„Ausgezeichnet – Made in Oesling“: Seit 1996 produziert die Firma Artec die Verdienstmedaillen für Luxemburg

„Ausgezeichnet – Made in Oesling“: Seit 1996 produziert die Firma Artec die Verdienstmedaillen für Luxemburg

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Mehr als 20 Jahre schon werden die Verdienstmedaillen, die alljährlich zum Nationalfeiertag verteilt werden, in einem kleinen Ort im Oesling produziert. In Merscheid („Mëtscheed“) nahe Esch/Sauer befindet sich die Firma Artec, ein Familienbetrieb, der bei der Herstellung dieser Kleinode vor allem auf eins achtet: Höchste Qualität!

Das neue Gesetz, das die Verleihung der Verdienstmedaillen regelt (siehe „Die Orden“), hat bei der Firma Artec für erhebliche Umsatzeinbußen gesorgt. Wurden davor Jahr für Jahr noch rund 3.000 Medaillen und Orden produziert, so ist diese Zahl inzwischen stark gesunken.

Mehrere Millionen wurden hier investiert

„Vor allem bei den höheren Auszeichnungen verbuchen wir einen großen Rückgang“, erklärt Michel Reichert, der den Familienbetrieb 1992 gründete. Damals noch als reine Kunstschmiede mit einer einfachen Garage als Werkstatt. Doch als der Firma Artec 1996 die Produktion der offiziellen staatlichen Auszeichnungen aufgetragen wurde, mussten erst einmal die nötigen hochmodernen Maschinen angeschafft werden.

Im Laufe der Jahre investierte der Betrieb so mehrere Millionen Euro und entwickelte einen ganz eigenen Herstellungsprozess, bei dem die Wertigkeit an erster Stelle steht. Mit Ausnahme der Bänder, an denen die Medaillen und Orden befestigt sind – diese werden aus Seide in Frankreich produziert –, wird in Merscheid alles in Eigenregie hergestellt. Sowohl die Kleinode selbst als auch die hölzernen und mit Leder überzogenen Kästchen, in denen sie aufbewahrt werden. Zuvor bezog der Luxemburger Staat die Verdienstmedaillen von einer belgischen Firma.

Damals waren die Kästchen aus einfacher Pappe und die Qualität des Inhalts ließ ebenfalls stark zu wünschen übrig. Schon nach kurzer Zeit oxydierten Orden und Medaillen … „Uns war es wichtig, etwas Hochwertiges zu produzieren“, betont Michel Reichert. Die Qualität aus Merscheid sprach sich schnell, sehr schnell herum. Es dauerte nicht lange, bis die Polizei, die Feuerwehr, der Zoll u.a. sich dazu entschieden, ihre Verdienstmedaillen ebenfalls in Merscheid produzieren zu lassen.

„Auch das ist Nation Branding“

In Merscheid entstehen darüber hinaus Gürtelschnallen und Knöpfe für die Uniformierten des Landes, Trophäen und ähnliches. Alles in einer Qualität, wie sie nur ein spezialisierter Handwerksbetrieb liefern kann.

Die Verdienstmedaillen jedoch sind für den Betrieb aus Merscheid überlebenswichtig. Sie machen einen wesentlichen Teil des Umsatzes der zurzeit sechs Personen beschäftigenden Firma aus. Michel Reichert ist stolz darüber, dass die Luxemburger Auszeichnungen auch in Luxemburg produziert werden: „Auch das ist Nation Branding.“

Selbst wenn in Merscheid etliche hochmoderne Maschinen zum Einsatz kommen, wenn es um die Herstellung dieser besonderen Produkte geht, so bleibt immer noch viel Handarbeit.

Etliche Arbeitsschritte sind notwendig. So besteht ein Ritterkreuz aus einer ganzen Reihe von Einzelteilen, von denen jedes mehrere Prozesse durchlaufen muss, bevor sie zur fertigen Auszeichnung zusammengesetzt werden kann. Das Grundmaterial ist Bronze, die je nach Grad der Auszeichnung versilbert, vergoldet oder auch rhodiniert wird.

de Schéifermisch
21. Juni 2019 - 18.41

Ët ginn awer Leit, déi hunn sou vill där Medaillen, dass se op enger Säit schief ginn!

René Charles
19. Juni 2019 - 13.01

" mä et kritt jiddereen en Dag fräi " Nee, wien nët bei der Feier derbäi as (well hien schafft oder kee Bock huet derbäi ze sin) kritt se op de Büro oder heem geschéckt. N.B. Bis virun e puer Joren kruten all Arbechter, Maschinisten, Kraneführer z.B.eng nei Kaffismaschin wann an hirem Betrieb 1 oder 2 Joer keen Unfall war. Och eng Unerkennung fir eng 'ganz normal' Leeschtung: Solidaritéit op der Arbechtsplats a punkto Secherheet.

Zahlen
18. Juni 2019 - 21.19

D'Gielercher si Pippifax, mä et kritt jiddereen en Dag fräi fir se sichen ze goen, soss géif nämlech kee goen, ech wär och net gaangen wann ech net fräi krut hätt. Dat kascht richtegt Geld.

spëtzbouf
18. Juni 2019 - 13.03

Op gudd Lëtzebuergesch: " Paaffendaler Trompettegold" !

Pierre Schmit
18. Juni 2019 - 11.50

Hat der schon ensou eng eng Keier am Grapp? Fillt sech richteg klesper an belleg un. Wirwaat se net direkt an China bestellen? Do get et anstänneg Qualiteit vir en raisonable Preiss...

rowo
18. Juni 2019 - 9.05

Man sollte mit diesem Hokuspokus endgültig Schluss machen. Die Zeit der " Gielercher " dürfte der Vergangenheit angehören. So könnte man eine Menge Geld sparen. Die wirklichen Verdienstvollen, diejenigen die unentgeldlich etwas Grosses, etwa im Dienste ihrer Mitmenschen, leisten, sollten geehrt und ausgezeichnet werden. Wer 25 Jahre lang für seine Arbeit im Staatsdienst ein Gehalt bezogen hat, braucht nicht auch noch eine Medaille mit Urkunde bei einem Glas Wein überreicht zu bekommen. Tempora mutantur!