Belgisches Giftzentrum hilft auch Luxemburgern

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Was tun, wenn man mit potenziell giftigen Substanzen in Berührung gekommen ist? Für solche Fragen können sich die Luxemburger seit 2015 über eine nationale Telefonnummer an das belgische „Centre antipoisons“ wenden. Und seit dem Beginn der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit ist die Anzahl der Notrufe aus Luxemburg von 382 im Jahr 2015 auf 421 im vergangenen Jahr angestiegen, erklärt das luxemburgische Gesundheitsministerium. Vor der Zusammenarbeit wendeten sich immerhin 140 Luxemburger pro Jahr an das „Centre antipoisons“ – aber über die belgische Notrufnummer.

Das belgische Zentrum ist rund um die Uhr erreichbar und wird im Jahr mehr als 50.000 Mal kontaktiert. Ob von der Öffentlichkeit (235 Anrufe aus Luxemburg) oder von Profis aus der Gesundheitsbranche (143 Anrufe aus Luxemburg), das „Centre antipoisons“ hilft mit seiner riesigen Datenbank über Produkte, Inhaltsstoffe und Gifte dabei, die toxische Substanz schnell zu identifizieren und die richtigen Gegenmaßnahmen zu ergreifen.

Kinder besonders häufig betroffen

Bei einem Notruf wird der Anrufer zunächst danach gefragt, wer genau das Opfer ist. Dann soll man das potenziell toxische Produkt und die geschätzte Menge angeben, mit dem es in Kontakt gekommen ist. Außerdem sind Informationen zum Hergang der Vergiftung und auch die Beschreibung von möglichen Symptomen wichtig. Anhand dieser Daten durchsuchen die Giftstoffexperten ihre Datenbank und geben dann Anweisungen darüber, was im Falle einer Vergiftung gemacht werden sollte.

Die schnelle Identifizierung der Gefährdung ist sehr wichtig, denn meistens geht es bei den Anrufen um Kinder, die mit potenziell Toxischem in Kontakt gekommen sind. 249 Anrufe betrafen im vergangenen Jahr einen Unfall mit einem Kind, ein Großteil davon Kleinkinder unter fünf Jahren. Diese sind besonders gefährdet, da es zum Verschlucken von Putzmitteln oder einer Falschdosierung von Medikamenten kommen kann. Zehn Anrufe betrafen aber auch Vergiftungen bei Haustieren. Mehr als 90 Prozent der Unfälle passieren zu Hause.

Die Aufteilung der Unfallopfer

 

Das „Centre antipoisons“ kann kostenlos unter der Telefonnummer 8002-5500 kontaktiert werden.