Tageblatt: Wie entstand die Idee für das Festival?
Jeff Buchette: Nun, die Idee entstand vor mehreren Jahren. Klar war am Anfang nur, dass wir ein Festival für den guten Zweck organisieren wollen und dieses mit unserer Leidenschaft für Metalmusik kombinieren können. Wir haben uns dann an anderen Festivals inspiriert, bevor wir wussten, wie wir dieses Event auf die Beine stellen könnten – uns war wichtig, dass man Scarlet Anger als Mitorganisator wahrnimmt und eben immer genügend zum Spenden übrigbleibt. Der Name passt in diesem Kontext sehr gut, da er nicht nur auf die Band hinweist, sondern auch eine immense Aussagekraft besitzt.
Ein solches Festival auf die Beine zu stellen, bedeutet viel Aufstand. Können Sie uns etwas über den Organisationsprozess sagen?
Wir organisieren das „Angerfest“ dieses Jahr zum vierten Mal und wir durften uns jedes Jahr auf eine problemlose Zusammenarbeit mit der Kulturfabrik verlassen, nicht nur was die Räumlichkeiten, die Technik und die Werbung anbelangt, sondern auch praktische Dinge, wie etwa über das Datum mitentscheiden – in diesem Jahr hat sich der 7.12, der Tag nach Nikolaus, quasi angeboten. Da entstand dann auch die Idee, Spielzeugspenden anzunehmen und im Gegenzug den Eintritt umsonst anzubieten. In einem nächsten Schritt werden dann freie Spielplätze für luxemburgische Bands ausgeschrieben. Jedes Jahr melden sich sehr viele Künstler. Das freut uns sehr, wir müssen aber auch immer Entscheidungen treffen, die manch einen womöglich enttäuschen. Wichtig ist uns, unterschiedliche Stile an einem Abend vereinen zu können und zu schauen, wer gerade besonders aktuell ist oder wer lange nicht mehr an Bord war, um so dem Publikum immer etwas Neues bieten zu können. Die Wahl des Headliners stellt hier eine besondere Schwierigkeit dar, da man viel kalkulieren und recherchieren muss, wer überhaupt verfügbar ist und nach Luxemburg kommen will.
Dieses Jahr hat das mit dem Booking scheinbar gut funktioniert. So sind neben jungen sowie gestandenen Bands aus Luxemburg auch große Namen aus dem Ausland dabei.
Das stimmt, auch hier müssen wir der Kufa danken, da es ihre Kontakte sind, die es uns ermöglichen, mit den holländischen Death-/Thrash-Metallern von Legion of the Damned einen wahren Headliner zu präsentieren, der die großen Festivals dieser Welt, darunter das Graspop, das Hellfest und das legendäre Wacken schon bespielen durfte und noch nie in Luxemburg gewesen ist. Aber du hast auch die jungen und gestandenen Luxemburger Bands angesprochen und auch hier haben wir mit der aufstrebenden Metalhoffnung Parity, den Deathmetallern von Kraton, den belgischen Freunden von Ardenne Heavy sowie den Luxemburger Urgesteinen von Desdemonia und unserer Wenigkeit, Scarlet Anger, ein schönes, vielfältiges Starterfeld vorbereitet – zudem werden Scarlet Anger ein eher rares Set spielen, das einige Fans sicherlich interessieren wird …
Wie würde Ihr Zwischenfazit bisher lauten und was erhoffen Sie sich für die Zukunft?
Wir haben bisher drei Festivals organisiert, jedes Einzelne hatte einen Headliner zu bieten (Dust Bold, Burning Witches und Civil War), zu jedem kamen eine Menge Besucher und es konnte eine schöne Summe gespendet werden. Für mich demnach ein voller Erfolg, den wir hoffentlich auch weiterhin für den guten Zweck feiern dürfen. Wir sind dankbar, dass die Kufa dieses Projekt immer stärker mitträgt, dass die Sponsoren uns weiter unterstützen und uns auch in diesem Jahr die Möglichkeit gegeben wird, unabhängig, ob durch Geld- oder eben Spielsachenspenden, kurz vor Weihnachten wieder etwas Gutes zu tun.
Infos
Das Angerfest beginnt morgen um 18.00 Uhr in der Kufa in Esch. Ein Food Truck wird anwesend sein. Der Eintritt kostet entweder 15 Euro im Vorverkauf bzw. ist kostenlos, wenn Sie ein Spielzeug mitbringen, das an „SOS Kannerduerf Lëtzebuerg“ gespendet wird.
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