Alle vier Tage begeht jemand Selbstmord

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Die Regierung engagiert sich seit langem in der Suizidprävention. Zwei neue Aktionen betreffen allerdings eher die Zeit nach diesem traumatisierenden Ereignis.

Alle vier Tage nimmt sich in Luxemburg im Schnitt jemand das Leben. Auf jeden Suizid kommen zwischen 10 und 20 misslungene Versuche. Gesundheitsministerin Lydia Mutsch nennt diese Zahlen „erschreckend“.

Unverständnis der Hinterbliebenen

Am Donnerstag stellte die Ministerin zwei neue Aktionen vor, die in den Rahmen des Aktionsplans „Suizidvorsorge in Luxemburg“ fallen. Zum einen geht es um einen Leitfaden für Schulen und Internate, der der Person helfen soll, Suizid vorzubeugen und mit einer Selbsttötung in der Schulgemeinschaft umzugehen.

Der Leitfaden gibt Tipps für den Umgang mit diesem potenziell traumatisierenden Vorfall. Das Unverständnis der Hinterbliebenen sei bei einem Suizid enorm, so die Ministerin – insbesondere wenn es sich bei dem Toten um einen jungen Menschen handelt. In der Regel benötigten nach einem Fall von Suizid zwischen fünf und zehn Menschen aus dem Umfeld eine Betreuung.

Wie sagt man es?

Das Thema sei allerdings nicht nur eines, das Familie und die Hinterbliebenen betrifft. Vielmehr sei es auch eine Sache der „santé publique“. Daneben stellte die Ministerin einen Leitfaden vor, der dabei unterstützen soll, eine Todesnachricht im Falle eines Suizids zu überbringen. Ausgearbeitet wurde der Leitfaden von einer multidisziplinären Expertengruppe aus den Bereichen Gesundheit und Jura sowie aus betroffenen Vereinigungen.

Der Leitfaden behandelt Themen wie das Überbringen der Nachricht und die mentale Belastung der Hinterbliebenen und versucht Fragen zu den ermittlungstechnischen Untersuchungen nach einem Suizid zu beantworten. Die Ministerin nannte die Schaffung einer nationalen Datenbank, in der auch die Suizidversuche registriert werden sollen. Das Ministerium vertritt die Auffassung, dass jede Selbsttötung vermeidbar sei. Die Mittel, die Zahl der Suizide signifikant zu reduzieren, existierten.

Mitverantwortung für jeden

Lydia Mutsch spricht von einer „vigilance partagée“. Jeder sei mitverantwortlich dafür, aufmerksam zu sein – zum Beispiel am Arbeitsplatz – und nicht wegzuschauen, wenn sich zum Beispiel das Verhalten eines Kollegen auf einmal ändert. In Luxemburg lassen sich denn auch immer mehr Menschen in Kursen ausbilden, wie sie suizidgefährdete Personen erkennen können. Diese Kurse richten sich nicht nur an medizinisches Personal.

Zahlreiche Informationen rund um Suizid, Hilfestellungen und Prävention bietet neben dem neu vorgestellten Material auch die Webseite www.prevention-suicide.lu, die in französischer und deutscher Sprache existiert.

SA
24. Oktober 2017 - 15.52

@Jeannosch super Kommentar Genau esou ass et Kee Mëttelstand méi All daag Stau Zevill Autoen Alles gëtt zougebaut Et ass net méi schéin !

J.C. KEMP
24. Oktober 2017 - 12.34

Richtig, der Begriff stammt aus der Zeit als versuchter Selbstmord mit dem Tode bestraft wurde. (Tatsache!) Er ist ein weiterer Überrest einer pfäffisch durchsetzten Gesetzgebung. Freitod ist der bessere Ausdruck, weil urteilslos.

johnny 44
24. Oktober 2017 - 11.32

Schued.2019 ass Sie och nit méi derbäi.

De Grumpy
21. Oktober 2017 - 13.54

Si gëtt mir ëmmer méi symphatësch matt hiren Hamsterbäckelscher :-)) En plus weess äiss beléiften Gesondheetsministësch vu waat si schwetzt ! Si ass d'Fraa vum Fach !

pierre dirkes
20. Oktober 2017 - 10.45

Mick, Den Untergang der Stadt Esch hat mit Useldinger seinen Anfang genommen als die Kassen voll und die Gedanken leer waren! Als diese Dame zum Zuge kam war der Zug längst abgefahren

Jolly Joker
20. Oktober 2017 - 10.42

Selbst ist der Mann. Ouni vill administrativt Gedengels, 100% ellicace an ouni engem âneren séi "Gewëssen" ze belaschten

fluppes
20. Oktober 2017 - 10.02

Man sollte nicht von "Selbstmord" reden. Mord ist eine Straftat und sich selbst zu töten sicherlich nicht. Deshalb ist dieser Begriff einfach nicht passend.

CESHA
20. Oktober 2017 - 9.10

Bei Krankheit kann man in Luxemburg doch auch aktive Sterbehilfe in Anspruch nehmen, so weit mir bekannt ist.

De Gemengeluussert
20. Oktober 2017 - 9.00

Schuedd dass d'Madame Ministësch Lydia Mutsch am Oktober 2018 matt där ganzer LSAP eng Klatsche kritt fir hir an och hirer Partei hir gutt Aarbëcht déi si vun 2013 unns geleescht hunn ,kréie wärten !

Jeannosch
20. Oktober 2017 - 8.28

Wien wonnert et, wenn Leit en ganzt Liewen schaffen an naischt iwwreg bleiwt, wenn den Konsum zum Herrgot get, se nach just all mam Handy am Grapp erem laafen an den Noper net gesin, d'Welt d'Baach ofgeet, een net méi mat der oktrueierter moderner Welt matkennt, den Mensch net méi zielt, den Mensch nach just zum Statist an der globaliseierter Welt get, et esouvill Menschen get déi dem geckegen Liewen den Reck dreihen.

Mick
19. Oktober 2017 - 23.23

Bitte Herr Dirkes, diese Dame hat den Untergang der Stadt Esch verursacht den ihre Nachfolgering bezahlen musste! Und mit unserem Gesundheitswesen geht es mit dieser Dame in die gleiche Richtung, armer Nachfolfer oder Nachfolgering dieser Dame Minister, gleich welcher politischer Couleur der Nachfolger oder Nachfolgering sein wird, ob rot, schwarz oder blau!

Julien
19. Oktober 2017 - 22.57

Wieso? Ich habe auch vor bei Krankheit den Generator ins Gartenhäuschen zu stellen oder den Holzkohlegrill ins Badezimmer. Man kommt schließlich nicht in eine 'Hölle' (außer vielleicht CSV-Wähler :-) Nur weil man den Freitod wählt, ist man doch nicht geisteskrank.

René Charles
19. Oktober 2017 - 22.02

Déi "geheimnisvoll Problematik" weist an der Statistik säit Jorzengten durchschnëttlech ca. 80 Suiziden pro Joer. Keng Initiativ vun de Regierungen huet je eppes genotzt. Betraff sin all Schichten vun der Bevölkerung an och all Art vun Partnerschaft. Mat Suen ('Armut') hun déi mannst Fäll ze din.

pierre dirkes
19. Oktober 2017 - 21.42

Eine tapfere Frau Mme Lydia Mutsch welche mit dieser geheimnisvollen Problematik an die Öffentlichkeit geht, Merci Madame!