Aufgepasst Blitzer! Fuß vom Gas vor Raemerich

Aufgepasst Blitzer! Fuß vom Gas vor Raemerich

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Seit März 2016 gehen insgesamt 20 automatische Radargeräte auf die Jagd nach Temposündern. In diesem Jahr sollen nun vier neue Geräte an kritischen Orten hinzukommen. Entlang der A4, vor dem Autobahnende bei Esch/Alzette, wurde nun der neue Blitzer aufgestellt.

Der Radar an der sogenannten „Liaison Micheville“ in Belval steht schon seit Anfang des Jahres. Nun folgt der Blitzer vor dem Kreisverkehr Raemerich. Auch auf dem CR118 (Chemin repris/Landstraße) zwischen Angelsberg und Mersch wird ein automatischer Radar installiert. Auf der Strecke Brouch – Saeul ist seit ein paar Monaten schon ein mobiles Radargerät aktiv. Es handelt sich dabei um den sogenannten „Baustellen-Radar“, der vorübergehend auf der gefährlichen Strecke für mehr Sicherheit sorgen soll. Aber auch er soll in den nächsten Tagen durch eine feste Anlage ersetzt werden, heißt es aus dem Infrastrukturministerium (MDDI).

Die Arbeiten am Escher Blitzer indes haben am Dienstagmorgen begonnen. Die Anlage kann aber noch nicht in Betrieb genommen werden, da noch weitere Leitungen verlegt werden müssen.

Über 30 Radars insgesamt geplant

Der Gesetzentwurf, der am 25. Juli 2015 einstimmig im Parlament angenommen wurde, sah die Anschaffung von 20 fixen und sechs mobilen Radars vor. Letztere werden in Kleintransporter integriert und quer durchs Land auf die Jagd nach Rasern gehen.
Dazu kommen dann noch die geplanten Radargeräte an den Ampeln und die „radars-tronçons“, welche die Fahrtzeit zwischen zwei Punkten, z.B in einem Tunnel, messen und so die durchschnittliche Geschwindigkeit der Wagen ermitteln. Ist sie zu hoch, droht auch hier ein Bußgeld. Diese Technologie befindet sich laut Sprecherin des Ministeriums aber noch in der Studienphase. Man rechnet aber damit, noch vor Ende dieses Jahres mit ersten Details über das Projekt aufwarten zu können.

Die Kosten für die Radarfallen lagen 2015, als das Gesetz gestimmt wurde, bei rund 1,7 Millionen Euro. Das dazugehörige Datenzentrum wurde im Gebäude der Verkehrspolizei in Bartringen eingerichtet. Es kostete rund 11 Millionen Euro. Jedes neue Radargerät schlägt mit 250.000 Euro zu Buche, alle Anschlüsse einbegriffen.

Die Radars sind äußerst effizient. Insgesamt hätten die Behörden in den etwas mehr als anderthalb Jahren 494.736 Strafzettel ausgestellt, erklärte die Staatsanwaltschaft vor einiger Zeit. Insgesamt 26 Millionen Euro wurden so eingenommen.

Aber noch nicht alle Temposünder haben ihr Knöllchen bezahlt. Über 42.000 nicht bezahlte Blitzer-Strafzettel soll es angeblich geben. Der Staat kann also auf etwa weitere zwei Millionen Einnahmen hoffen. Es gab 477.152 Bußgeldbescheide in Höhe von 49 Euro. 17.584 Fahrer mussten 145 Euro zahlen. Über 80 Prozent der Erwischten würden ihr Bußgeld zahlen, so die Sprecherin des MDDI.

Um das Eintreiben der Bußgelder nun zu beschleunigen, wurde entschieden, Knöllchen von 49 Euro nicht mehr per Einschreiben zu verschicken. Hier geht nun ein einfacher Brief auf die Reise. Durch diese Maßnahme erhofft sich der Staat Einsparungen. Für die Empfänger der ungeliebten Post hat die Änderung ebenfalls einen Vorteil. Da es sich nicht mehr um einen Brief mit Einschreibegebühr handelt, müssen sie den Brief nicht mehr im nahe gelegenen Postamt abholen, wenn sie den Briefträger verpasst haben.

Beim Eintreiben der Bußgelder wird der Staat aber strenger. Künftig erhalten Temposünder, die das Geld nicht innerhalb von 45 Tagen überweisen, eine Mahnung. Wer danach wieder 45 Tage verstreichen lässt, bekommt die letzte Warnung – und einen saftigen Zuschlag. Denn er muss dann den doppelten Betrag und sog. administrative Kosten in Höhe von 26 Euro überweisen. Zahlt der Betroffene dann immer noch nicht, steht nach 45 weiteren Tagen der Gerichtsvollzieher vor der Tür. Das Fahrzeug seinerseits kann dann jederzeit von der Polizei mit einer Wegfahrsperre versehen werden.


Achtung Blitzer!

Hier die Liste der automatischen Radargeräte:

  • Dorscheiderhäuschen
    (Hoscheid – Marnach)
  • Lipperscheid-Dellt
  • Brouch – Reckingen
  • Oberpallen – Beckerich
  • Schlammestee
    (Hesperingen – Frisingen)
  • Auf-/Abfahrt
    Ettelbruck/Ingeldorf – A7
  • Heiderscheidergrund
  • Merl
  • Roost
  • Waldhof – Gonderingen
  • Kopstal – Schoenfels
  • Stegen
  • Oetringen – Bous
  • Welfringen
  • Hëttermillen (rte du Vin)
  • Bascharage – Helfent
  • Windhof – Garnich
  • Wallendorf-Pont –
    Bollendorf-Pont
  • Emeschbach Wintger –
    Asselborn
  • Steinheim – Rosport
  • Liaison Micheville in Belval
  • A4 Esch/Raemerich
  • Brouch – Saeul
  • Angelsberg – Mersch
gudi
8. März 2018 - 16.15

Nein, in Schweizer Tunnels gilt 1oo - so im langen Belchentunnel hinter Basel und auch in anderen. Dies scheint mir eine absolut vernünftige Regelung. Auch in der Schweiz gibt es Abzocke-Diskussionen: Informieren Sie sich mal bitte über die heftigen Diskussionen über die 0-Toleranzen in Luzern und Zürich. Der "Code de la Route" ist ein nötiges Regelwerk. Das hat aber nichts damit zu tun, dass Radars an den falschen Stellen aufgebaut werden. Ferner ist es ein Manko, dass das Gesetz nur 30-50-70-90-110-130 als Schritte festlegt. Das ist bürokratisches Kästchendenken und wird der Praxis eben nicht immer gerecht. Ich bleibe dabei: Leute, die irrtümlich mal etwas zu schnell unterwegs sind, dürfen nicht mit den hirnlosen Rasern gleichgesetzt werden, die die schweren Unfälle bauen. Gegen Sippenhaft muss man sich wehren.

Jacques Zeyen
8. März 2018 - 13.51

" Besserwisserisch und praxisfern" was soll denn das heissen? Dann kann man die Regeln(code de la route) abschaffen und sich wundern was dann Praxis wird. Ich wundere mich was für ein Aufhebens im Ländle gemacht wird für etwas das in anderen Ländern längst die Normalität bedeutet. (In schweizer Tunnels fährt man 80Km/h (+ 7Km/h Toleranz) oder es blitzt. Basta. Abzocke vom Staat?? Kein Schweizer käme auf die Idee so etwas zu behaupten. PS: Die hohen Versicherungsgebühren verdanken wir eben jenen die das Tacho nicht im Blick haben und Unfälle bauen.

Gudi
8. März 2018 - 1.00

Jemp schneidet das Problem an: Man wird das Gefühl nicht los, dass mit den Radars v.a. für geringe, nicht sicherheitsrelevante Tempoverstöße saftige Summen einkassiert werden. Die oft gehörte Bemerkung "dann hal dech un d'Regel, da geschitt der näischt" ist einfach nur besserwisserisch und praxisfern. Der Punkt, an dem der neue Radar jetzt an der A4 aufgestellt wurde - im auf 90 km/h begrenzten Bereich fast einen Kilometer vor dem Kreisverkehr, wo es die Verkehrstoten gab - beweist einmal mehr, dass am wahren Problem (betrunkenen nächtlichen Vollrasern) vorbeigedoktert wird und die Kassen mit etwas zu eiligen Normalfahrern gefüllt werden sollen, die bald nur noch auf den Tacho schauen statt auf den Verkehr um sie herum. Die Toleranzen und Strafsummen gehören anders gestaffelt. Und kein Radar auf die A4, sondern eher zwei auf Angelsberg-Mersch.

Jemp
7. März 2018 - 12.11

Jetzt kann man ausrechnen, dass 96,4 % der Knöllchen für kleinere Uebertretungen verteilt wurden. Interessant wäre es jetzt noch zu wissen, wieviel % von allen Knöllchen dadurch verteilt wurden, weil der entsprechende "Vollgashirni" (laut Zeyen) weniger als 5 km/h zu schnell war. Wenn das auch so ein hoher Prozentsatz ist, taugen die Radare wohl eher zum Geldeinsammeln als zur Unfallprävention. Darauf lässt auch schliessen, das die meisten an Stellen aufgestellt wurden, wo eigentlich noch keine schweren Unfälle passiert sind. Quizfrage: Welches luxemburgische Medium schafft es, umfangreichere Statistiken über die "Radarerfolge" zu publizieren, damit jeder sehen kann, ob man die Radare jetzt getrost verschrotten kann oder nicht. Finanziell rentiert haben sie sich ja schon, was man aus dem Artikel ersehen kann.

Den Pingelechen
7. März 2018 - 11.19

Dass elo nach méi Radaren dobai kommen,sin déi net Schold wou sech un d'Vitesse halen,mée déi wpu méngen fir Sie géif et kéng Verkéhersréegelen gin,sou kann an därf dat net weider gohen ! Et ass wéi den Här Jacques Zeyen séet,et ass zwar schlemm dass alles besser muss kontrolléiert gin op eisen Stroossen,mée et ass non mol esou dass wann den Zöndschlessel emgeréiht get d'Gehir bai munchen Leit ausschalt.Ech kann dat nemmen bevirwuerten,dass och an Zukunft nach vill besser muss kontrolléiert gin op eisen Stroossen,an dass nach weider Radaren dobai kommen.Wat méi Radren,wat méi Secherhéet,well déi wou dat net kapéierem oder kapéieren wellen,sollen dann eben bezuelen,eben do am Portemonni wou et am méeschten wéih déet ! Wer nicht hören will.....

Jacques Zeyen
7. März 2018 - 9.00

Was nützt Kontrolle wenn sie vorausgesagt wird?? Der Sinn ist ja wohl,dass unbeugsame Vollgashirnis wissen sollten,dass sie überall auf der Strasse die Regeln beachten müssen,ansonsten sie ein Knöllchen riskieren. Mobile Radaranlagen wären also noch besser. Schlimm genug,dass wir überhaupt kontrolliert werden müssen,weil bei vielen Leuten das Betätigen des Zündschlüssels automatisch das Gehirn abschaltet.