Bilder vom Bau: Arbeiter stellt Videos von Gefängnis-Baustelle in Sanem online

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Ein Bauarbeiter versorgt die Welt auf seinem YouTube-Kanal mit teils erstaunlich detaillierten Einblicken in den Rohbau des Gefängnisses in Sanem (Sassenheim). Die drei im Oktober 2018 erstellten und veröffentlichten Videos sind insgesamt etwa zehn Minuten lang und wurden bisher etwa 1.000 Mal angesehen. In ihnen führt ein Portugiesisch sprechender Arbeiter, der möglicherweise brasilianischer Herkunft ist, über die Baustelle, erläutert sie und fängt dabei in HD-Qualität viele Details ein, die möglicherweise nützlich sein könnten, um einen Ausbruch oder eine Gefangenenbefreiung zu planen. Das Gefängnis soll im Mai 2022 die ersten Untersuchungshäftlinge aufnehmen. Insgesamt sind 156 Millionen Euro für den Bau veranschlagt.

Besichtigung wurde Journalisten verwehrt

Es ist fraglich, ob der filmische Ausflug im Sinne der Auftraggeber des Bauarbeiters ist. Eine journalistische Besichtigung der Baustelle wurde jedenfalls im Mai 2018 noch vom Ministerium für Infrastruktur verwehrt: „Es handelt sich um einen Bau, der den modernsten Sicherheitsmaßnahmen entspricht. Nur die Arbeiter haben Zugang“, hieß es damals.

Die Luxemburger Staatsanwaltschaft hat auf Anfrage des Tageblatt bestätigt, das Video zu kennen: „Wir haben die Gefängnisverwaltung und die -direktion informiert“, schreibt der Sprecher Henri Eippers. Es sei jetzt zu klären, „ob eine Straftat vorliegt oder nicht“.

Bürgermeister wundert sich

Georges Engel (LSAP) zeigt sich als Bürgermeister der Gemeinde Sanem überrascht, nachdem er durch das Tageblatt auf das Video aufmerksam geworden ist: „Man wundert sich schon, dass so etwas im Netz zu finden ist“, sagt er. „Wobei ich natürlich nicht beurteilen kann, ob hier überhaupt etwas Sicherheitsrelevantes zu sehen ist.“

Bislang ist er nicht davon ausgegangen, dass seine Gemeinde durch das Gefängnis unsicherer wird – im Gegenteil: „Es ist ja mit mehr Polizeipräsenz zu rechnen und es gibt sogar eine Polizeistation direkt am Gebäude. Sanem wird wohl sogar noch sicherer werden, als es ohnehin schon ist“, glaubt der Bürgermeister.

Im vorliegenden Fall sei sicher interessant zu erfahren, ob die Mitarbeiter sicherheitstechnisch geschult worden seien – „und ob sich da jemand über bestehende Regeln hinweggesetzt hat“.

Entsprechende Nachfragen waren am Adventswochenende allerdings nur schwer möglich: Die Ministerien für Justiz und für Infrastruktur haben jedenfalls bisher nicht auf Anfragen geantwortet.

Wir verzichten bewusst auf Screenshots aus dem Video oder Links.

Guy Meyers
24. Dezember 2018 - 15.39

Schlëm: éischter nët - dee Mann hätt och Geld mat de Plänge kënne verdingen. Schlënn ass awer déi Verbëtzung vu Grondfläch: e Prisong am Bungalow-Stil - awer d'Bierger solle weg a Siloë wunnen ..

Mephisto
24. Dezember 2018 - 8.49

Hat der Bauherr ( Ministère des Travaux Publics ? ) resp.der Bauunternehmer denn das Fotografieren und Filmen nicht formell verboten ? Wäre bei diesem Objekt doch angebracht.

Steve
23. Dezember 2018 - 18.38

Ass daat do esou schlem?