5,5 Millionen Kubikmeter Trinkwasser in Luxemburg sind durch Pestizide und Nitrate belastet

5,5 Millionen Kubikmeter Trinkwasser in Luxemburg sind durch Pestizide und Nitrate belastet

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Zwölf Prozent des Trinkwassers aus Quellen und Brunnen konnten 2018 nicht genutzt werden, weil sie mit Pestiziden und Nitraten belastet waren. Die betroffenen Trinkwasserwasserfassungen mussten vorübergehend vom Netz genommen werden. Klären lassen will die Umweltministerin dieses Wasser aus Kostengründen jedoch nicht. Stattdessen setzt sie auf die vorbeugende Maßnahme von Grundwasserschutzzonen. 23 solcher Zonen wurden bereits offiziell ausgewiesen. Viele weitere sind noch in der Prozedur.

5,5 Millionen Kubikmeter Trinkwasser aus Quellen und Brunnen konnten im Jahr 2018 nicht genutzt werden, weil diese mit Nitraten und Pestiziden belastet waren und deshalb vom Netz genommen werden mussten. Diese Menge entspricht 12 Prozent des jährlichen Gesamtvolumens an Trinkwasser, das aus Quellen und Bohrungen ins Netz gespeist wird. Die Zahlen gehen aus der Antwort von Umweltministerin Carole Dieschbourg („déi gréng“) auf eine parlamentarische Frage des DP-Abgeordneten Gusty Graas hervor.

Die Nitrate im Wasser sind vor allem eine Folge der Gülle, die im landwirtschaftlichen Bereich als Dünger eingesetzt wird. Ein weiteres Problem sind Pflanzenschutzmittel wie Metazachlor, Metolachlor, 2,6-Dichlorbenzamid und Dimethylsulfamid. Bei hoher Konzentration können diese chemischen Substanzen ein Gesundheitsrisiko darstellen.
Um zu verhindern, dass Nitrate und Pflanzenschutzmittel ins Trinkwasser gelangen, hat die Regierung 2014 beschlossen, an 80 Orten, an denen Trinkwasser gefasst wird, Schutzzonen auszuweisen. Zugleich wurde in mehreren Gebieten das Ausbringen von Metazachlor verboten.

Seit Januar 2015 wurden bereits 23 sogenannte Grundwasserschutzzonen per großherzogliches Reglement festgelegt. Die meisten davon befinden sich im Luxemburger Sandstein rund um die Stadt Luxemburg, in der Gegend von Hobscheid und Redingen/Attert, östlich der Gemeinde Mersch und in der Umgebung von Waldbillig.

Prävention besser und billiger als Klärung

Die Trinkwasser-Schutzzonen sind in mehrere Bereiche eingeteilt. Besonders geschützt wird der Fassungsbereich, der in der Regel von zwei engeren und einer weiteren Schutzzone umgeben ist. Innerhalb des geschützten Fassungsbereichs sei der Einsatz von phytopharmazeutischen Produkten, deren Metabolite die Qualität des Trinkwassers zu sehr belasten, untersagt, erklärt die Umweltministerin in ihrer Antwort. In den engeren Schutzzonen seien noch weitere Pflanzenschutzmittel verboten und das Ausbringen von nitrathaltigen Stickstoffdüngern sei stark eingeschränkt.

Diese präventive Maßnahme, die die Ausweisung von Wasserschutzzonen darstellt, sei wirksamer und bedeutend billiger als die Behandlung von mit Schadstoffen belastetem Wasser, präzisiert Carole Dieschbourg („déi gréng“). Die Kosten für den Bau von speziellen Anlagen zur Klärung des Trinkwassers beliefen sich auf 20 bis 30 Cent pro Kubikmeter, die zu Lasten der Verbraucher gehen würden, erläutert die Ministerin.

Neben den 23 bereits per Reglement festgelegten Schutzzonen befinden sich noch einmal mindestens genauso viele in der öffentlichen Prozedur. Die meisten dieser Fassungen liegen in den Kantonen Capellen, Mersch und Echternach.

Erste Bilanz nach fünf bis 15 Jahren

Ende dieses Jahres soll zudem geprüft werden, ob zusätzliche Grundwasserreserven durch neue Bohrungen erschlossen werden können, um die nationale Trinkwasserversorgung langfristig abzusichern, verkündet die Umweltministerin.

Eine erste Bilanz der Schutzzonen-Maßnahme könne noch nicht gezogen werden, so Dieschbourg. Im oberflächennahen Grundwasser dauere es zwischen fünf und 15 Jahre, bis das Wasser vollständig ausgetauscht sei. Weil die ersten Schutzzonen aber erst vor vier Jahren ausgewiesen wurden, könnten noch keine eindeutigen Schlüsse gezogen werden.
Insgesamt gibt es in Luxemburg 649 Quellen und Brunnen, aus denen Trinkwasser gefasst wird. 270 Quellen und 69 Brunnen speisen die öffentlichen Trinkwassernetze, die im Jahr 2018 insgesamt 44,7 Millionen Kubikmeter Trinkwasser lieferten. Das macht einen Anteil von 95 Prozent der Grundwasserentnahme aus. Betrieben werden diese öffentlichen Netze von den Gemeinden und interkommunalen Syndikaten.

Die restlichen 310 Fassungen werden privat genutzt. Viele Industrieunternehmen, Brauereien, Landwirtschaftsbetriebe, Molkereien und andere Unternehmen verfügen über eigene Brunnen. Auch zur kommerziellen Trinkwasserabfüllung und in der Lebensmittelindustrie wird oft nicht auf das öffentliche Netz zurückgegriffen. Diese Entnahmen stellen laut Dieschbourg lediglich fünf Prozent (2,3 Millionen Kubikmeter) des gesamten Grundwasserverbrauchs dar. Luxemburg bezieht zwei Drittel seines Trinkwassers aus Grundwasser. Das restliche Drittel ist Oberflächenwasser aus der Obersauer-Talsperre bei Esch/Sauer.

spëtzbouf
28. August 2019 - 9.04

Leider sorgt Hiob jeden Tag für neue Botschaften. Er kann's nicht lassen! :)

Nomi
22. August 2019 - 9.52

Duerfen do dann iwerhaapt Kamion'en mat Gefahrgut fuhren ?? Mee Stroossenschelder zu Letzeburg sin wei' Loft an ginn ignorei'ert !

Nomi
22. August 2019 - 9.50

Richteg Luss, Kosmetika, Putzmittel ,Medikamente, Deinfektionsmittel . . . . . sind Gesundheitsschaedlinge ! Liest emol genau waat ob den Etiketten steht, an wann der dei' Chemieterminologie net verstidd, googelt se um Internet !

Nomi
22. August 2019 - 9.47

Mee do ass iwert d'Kaeren, Happ an Malz Glyphosat dran, et sief et ass Bio !

de Klautchen
20. August 2019 - 17.14

Na denn, wenn das stimmt was der Herr Thinktwice hier als " Erfahrungswerte aus anderen Centern" vorgibt zu wissen, müsste man da nicht ein Verfahren wegen Trinkwasserverunreinigung und Trinkwasserverschwendung gegen die hierfür zuständigen Politiker einleiten?

rfrank
20. August 2019 - 15.23

et kann een haut nemmen iwerliewen als grousse betrieb an dei hun et schon schweier iwert d´ronnen ze kommen mat den ertraeg, et ass nach laang net alles bio waat op den maert ass, ouni duenger sin d´ertraeg mickreg, virun 20 joer sin schon maartleit aus der staad an d´eisleck gefuer an hun no der gromperenrekolt gefrot waat d´bauren giefen mat deenen klengen gromperen maachen dei leienblouwen um feld, den bauer huet dun gefrot virwat dorops den mann vum maart geaentwert huet mir raafen se op an verkaafen se an der staad als biogromperen, daat ass keen maerchen daat ass eng erliewten geschicht, dofir haalen ech net dei boun vun bios saachen.

de Klautchen
20. August 2019 - 12.09

Gerade eben hab ich mich umgestellt und trinke Wasser aus dem Hahn, um die Weltmeere nicht mehr mit meinen leeren Contrex Flaschen zu belasten. Ich weiss zwar nicht wer die da rein geschmissen hat, ich jedenfalls war es nicht. Heute Mittag suche ich meinen Arzt auf um mir Blutanalysen verschreiben zu lasen weil ich Angst habe mir eine Wasserhahn Vergiftung? zugezogen zu haben. Was ist nur Zurzeit los, jeden Tag kommt eine neue Hyobsbotschaft? Haben die Journalisten sonst keine Interessante Themen? Greta Greta und die Grünen ohne Ende, mir REICHT ES. ?

titi
19. August 2019 - 20.03

Wie gut, dass es auch noch welche gibt, die überall ihren Senf dazugeben müssen! Mein lieber @ Cornichon, bin mir im Nachhinein meines Fehlers durchaus bewusst. Wenn das der einzige Fehler ist, den ich je gemacht habe, dann darf ich mich glücklich schätzen. Mag nur die Rotstifte nicht besonders , die 5 keine Gerade sein lassen können und diejenigen, die aus einer Mücke einen Elefanten machen. Erbsenzählen ist und war nie meine Spezialität.

Cornichon
19. August 2019 - 15.18

Wie gut dass es Leute gibt, die ihre Fehler nicht einsehen.

Müller jang
19. August 2019 - 13.58

Zanter wéini mussen dann elo Stroosse zougemat ginn, well d'Baueren ze vill piffen?

Germain Medlar
19. August 2019 - 10.15

op alle missten endlech Stroossen wéi den Deelofschnëtt CR119 hannert dem Stafelter zougemeet ginn. Wann do eng geschitt, dan ass eng vital a wichteg Quell fir Joerzengte futsch.

titi
18. August 2019 - 23.41

Wie gut, dass es Leute gibt, die glauben alles besser zu wissen!

Thinktwice
18. August 2019 - 10.42

Wie kann es sein, dass trotz steigender Grundwasserknappheit, 34ha Grünzone für den Bau des Datacenters von Google reklassiert werden, wenn Erfahrungswerte aus anderen Centern vorliegen, dass diese riesige Mengen Grundwasser benötigen um ihre Server zu kühlen? Nicht ein Wort des Bedenkens kam seitens déi gréng von denen man das doch wohl erwarten dürfte. Ähnliches gilt für Fage. Ein Skandal!

luss
18. August 2019 - 0.29

richtig Madame wenn unsere Gesellschaft auf chemischen Duenger und Pflanzenschutzmittel verzichten soll dann auch keine Kosmetika, keine Putzmittel ,keine Medikamente, keine Deinfektionsmittel, .

Nomi
17. August 2019 - 17.35

Chemie mecht mei' futti wei' se helleft ! Ob alle Fall keng Chemie !

Josy Miersch Junior
17. August 2019 - 13.41

"Voir, juger, agir" Da die Ursachen ja bekannt sind, warum nicht hier vor allem die Landwirtschaft und die Fortstwirtschaft unter die Ärme zu greifen. Auch alle modernen sogar chemischen Möglichkeiten zum beheben ausnutzen. Anstatt dessen greift man mit den Schutzzonen, wo ganze Gemeinden in den "Couches" verschwinden, die elementaren Grundrechte der unschuldigen Bürger verfassungswidrig an. Es fällt auch auf dass die "Couches" massiv den Westen des Landes "bedrohen" und im Osten und Norden nur spärlich festgelegt sind.

Grober J-P.
17. August 2019 - 12.46

Kein Geld für sauberes Trinkwasser, kein Geld für Instandsetzung der Kläranlagen, müssten, meinen Informationen noch, immer Strafe an die EU Kasse zahlen, oder. Aber 50 Millionen für Spacemining, das geht.

J.C.KEMP
17. August 2019 - 12.18

Département des forêts, lautete der Name!

Justin
17. August 2019 - 12.09

An Owes gesäit een dann um Fernseh e puer Hobbybaueren déi Schold dru sinn, doriwwer poteren, firwat an hirer Gemeng d'Drénkwaasser alt erëm net däerf gedronk ginn.

Nomi
17. August 2019 - 11.39

De Problem sinn Zuehl vun den Beischten pro ha Graaswiss, an ha Eegenfuddermettelhiirstellung ! Eis Betrieber sinn ze gro'uss an produzei'eren mei' Guelle wei' den bewirtschafteten ha kann verdau'en !

n der Parad
17. August 2019 - 11.35

...an duërfir drenken ech nëmmen Simon oder Battin,awer och Bieckericher,dirkt vum Krunn!

Martine
17. August 2019 - 10.55

an dann heescht et emmer vun den "spezilalisten" mir sellten ons waaser roueg drenken, et wär gutt... haha. ech soen nemmen : drinkshop, all woch 1x

Jacques Zeyen
17. August 2019 - 10.30

Gülle,Gülle all night long. Alles gewusst,seit Äonen. Hatte die Ehre mich von einem Landwirt,den ich gerade fotografiert hatte als er mit seinem Fass am Ufer der Attert entlang güllte,belehren zu lassen. " Habe ich etwas falsch gemacht? Es ist nämlich erlaubt hier zu güllen." Ich antwortete,dass nicht unbedingt alles richtig ist was erlaubt ist. Tatsache ist,dass bei dem ersten Regen die Plörre flugs in die Attert gespült wird. Alternative!? Den Landwirten die Gülle abnehmen und in Großanlagen zu hochwertigem Dünger verarbeiten. Ich glaube in Holland gibt es das schon lange.

titi
17. August 2019 - 10.25

" Département des eaux et forêts " war die Bezeichnung unseres Gebietes unter Napoléon. Das war einmal. Heute müssen wir unser Trinkwasser grösstenteils in Plastikflaschen im Supermarkt einkaufen. Unsere Quellen sind in Begriff zu versiegen oder sind teilweise verunreinigt resp. vergiftet. Wasser gehörte früher zu den Rohstoffen die unser Reichtum ausmachten. Bald kein Trinkwasser mehr aber 1 Mio. Einwohner!