Luxemburg will Kandidatur für „Biosphärenregion Süden“ 2019 einreichen

Luxemburg will Kandidatur für „Biosphärenregion Süden“ 2019 einreichen
Einstige Tagebaugebiete könnten künftig von der Unesco klassiert werden. Foto: Tageblatt-Archiv

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Es gibt bereits eine Reihe von Naturreservaten im Süden des Landes. Im September kommenden Jahres soll der Titel Biosphärenreservat (auch im Kontext mit dem Kulturjahr 2022) bei der Unesco beantragt werden. Dann soll das entsprechende Dossier in Paris eingereicht werden. Dies geht aus der Antwort auf eine parlamentarische Anfrage des Abgeordneten Fernand Kartheiser hervor, die nun gemeinsam von Umweltministerin Carole Dieschbourg und dem Staatssekretär für Kultur, Guy Arendt, beantwortet wurde.

Die Regierungsmitglieder erklären einleitend, dass Biosphärenreservate Gebiete sind, die teils durch nationale Gesetze geschützt sind und durch die Unesco im Rahmen des Programms „Man and Biosphere“ anerkannt werden.

Neben dem Naturschutz wird bei diesem Programm großer Wert auf nachhaltige Entwicklung gelegt. Weltweit gibt es zurzeit 669 solcher Reservate in 120 Ländern. Erfahrungen werden ausgetauscht: Der Nutzen der Klassierung ist aber auch ein pädagogischer und die Reservate sollen bei der Umsetzung der Agenda 2030 eine Rolle spielen.

Die Idee zu der Kandidatur sei von der Luxemburger Unesco-Kommission ausgegangen, die im permanenten Austausch mit den Pro-Sud-Gemeinden stehe. Das Projekt beschränke sich nicht auf die ehemaligen Tagebaugebiete, sondern umfasse auch Gegenden im Süden, die andere Besonderheiten aufzeigen.

Eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Vertretern der Unesco-Kommission, der Verwaltung der Landesplanung, der Natur- und Forstverwaltung, dem ORT, der „Animation culturelle“ aus dem Süden, dem Syndikat Pro-Sud, dem Naturhistorischen Museum und externen Experten, bereitet zurzeit das entsprechende Dossier vor.

Drei Typen von Zonen

Diese Arbeitsgruppe soll auch die diversen Zonen einer solchen Biosphäre bestimmen. Hierbei handelt es sich um eine oder mehrere Zentralzonen, deren Natur- und Ökosysteme von der nationalen Gesetzgebung langfristig geschützt sind, sowie um Pufferzonen, die um die Zentralzonen herum schützend wirken und in denen Forschung, nachhaltige Entwicklung, Ökotourismus und Sensibilisierung für die Agenda 2030 im Mittelpunkt stehen sollen. Schließlich sollen Entwicklungs- oder Übergangszonen definiert werden, in denen Menschen wohnen und arbeiten.

Wie die Minister unterstreichen, stelle der geplante Differdinger Windpark keine Hürde dar. Er füge sich im Gegenteil gut in das Biosphärenreservat ein, da erneuerbare Energien ein wichtiger Aspekt eines nachhaltigen Entwicklungs- und Klimaschutzes seien.

 

Ee vun 20%
4. April 2018 - 9.59

Vielleicht sollten diejenigen, die sich der Implantierung neuer Industrien, und damit der dringend notwendigen Diversifizierung der Wirtschaft des Landes, entgegenstellen, sich die naturelle Vielfalt einmal ansehen die auf den riesigen Flächen der ehemaligen Erzabbaugebiete entstanden sind. Es würde ihnen vielleicht die Augen darüber öffnen, wieviel Land sich die Natur in den letzten Jahrzehnten zurückerobert hat. Es würde ihnen vielleicht leichter fallen nicht in jedem Hektar Land, das industriell genutzt wird, Teufelszeug zu vermuten.