SchwimmenJussi Salminen: Die Stimme des Euro Meet fühlt sich wohl in Luxemburg 

Schwimmen / Jussi Salminen: Die Stimme des Euro Meet fühlt sich wohl in Luxemburg 
Jussi Salminen ist seit 2011 nicht mehr vom Euro Meet wegzudenken Foto: Gerry Schmit

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Präzise Sprache, klare Stimme, sehr gute Kenntnis der Athleten und ein ausgeprägtes Gedächtnis. Das sind die Qualitäten, die der Finne Jussi Salminen mit sich bringt, um seinen Job erfolgreich auszuüben. Er ist seit 2011 Ansager beim Euro Meet.

Jussi Salminen sitzt an einem großen, leicht erhöhten Tisch ungefähr fünf Meter vom Beckenrand entfernt. Ausgestattet mit Mikrofon, Computer und einem Stapel Startlisten, hat er den perfekten Überblick über die Ereignisse. Etwas zu verpassen kann sich der 40-Jährige aus Suomi nicht leisten. Seine Stimme muss konstant auf Hochtouren bleiben, denn in den drei Meet-Tagen „bearbeitet“ er mehr als 350 Rennen.

Und es ist Arbeit, harte Arbeit für seine Stimmbänder – denn Ansagen ist nicht nur, die Schwimmer vorzustellen. „Ich bereite mich intensiv auf den Wettbewerb vor, besonders gerne befasse ich mich mit den Zeiten und Statistiken. Dann, während des Events, kommentiere und analysiere ich die Rennen auch. Ich habe immer meine Pastillen bereit und trinke viel Wasser … ohne Kohlensäure natürlich“, fügt er lächelnd hinzu. „Es führt aber kein Weg daran vorbei, dass am Ende des Tages meine Stimme dahin ist.“

Vom Radio zur WM

Mit neun Jahren kam Salminen zum Schwimmsport. Schnell war er fasziniert und konkurrenzfähig, obwohl er laut eigenen Angaben es nie in die finnische Nationalmannschaft geschafft hat. Zehn Jahre später führte sein Weg in das Coaching. Ein Test, der nur von kurzer Dauer sein sollte. „Trainer sein war nicht mein Ding. Ich fand, dass meine Stärken woanders lagen, wollte aber gleichzeitig dem Sport erhalten bleiben.“ Während seiner Studienzeit in Finnland dauerte es nicht lange, bis er als Radiosprecher jobbte, mit Fokus auf Sport. Die Weichen waren gestellt.

„Es fing alles ganz klein an. Ich war gerade mal 20 Jahre alt, bei meinem Heimverein wurde ein Ansager für einen Wettbewerb gesucht und ich habe meine Hand gehoben. Von da an ging es über regionale zu nationalen Meisterschaften und jetzt sind wir bei Europa- und Weltmeisterschaften angelangt.“ FNLS-Präsident Marco Stacchiotti lernte Salminen 2010 bei den Europäischen Juniorenmeisterschaften in Helsinki kennen und fragte ihn, ob er den Job als Ansager beim Euro Meet im Januar des darauffolgenden Jahres übernehmen würde. Der Rest ist Geschichte.

Mit seiner lustigen Art gehört er schon zum Inventar des Events. „Nice shorts, Italy“, kommentierte er die sehr (!) kurzen Hosen der italienischen Nationalmannschaft bei der Medaillenzeremonie. Für diese Späßchen schätzt man den 40-Jährigen auch in Luxemburg. Und wie sieht es aus mit Euro Meet 2021? „Solange man mich braucht, komme ich wieder, auf jeden Fall. Es macht mir riesigen Spaß“, erklärt der Finne mit der angenehmen Stimme.