Kommentar: Heiter bis geladen

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E-Mobilität kostet Geld, Geduld und viel Zeit, bedauert Marc Schonckert

Wohin geht die Reise?, fragt sich die Branche bei der IAA in Frankfurt und blickt verängstigt zum Gesetzgeber, der so tut, als hätte er das Auto erfunden und deshalb die technische Hoheit über dessen Zukunft. Wenn die Autohersteller uns derzeit mit Alternativantrieb, E-Autos oder Hybridlösungen auf bessere Zeiten einstimmen, dann weil Umwelt, Konsument und Politiker das so wollen und dabei von Normen und E-Antrieben träumen, die nicht einmal mittelfristig die Umwelt entlasten, sondern eher noch mehr belasten werden. Auch in Frankfurt ist das bezahlbare E-Auto mit 500 km Reichweite und drei Stunden Ladezeit noch so weit entfernt von der Realität wie die Politiker, die von sauberen Autos in sauberen Städten träumen. Solche braucht man dort aber nicht mehr, weil es hier so viele öffentliche Nahverkehrsmittel gibt, die ohnehin alle Straßen und Kreuzungen zusetzen, besonders die beliebten und kostengünstigen Gelenkbusse, dass von Autofahren keine Rede mehr sein kann.

Was tun? Auf die Wunderbatterie hoffen? Auf einen neuen Henry Ford, der uns ein E-Auto mit 500 km Reichweite so billig anbietet, dass es jeder kaufen kann? Stromspeicher sind dagegen teuer. Einen Tesla kann sich nicht jeder leisten, einen Stecker zum Laden hat auch nicht jeder in unmittelbarer Reichweite, da draußen auf der Straße, in der Tiefgarage oder im Hinterhof eines Hochhauses. Man muss auf die bestehenden Ladesäulen auf Tankstellen, öffentlichen Plätzen, Autobahnraststätten, Hotels oder irgendwo sonst ausweichen. Das ist leichter gesagt als getan, denn es gibt deren nicht genug.

Und dann die Ladezeiten! Tanken dauert fünf Minuten, laden dauert mindestens fünf Stunden und das ist noch optimistisch ausgedrückt. Früher hieß es: „Er wollte nur kurz Zigaretten holen und wurde seitdem nicht mehr gesehen.“ Morgen sagt man: „Er wollte das Auto laden und ist vor der Ladesäule verdurstet!“ Oder einer bettelt: „Chef, ich brauch einen Tag Urlaub, ich muss mit meinem Auto zur Ladesäule.“ Wie wärs mit: „Geburtsort? Ladesäule drei auf der Aire de Berchem.“ Zudem werden wir morgen oder übermorgen auf Bergen von Batterien sitzen, die recycelt werden müssen, egal wie billig das Auto selbst war. Vielleicht versenken wir sie in einem Schacht auf einem tristen Planeten im Weltraum, wenn das mit dem Space Mining hinhaut, wenn Luxemburg den Weltraum erobert und sich herausstellt, dass Darth Vador ein Bankkonto in Luxemburg unterhält und Obi Wan in Wirklichkeit Jamper Müller heißt und in Oberpallen Schafe züchtet. In der Zwischenzeit haben Hybrid und aufladbare Hybrid-Autos noch eine große Zeit vor sich. Die brauchen Benzin, denn damit kommt man unbeschwerter zur Ladesäule!

Lacsap
23. September 2017 - 19.29

Absolut richteg, war viru kuerzem zu Peking an do fuere mei elektroautoen wei a ganz Europa.

pol
21. September 2017 - 16.31

Das Problem mit der Ladezeit besteht meistens bei denen die kein E-Auto besitzen. Man lädt fast immer nachts auf und manchmal am Tag nach während dem Einkaufen. Wenn das E- Auto in 2 Jahren billiger in den Gesamtkosten wird als der Verbrenner, wird man es kaufen, leider aus ostasiatischer oder amerikanischer Produktion. Langstrecken werden in Zukunft sowieso mit TGV oder ICE zurückgelegt, weil der Verkehr immer unmöglicher wird.

Carl Hobichen
20. September 2017 - 10.48

enen -> eben Pardon!

Carl Hobichen
20. September 2017 - 10.41

"Ich denke, dass es weltweit einen Markt für vielleicht fünf Computer gibt”. Das prognostizierte Thomas Watson, Chairman von IBM Skepsis as bei neien Saachen enen emmer grouss!

Muller Guy
20. September 2017 - 3.53

Dat mat dem E-Auto klappt nach sou bal net. Vlaicht mol an 20-30 Joer. Dem Hybrid gehéiert d'Zukunft. En deen dat net ageséit huet een Problem. Offenlechen Transport as gut awer geet net duer. An enger Staat jo. Awer um Land ? Och een Problem as dass keen Politiker eng kloer Visioun huet. En gut Beispiel eisen Verkéier-Minister. Eischter en VerkéierT- Minister. Wirklech een traurigen Gesell.

Kylo Watt
19. September 2017 - 14.59

Ich finde es wirklich bemerkenswert dass endlich mal in diesem Blatt diese ganze E-Hysterie auf den Boden der Tatsachen zurück gebracht wird. Zu teuer, keine Reichweite, keine existierende Infrastruktur...und, der Strom kommt ja bekanntlich aus der Steckdose ! Ich fahre deshalb sehr bewusst einen KLEINEN Diesel : 109 gr Emissionen und 4,3 L/100km, Partikelfilter etc... Könnte noch besser sein, aber, war billig in der Anschaffung, billig in Wartung und Verbrauch und hält mindestens 10 Jahre und 250.000Km, ohne teueren umweltbelastenden Batteriewechsel... Gut, dass man das auch hier klar erkannt hat und entsprechend reagiert !