburger Bilanz und zeigt sich vor allem enttäuscht vom bevorstehenden Brexit.

Es sei teilweise sehr einsam an der Spitze gewesen, sagt Jean-Claude Juncker im Gespräch mit dem Kurier. Trotz einem hervorragenden Mitarbeiterstab habe er teilweise ganz alleine Entscheidungen treffen und gegen Regierungschefs, Kommissare und Parlamentarier durchsetzen müssen. Ein Beispiel für eine solche Situation sei die Griechenland-Krise gewesen. Es sei seine Entscheidung gewesen, Griechenland in der Eurozone zu halten, und er habe sich gegen den Willen einiger Regierungen durchsetzen müssen, sagt Juncker. Er sei aber überzeugt, im allgemeinen Interesse der EU gehandelt zu haben, und jetzt würde die griechische Wirtschaft wieder wachsen.

Beim Brexit mache Juncker sich als Kommissionspräsident Vorwürfe. Er habe dem damaligen britischen Premierminister David Cameron zu sehr vertraut und zugehört, als dieser ihn aufforderte, sich nicht in den Wahlkampf einzumischen. Die Kommission hätte mehr tun müssen, da viele der Argumente der Brexiteers Lügen waren. „Das war ein Fehler“, bringt es Juncker gegenüber dem Kurier auf den Punkt.

Erleichtert sei Juncker, dass nur die Briten die EU verlassen werden und die Kommission die Einheit der anderen 27 erhalten konnte. „Das war ein tagtäglicher Prozess“, sagt der scheidende Präsident. Ob es Ende Oktober nun endgültig zum Brexit kommt oder eine Verlängerung angefragt und genehmigt wird, weiß Juncker noch nicht. Man muss abwarten und Tee trinken.

Ein Ende der EU ist laut Juncker längst nicht in Sicht. Im Gegenteil: Er sei davon überzeugt, dass es die EU noch Mitte des Jahrhunderts geben wird, sagt er im Kurier. Er stelle fest, dass der Zuspruch zu Europa wieder wachsen würde und dass andere Länder weiter mit der EU handeln möchten. „Um Europa ist mir nicht bange“, bringt Juncker es auf den Punkt.

 

BillieTH
14. Oktober 2019 - 13.07

est-ce qu'il y aurait eu Brexit si en 2015 vous auriez appelé Mme Merkel à l'ordre et ammené l'Allemagne devant la cour pour atteinte à l'intégrité des frontiers européenes ?

Jaans
13. Oktober 2019 - 22.31

Dat ass kee Feeler, dat ass es Beispill fir d'Zukunft, dat wäert esoubal kee Land sech méi trauen.

René Charles
13. Oktober 2019 - 19.28

Der Madame von der Leyen wärt ët nët besser ergoen.. éi schmiert sech dann owes alt mol Klosterfrau Melissengeist op d'Stir géngt Kappwéi, an eng Schlupp dervun an de Mo fir deen ze berouegen.

Jemp
13. Oktober 2019 - 18.02

Legendär, 2003, vol Luxair Roum-Letzebuerg, interview virun der Kamera vun RTL. Vill besser wei den "Ischias-Optrett".

jemp
13. Oktober 2019 - 17.53

Fehler? Get et dach net bei esou engem göttlischem Politiker! ?