Nicht alle auf einmal!

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Wenn wir alle E-Autos kaufen, überfordern wir die Stromversorgung, befürchtet Marc Schonckert.

E-Autos spielen weiterhin eine eher untergeordnete Rolle im Auto-Geschäft, das Verlangen der Kunden hält sich in Grenzen und das hat verschiedene Gründe.

Die Qual der Wahl hat man in diesem Bereich nicht, außerdem sind in diesem Angebot die volltauglichen, für den Familienbedarf konzipierten E-Autos noch seltener und außerdem recht teuer. Dazu kommen die Verunsicherung über Reichweiten und die immer noch mangelhafte Infrastruktur von Ladesäulen. Gut haben’s diejenigen mit eigener Garage und Steckdose, eine solche haben die Benutzer von Tiefgaragen oder Laternenparker meist nicht.

Wenn wir gleich morgen die 800 geplanten Ladesäulen, zusätzlich zu den bereits in Privatregie oder Eigeninitiative errichteten Stationen an Hotels, Supermärkten oder Tankstellen, zur Verfügung hätten, bedeutete dies ungefähr eine Säule pro E-Auto, das derzeit bei uns angemeldet ist. Und auch wenn sich der derzeitige Park an E-Autos verdoppeln würde, würden wir bei maximal zwei Autos pro verfügbarer Ladesäule ankommen. Das klingt gut, zwei Auto-Besitzer könnten sich durchaus eine Ladesäule teilen, wenn der eine nachts lädt und der andere Rausschmeißer in einem Nachtclub ist und den Tag über ruht. Nebenbei gesagt, sollte man sich keinesfalls mit einem Rausschmeißer anlegen, wenn der auch mal nachts laden möchte.

Zwei E-Autos auf eine Ladesäule, das klingt verlockend und vielversprechend, zumal durch die privaten Ladevorrichtungen zu Hause eine gewisse Menge an öffentlicher Ladekapazität nicht beansprucht wird. Das bedeutet, wir brauchen die 800 Ladesäulen, aber dafür darf die Zahl der E-Autos nicht übermäßig ansteigen. Das erklärt auch, warum es derzeit keinen finanziellen Anreiz vonseiten des Staates für den Kauf von E-Autos mehr gibt. Denn mal angenommen, die Anzahl von E-Autos erhöht sich mittelfristig auf, sagen wir mal, 5.000 Einheiten, dann wären 800 Ladesäulen natürlich so pyramidal überfordert wie die Gepäckabfertigung am Luxemburger Flughafen, wenn ein Flug mal pünktlich eintreffen sollte. Es würde zu Rangeleien, womöglich brutalen Auseinandersetzungen an den Ladesäulen kommen. Dort müsste man Aufpasser beschäftigen, um für den reibungslosen Ablauf zu sorgen. Unser Rausschmeißer hätte somit einen lukrativen Nebenjob. Falls er nicht einen Strommast oder einen Laternenpfahl bewachen muss, damit dort nicht „wild“ getankt wird.

Wenn irgendwann einmal Tausende von E-Autos gleichzeitig laden, vor allem während der Sportschau, fliegen Funken und Sicherungen. Zuerst die Waschmaschine, dann der Föhn und dann klemmt der E-Motor vom Garagentor, das ist dann ganz besonders peinlich. In der Zwischenzeit haben wir keine andere Wahl als Benzin oder Diesel.

Een den keng Tomaten op den Aen huet!
5. Februar 2018 - 9.42

Ich gebe Herrn Schonkert recht! EAutos verbrennen ziemlich oft. Man kann nicht damit in Urlaub fahren ausser nach Ostende, nach Juan Les Pins wäre ein Horror. Wie ich meinen Caravan an meinen geliebten Campingort in Spanien ziehen will weiss ich auch nicht? Und wenn ich mein Brennholz aus dem Wald fahre, mit einem 2,5 Tonnen Hänger, wie geht das? Ach ja, wenn ich im Winter bei minus Temperaturen zu meiner alljährlichen Ausstellung in Dortmund fahren will, wie mache ich das, es sind immerhin 300 km? Und sollte da ein Stau auf der Autobahn sein und ich eine Stunde im Stau stehe bei minus 5 grad Aussentemperatur und die Baterie ist fast leer, soll ich mir dann warme Gedanken machen um nicht zu erfrieren oder doch sofort den Automobilclub rufen zum abschleppen? Ich bin der Meinung dass EAutos gewisse Befürfnisse erfüllen kann aber noch meilenweit von einem vollwertigen Auto entfernt ist!

Fränz
4. Februar 2018 - 11.14

Nein, die Autos laden erst wenn die Leute im Bett liegen, der Fernseher, die Waschmaschine und das Bügeleisen aus, die Werksmaschinen in den Ateliers abgestellt und trotzdem noch die Windmühlen auf Hochtouren drehen.

René Charles
3. Februar 2018 - 13.43

Ich habe auch ein E-Auto seit 102 148 Kilometer, drei Jahre alt. Elektrisch fahre ich damit zu 40-50% auch bergauf, denn es ist ein Hybrid-Benziner, der seine Batterie selbst dauernd auflädt. Deshalb braucht dieser Sport-Utility-Vagon (gibt es auch als Recreation-Activity-Vagon bei der Schwester-Marke) auf 100 km Mix-Strecken nur 7,1 Liter 95er, so dass ich nur alle 670 Km etwa tanken muss. War auch nicht geschenkt, wurde gebaut von einem Werk im fernen Asien, das bereits 20 Jahre Erfahrung damit hat. Ich kaufe auch das erste Stecker-E-Auto das ERSTMALS NACH 670 Kilometern, (teilweise gefahren durch die Schweiz, im Winter bitte schön), aufgeladen werden muss. (-Dann müssen noch mindestens 10 % "drin" sein von wegen Tankstellensuche-)

de Pensionär
3. Februar 2018 - 11.13

@Marc Schonckert. Danke für die negative Werbung für E-Autos, die viele Interessenten verunsichern wird, die weiterhin auf die umweltschädigenden Flüssig-Treibstoffe setzen werden. Sie machen Werbung für Benzin und Diesel, unterschlagen aber, wie viele Megawatt Strom in den Raffinerien verbraucht werden um diese Treibstoffe herzustellen die ja nicht betriebsfertig aus dem Boden kommen. Auch müssen sie noch per Riesentanker bezw. über Tanklastwagen über tausende Meilen befördert werden und die vorhandenen Bestände sind nicht unendlich. Zu dem kommt noch der grenzenlose Stromverbrauch um die Tankstellen und ihre Mega-Reklamen zu beleuchten. Es ist nur seltsam, dass da bei den vielen Waschmaschinen, der Sportschau und den Föhns sowie Millionen TV-Geräten keine Funken fliegen....... wenn die Tankmultis alles miteinander einschalten. Wer etwas schlecht reden will und keine Argumente hat, muss eben welche erfinden . Ich habe seit einem Jahr ein Elektroauto. Gut, es war nicht gerade geschenkt, aber das war auch der einzige Nachteil ! In einem Jahr hat es noch keinen halben Cent Unterhalt gekostet, die Steuer beträgt 30€ jährlich gegenüber von 238 € früher, ich bin nicht mehr Sklave der Ölmilliardäre, das Auto rostet auch nicht, denn die Karosserie ist aus Carbon und das Chassis aus Aluminium. Aufgeladen wird es 2x pro Woche an einer normalen 230V- Haushaltsteckdose. Rein theoretisch könnte man also ohne Komforteinbusse 4 Elektroautos in einem Haushalt betreiben. Liegen bleiben ist kaum möglich, denn es hat ein kleines, vollautomatisches Notstromaggregat, das die Stromversorgung im Falle eines Falles sicherstellt. Dieser Fall ist innerhalb eine Jahres noch nie auch nur annähernd eingetreten. Trotzdem: Noch viel Spass weiterhin mit Ihrem Brummbrumm-Spielzeug.

Grober Jean-Paul
3. Februar 2018 - 10.20

Wie sieht es denn aus bei Erdgas oder Wasserstoff? Keiner spricht mehr darüber. H. Schonckert bitte machen Sie mal einen Test mit einem Brennstoffzellenauto! :-)