Blutfarmen schröpfen Pferde für Luxemburger Schweinezucht

Blutfarmen schröpfen Pferde für Luxemburger Schweinezucht

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Was haben luxemburgische Schweine mit südamerikanischen Stuten zu tun? Auf den ersten Blick nicht viel. Doch in Südamerikas „Blutfarmen“ wird trächtigen Stuten das Blut abgesaugt, damit in Luxemburg Schweine gezüchtet werden können.

Pro Woche entnehmen Pferdehalter aus Argentinien und Uruguay den Tieren zehn Liter des roten Lebenssafts. Die schaurige Praxis dient der Herstellung von Hormonpräparaten, die wiederum in der luxemburgischen Ferkelzucht benötigt werden.

Tierquälerei für die Fleischzucht

Schon der Name des Präparats – „Pregnant Mare Serum Gonadotropin“ (PMSG) – weist auf seine Herkunft hin. Aus dem Blut der schwangeren Pferde wird ein Hormon gewonnen, mit dem Schweinezüchter den Fortpflanzungszyklus ihrer Säue kontrollieren können.

Wird der Hormon-Cocktail auch von Luxemburger Bauern angewandt? Das fragten die Grünen-Abgeordneten Henri Kox und Gérard Anzia in einer parlamentarischen Anfrage an das Landwirtschaftsministerium.

Und das Landwirtschaftsministerium erklärt: Das Hormon wird in Luxemburg nicht nur in der Schweinezucht eingesetzt, sondern auch bei Pferden, Rindern, Schafen, Ziegen, Hunden und Hasen. Die Medikamente, die in Luxemburg zugelassen sind, heißen:

  1. Fertipig (Ceva)
  2. Syncrostim (Ceva)
  3. Folligon (Intervet)
  4. PG 600 (Intervet)
  5. Gestavet 600 (Labo. Hipra)
  6. Gestevet 3000 (Labo. Hipra)

Das Ministerium weist darauf hin, dass durch den Verzehr von Fleisch und Milch von Tieren, die mit den Medikamenten behandelt wurden, kein schädlicher Einfluss auf die Gesundheit von Menschen feststellbar sei.

Hormoncocktail für Luxemburger Schweine

Im Jahr 2016 wurden in Luxemburg insgesamt 380 Dosen verkauft, im Jahr 2017 waren es bislang 230, erklärt das Ministerium. „Weniger als zehn Prozent“ der Säue in Luxemburg werden mit dem Hormon behandelt. Es handelt sich um ein Medikament für Tiere; die „Division de la pharmacie et des médicaments“ des Gesundheitsministeriums kümmert sich um die Autorisierung dieser Medikamente in Luxemburg.

Verschiedene Tierrechtsorganisationen und Veterinärverbände, wie zum Beispiel der deutsche Bundesverband Praktizierender Tierärzte (BPT), weisen darauf hin, dass bei der Haltung der Pferde in Südamerika die tierschutzrechtlichen Standards nicht eingehalten werden.

[gview file=“http://www.tageblatt.lu/wp-content/uploads/2017/10/2016_04_14_bpt-Stellungnahme-zu-PMSG.pdf“]

Berichte über einige Blutfarmen haben die erschreckenden Haltungsbedingungen offengelegt, unter denen die Pferde dort offenbar leiden. Die Tiere würden geschlagen, bekämen pro Woche bis zu zehn Liter Blut abgenommen. Die Fohlen der trächtigen Stuten müssten abgetrieben werden, damit die Konzentration des Hormons im Blut hoch bleibe – und sich die Entnahme lohne. Rund 30 Prozent der Stuten überlebten den Prozess nicht und würden zu Fleisch verarbeitet.

„Es gibt keine juristischen Möglichkeiten, um diese MEdikamente zu verbieten.“

Die Abgeordneten Henri Kox und Gérard Anzia stellten der Regierung die Frage, warum diese Produkte in Luxemburg nicht verboten seien. Die Antwort: An den schlechten Bedingungen der PMSG-Farmen können weder die luxemburgischen Behörden noch jene anderer EU-Länder oder die EU-Behörden selbst etwas ändern. Eine direkte Intervention, um bessere Bedingungen für das Wohl der Tiere zu schaffen, existiere nicht und es gebe auch keine juristischen Möglichkeiten, um dieses Medikament zu verbieten, so das Ministerium.

Die in der EU hergestellten Produkte würden aber die europäische Gesetzgebung des Tierschutzes respektieren. Die europäische Autorisierung für die Präparate könne nur entzogen werden, wenn die Qualitätskriterien nicht erfüllt würden und Nebenwirkungen bei Tieren anhand einer Risikoanalyse festgestellt würden.

Nomi
3. Oktober 2017 - 15.27

Mat so'u Methoden brengen se et awer nach baal faerdeg dat een Vegetarier gett !!!!!! Eis Fleeschwirtschaft riskei'ert sech selwer oofzeschaafen !!!!

Camille Muller
3. Oktober 2017 - 15.12

T'ass eng Gewaltspiral un landwirtschaftlech ausgenotzten Déieren déi sech hei ofspillt. De Ministère lenkt elo gäre mat engem Detail iwwer d'Gesondheet vum Verbraucher of. Dat weisst op de Konflikt an deem Ministère mat senge verschidden Ressoren hin. Zum allgemenge Verständniss. Demande no deem all deem ville Fleesch ass ee Grond fir den Assatz vun deem Misär. Deem kéinnt de Minister fir Verbraucherschutz mat sengem Fleeschflyer (300-600 gr Fleesch/Woch) entgéint triéden a méi opklären. De selwechte Minister ass awer och Landwirtschaftsminister a kuckt no Gewënnmaximéierung an der Agrarwirtschaft Dass hien och Minister fir Déiereschutz ass, a grad d'Schwäin aus dem neien Déiereschutzgesetz léisst, ass net just en Detail.

J.C. KEMP
3. Oktober 2017 - 14.17

Ass et net och grausam Ierbessen- a Bounenembryoën z'iéssen? An enger Zalot de Kapp eroofzeschneiden am Gaard? Och déi Planzen hun e Recht op Liewen. Och den Apelbaam géif seng Kanner gaere wueese gesin. An d'Grompere kukke mech ëmmer mat trauregen Aa, wann ech se schielen. Et geht nun ebe mol net an der Medezin, egal op human oder veterinaer, fir net op Déieren zreckzegräifen. Virekulture gin an Héngereeër ugeluecht, an den Tetanus- oder Tollwutserum gët aus Paerds- oder Ochsebludd gewonnen. Mais bon, et ass natierlech besser ze krepéieren.

Jankó
3. Oktober 2017 - 13.12

A mär kucke gemittlech no a freeën eis iwert de gudde Maufel Fleesch um Teller! Wat eng Ignoranz an Arroganz. Pur Déierequälerei!!!!!Et ass dégoutant wat alles mat dësen Liewewiese gemach gëtt, de blanken Horror!

Mephisto
3. Oktober 2017 - 10.51

Wundert mich nicht, dass die EU dieses überflüssige Drecksprodukt duldet, evt die Anwendung sogar subsidiert , genau wie sie es mit Glyphosat tut. An alle Skeptiker: Ich habe die Doku im TV gesehen, reller Horror. keine Erfindung von PETA oder Greenpeace . Übrigens laufen in Südamerika ( besonders Brasilien, Argentinien und Paraguay ) eine Unmenge Sauereien durch eine Agrarmafia die sogar vor Mord nicht zurückschreckt.

Kim Drumpf
3. Oktober 2017 - 10.44

Rem Horrorgeschichten vum veganen Schreiwer... Ech iessen weiderhin Fleesch, an hun net welles et opzeginn. All Dag Fleesch muss net sin d'accord. Déi Veganer déi ech perséinlech kennen gesinn all zimlech ongesond aus an ernieren sech extrem 1-säiteg. Meng eegen Gesondheet fiir en Déier afferen? Nee merci.

ich
3. Oktober 2017 - 10.26

Unfassbar! Und dann die Aussage, man könne nichts gegen die Haltungsbedingungen tun in Argentinien und wo diese grauenvolle, sinnlose Blutentnahme sonst noch praktiziert wird, ist sowas von abwertend und ignorant, den armen Pferden gegenüber, dass einem die mega Wut kommt. Klar, kann man dagegen etwas tun und zwar das Zeug nicht kaufen, sprich die Einfuhr, also den Erweb und die Verwendung dieses "Medikamentes" zu verbieten.

Thomas
3. Oktober 2017 - 10.06

Sie sprechen mir aus der Seele - so humanistisch sollten wir mehr denken und entsprechend handeln

Schons
3. Oktober 2017 - 9.16

Menschen wuerden so etwas nicht machen, Und menschen wuerden so etwas verbieten Claude

Peter Cat
3. Oktober 2017 - 5.13

Z.B hier ! Deutscher TV-Sender MDR. http://www.mdr.de/investigativ/rueckblick/fakt/pferdeblut-hormongewinnung-100.html

schucki
2. Oktober 2017 - 23.44

wenn sie aufgepasst hätten,sehen sie das erscheinungsdatum. die tatsache an sich ist eben alles andere als neu und unter pferdefreunden schon lange bekannt.das ist nicht die erste publikation darüber.

Student
2. Oktober 2017 - 23.36

V'läit ass déi Geschicht och schons bei de Wandervullen déemols opkomm. Wonnere géif dat mech jo och mol net méi ; )

Student
2. Oktober 2017 - 23.30

Horror-Geschichte der Medizin. D'mary Shelly huet säi berühmte Roman net aus dem Näischt geschriwwen. D'Lady war v'läit e besseli "hysteresch", mäh bon kée Wonner.

Student
2. Oktober 2017 - 23.27

"Äusserer Druck" und Ignoranz, Unwissenheit, Unbekümmertheit, Überforderung, ... Gier, ...Gleichgültigkeit, .... wirkllcher Hunger wohl kaum, oder?

Student
2. Oktober 2017 - 23.16

Eventuell och aus der Colonia Dignidad oder esou Eppes!?

Student
2. Oktober 2017 - 23.14

Oder einfach, am Urwald bei de Wellen, hues Du dat léiwer?

Student
2. Oktober 2017 - 23.12

Horsemotherf...ing Reality Jemp. Maach d'Aan op a botz déng Senner. Kanns och sichen no "Aufarbeiung der Vergangenheit". Géet iwwregens Jidderéen Eppes un.

Meca
2. Oktober 2017 - 21.36

Ass dat Medikament EU-weit autoriseiert oder nemmen zu Letzebuerg ?????

J.C. KEMP
2. Oktober 2017 - 19.42

Wou ass déi Horrorgeschicht gewues? PETA? Grienpies?

Thomas
2. Oktober 2017 - 17.52

Gibt es denn einen Zwang etwas zu kaufen dessen Herstellung auf derart grausigen Methoden beruht? Nein!