Mosel: Riesen-Welse sind gefährlicher als gedacht

Mosel: Riesen-Welse sind gefährlicher als gedacht

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Es ist kurz nach 15 Uhr, als die kleine Zoé am 15. Juli bei Art-sur-Meurthe vor den Toren Nancys ein Bad in der Meurthe nehmen will. Erst planscht die Zehnjährige munter im Wasser – aber dann schnappt plötzlich vom Flussboden eine mysteriöse Kreatur nach ihr. Zoé kämpft mit dem Untier und kann sich irgendwann befreien. Das kleine Mädchen steht unter Schock. Aber sie hat glücklicherweise nur oberflächliche Wunden erlitten.

Was war passiert? Wie erste Untersuchungen zeigen, wurde Zoé von einem Wels attackiert. Und so ein Angriff ist offenbar nicht selten. Jean Claude Pourvin, Spezialist für Süßwasserraubfische, sagt: „Entgegen der landläufigen Meinung ist ein solcher Unfall nicht ungewöhnlich.“ Denn wenn sich das Wasser an warmen Sommertagen aufwärmt, beginnt für den Wels die Fortpflanzungssaison. „Und dann wird er aggressiv“, sagt Pourvin.

Auch in der Mosel schwimmen Welse

Der Rekordwels von der Mosel

Renzo Cialfi, Jonathan Cuminetti und Jean-Pierre Foncin aus Jœuf bei Metz haben wohl selbst nicht geglaubt, was sie an der Angel hatten. Ende Juli zogen die drei Hobbyfischer einen riesigen Wels aus der Mosel: 2,46 Meter lang und 80 Kilogramm schwer.

Der Riesenwels ist ein Raubfisch; der größte, der sich in den Süßwasser-Gewässern Europas herumtreibt. Auch an der Luxemburger Mosel ist er schon mehrmals gesichtet worden, eine junge Anglerin zog 2015 in Remich einen mehr als zwei Meter langen Riesenwels aus dem Fluss. Die Größe der Tiere ist tatsächlich enorm: Bis zu 2,50 Meter lang und 100 Kilo schwer können Welse werden.

Und da beginnen die Probleme. Denn die Gefahr, die von solchen Brocken für Badegäste – insbesondere Kinder – ausgeht, wird unterschätzt. Die Fische beschützen ihr Territorium und oft passiert es, dass ein Eindringling angegriffen wird, der sich dem Nest in der Brutzeit zu sehr genähert hat.

Attacke auf Triathletin

Im Jahr 2014 wurde eine Schwimmerin in einem See in der Nähe von Pont-à-Mousson im Département Meurthe-et-Moselle angegriffen, während sie für einen Triathlon trainierte. Die Gemeinde bemühte sich sehr, den Menschen zu versichern, dass es sich um eine isolierte Attacke gehandelt hatte. Aber die grundlegende Frage wurde nicht beantwortet. Nämlich die der Gefahr, die von den Raubfischen tatsächlich ausgeht.

Im Südosten Frankreichs ist man da schon etwas weiter. Im Département Tarn riefen die Wels-Attacken sogar die Präfektur auf den Plan. Die Behörde veranlasste eine Studie. In 24 Beobachtungssitzungen konnten die Forscher 54 Attacken auf Vögel und Säugetiere feststellen. Die Blitz-Attacken dauerten gerade einmal zwischen einer und vier Sekunden. Der Wels attackierte nur aktive, sich bewegende Tiere – und nicht solche, die stillstanden. Offenbar reagierten sie auf Vibrationen.

Jean-Pierre Cour

gestressten
11. August 2017 - 10.04

Wo ist das Problem man darf doch nicht in der Mosel schwimmen oder habe ich was verpasst

Tobias Senzig
10. August 2017 - 22.03

Gut aufgepasst! Sonst würde es ja Art-sur-Moselle heißen. Danke für den Hinweis.

Joseph Kohl
10. August 2017 - 20.36

Zu Art-sur-Meurthe kann een leider nët an d'Mousel schwammen goën...

Jeff Koep
10. August 2017 - 17.52

Et gett keng Triathlon-Athletin et get just eng Triathletin?? et ass wierklech schued dat ech mein Abo am Juli nach eng keier bezuelt hun, ech hätt besser ech giff Bild abonneiren!

Gonring Jean
10. August 2017 - 12.46

Eloo wärt eremm Panik gemaach ginn, wé üblech ?

ney dan
10. August 2017 - 12.30

et as wei mat all frei liwendem deier ......et as bei sech doheem a verdeidecht seng kleng ....wat gif dier machen wann een bei iech an d,wunneng kent ?

Tg
10. August 2017 - 12.30

Do steht och dass se alles ungreifen wat sie grad mengen dass hinnen an d'maul passt

ClaudeK
10. August 2017 - 6.21

@gbechet https://de.m.wikipedia.org/wiki/Europäischer_Wels Zitat: " Welse sind vorwiegend nacht- und dämmerungsaktive Raubfische, die sich von lebenden und toten Fischen, aber auch von Wirbellosen und gelegentlich von kleinen Wasservögeln und Säugetieren ernähren. " Enn-Zitat De "Riesenwels" gëtt et iweregens nëmmen an Asien, dat war hei dann éischter ee riesege Wels, mee kee "Riesenwels"

gilles
10. August 2017 - 0.27

dann huele mer also och un dass all di kanner a lait di op der surface attackeiert gi sin zum bentheschen (also buedem-asociéierte) wirbellose fudder zielen. korrekt?

Jean-Paul Ruppert
9. August 2017 - 22.35

Aha ... an waat frësst dann esoueen "keen Raubfësch" ? An virwaat huet en dann d'Maul voller klenger Zänn wéi Glaspabéier ... dach sëcher net fir Séissholz ze knaen ! Wann een esouen "keen Raubfësch" wëll fänken ... dann mat enger Imitatioun vun engem Fësch oder engem richtegen Fësch, awer och mat engem Grapp décker Wierm, genau wéi den Zander ! Raufësch gin définéiert duerch d'Art an Weis wéi se sech ernähren ... also ass den Wels mat Sëcherheet e RAUBFËSCH !

Raphaël Rippinger
9. August 2017 - 21.44

Saure-Gurken-Zeit?

gbechet
9. August 2017 - 21.17

De Wels ass ké " Raubfisch"! Och wann esou Attaquen bedauerlech sin, awer wuel extrem seelen, dann dierf én elo awer nët Panik ënnert d'Leit brengen. De Wels, egal ewéi grouss, as secher ké "Raubfisch", ewéi z.B. den Hiecht. Mé éischter e Fësch, dén ewéi d'Karpen sei Fudder um Buedem vun de Flëss sicht.