Akzeptanz steigt: Luxembourg Transplant will Organspenden weiter thematisieren

Akzeptanz steigt: Luxembourg Transplant will Organspenden weiter thematisieren
José Lopes (M.) und Prof. Dr. Claude Braun (r.), der Präsident der Vereinigung, führten durch die Generalversammlung.

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Luxembourg Transplant Asbl. ist die Vereinigung, die sich im Rahmen von Eurotransplant um Organspenden und Organentnahmen kümmert. Sie stellt auch die Verbindung zwischen dem Patienten und dem Transplantationszentrum her.

Von Jean-Marie Backes

Mit den Worten, 2018 sei kein schlechtes Jahr gewesen, eröffnete der Präsident von Luxembourg Transplant, Prof. Dr. Claude Braun, die Jahreshauptversammlung. Eine neue Satzung mit dem Ziel, eine Gesellschaft öffentlichen Nutzens zu werden, und eine neue Konvention, die einen nationalen Koordinator für Organspenden vorsieht, wurden in den letzten Monaten erarbeitet. Zudem werden nun in den Hauptkliniken Transplantationsbeauftragte eingesetzt. Damit werde einer langen Forderung von Patienten und Vereinigungen, die sich für Organspenden einsetzen, Rechnung getragen. Das Thema Organspende stoße mittlerweile bei über 80 Prozent der Bevölkerung auf große Akzeptanz.

Immer wieder gebe es indes Diskussionen in der Öffentlichkeit über die strikte Anwendung des Gesetzes. Jeder, der sich nicht schriftlich gegen eine Organspende ausdrückt, ist potenzieller Spender. Organspenden sei auch eine Sache der Kommunikation und Information.

Braun lobte den Einsatz der Koordinatoren Jorge de Sousa, José Lopes und Jean-Luc Mersch, die neben ihrer Arbeit im Freiwilligendienst aktiv sind. Dr. Pascal Stammet und José Lopes berichteten anschließend von den Themen-Konferenzen und von den immer beliebter werdenden Aktionen in den Schulen.

Lebensretter

Im Jahr 2018 wurden 21 Organe von sieben Spendern aus Luxemburg im Eurotransplant-Raum transplantiert. Unbestätigten Zahlen zufolge sollen in Luxemburg gegenwärtig 78 Personen auf ein lebensrettendes Organ warten. Die Dunkelziffer derer, die nicht auf der Liste stehen, dürfte bei 10 bis 15 Personen liegen.

2018 wurde bei 34 Patienten aus Luxemburg eine Transplantation durchgeführt. Vier Personen, die auf ein Organ warteten, starben und 26 Patienten wurden auf die Liste gesetzt. In sieben Fällen gab es medizinische Einwände, sodass die Organe schlussendlich nicht gespendet werden konnten.

Interessant ist die Tatsache, dass die Organspender immer älter werden. In Belgien habe es sogar einen 93-jährigen Spender gegeben. In Sachen Spenderzahlen befindet sich Luxemburg allmählich im Durchschnitt der Eurotransplant-Länder. Spanien, Belgien und Kroatien haben immer überdurchschnittlich hohe Spenderzahlen. Das sei eine Mentalitätssache, erklärten die Verantwortlichen. In einer außerordentlichen Versammlung wurden dann die neuen Statuten angenommen.