Powerlimo BMW M5

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Der BMW M5 eröffnet neue Horizonte auf der Straße. Am besten fährt er sich jedoch im Kreis. Marc Schonckert war mit ihm auf der Piste.

Ungefähr 40 km in südwestlicher Richtung von Metz entfernt befindet sich die Rennstrecke von Chambley, ein 3,3 km langer, technisch anspruchsvoller Kurs, der Insidern aus dem Rennsport in Luxemburg längst ein Begriff ist. Francis Maillet, Hausherr und Direktor der Firma Maillet Competition und BMW Belux hatten eingeladen, Arbeitsgerät war der neue BMW M5, eine „Renn-Limousine mit Straßenzulassung“, wie ich anlässlich einer ersten Begegnung mit dem M5 Ende letzten Jahres geschrieben hatte. Damals fuhren wir den Boliden auf dem ehemaligen Formel-1 Kurs von Estoril bei Lissabon, diesmal ging es auf den weniger schnellen, aber kurvenreichen Kurs von Chambley.

Der Vorteil einer Rennstrecke ist: man fährt immer im Kreis und verirrt sich nicht, man braucht kein GPS und kein Navi. Das kann auf der Straße ganz anders aussehen, wenn einen die befehlerische Stimme einer Frau quer durch das Departement jagt und auf Kurs französische Westküste bringen will. Begeistert vom Handling und dem Antrittsvermögens des M5 auf den normalen Landstraßen genossen wir Freude am Fahren und verloren einigermaßen den geografischen Überblick. Erst als die ersten Möwen kreischend über uns auftauchten, wendeten wir uns den Instrumenten zu und erfuhren durch die Tankanzeige, dass wir noch eine Chance auf Wiedergutmachung und termingerechte Ankunft beim neuen Garage Muzzolini in Esch hätten. Was wir dann auch schafften.

Über den Einsatz auf öffentlicher Straße ist nicht viel zu sagen, außer dass man mit einem 600 PS Achtzylinder Doppelturbo ein Tempolimit von 50 km/h oder 90 km/h anders wahrnimmt als in einem Kleinwagen mit 75 PS, aber so ist es eben. In Frankreich hält man sich an die Vorschriften und man tut gut daran, immerhin kann man ab und zu bei einem Überholvorgang die Musik etwas lauter spielen lassen, man kann auch mal etwas rasanter in übersehbare Kurven reinfahren oder rausbeschleunigen, der Klang und der allgemeine Auftritt des M5 lassen niemals Langeweile aufkommen.

Auf dem Rennkurs herrschen andere Gesetze. Der M5 kann in unterschiedlichen Abstimmungen gefahren werden, er hat Allrad und eine DSC Stabilitäts-Kontrolle, die in der Einstellung „4 WD Normal“ oder „ 4WD Sport“ einstellen kann, dann geht es etwas härter am Fahrwerk und angriffslustiger bei Motor und 8-Gang-Automatik zu. Man kann auch den DSC ausschalten und hat dann drei Modi zur Verfügung, nämlich 4WD Allrad, dasselbe in 4WD Sport und dann 2WD, wobei die ganze Kraft nur auf die Hinterräder geht, was sportlich Begabte dann auch auf der Piste ausnutzen, um aufregender durch Kurven zu driften. Was sie nicht unbedingt schneller macht, aber den Spaß kann man ihnen nicht nehmen. Den hat man auch als reiner Amateur, denn das Fahrwerk des M5 ist mindestens so leistungsfähig wie seine Antriebseinheit, in den Kurven von Chambley machte sich die vortreffliche ausgeglichene Gewichtsverteilung dieser nicht gerade kleinen oder leichten Limousine vorteilhaft bemerkbar.

Wir fuhren im 4WD-Sportmodus mit eingeschaltetem DSC und waren beeindruckt ob der Präzision, mit der sich dieser M5 in enge Kurven hinein- und hinauslenkt. Sehr wendig trotz Limousinen-Body, aber mit genug Gewicht und optimaler Balance ausgestattet, bei 600 PS braucht man nicht unbedingt auf jedes Kilo zu achten, man sollte nur nicht vergessen, dass auch Karbon-Bremsen ab und zu einer gewissen Abkühlung bedürfen.