Kopf des TagesSimone Asselborn-Bintz, die neue Abgeordnete

Kopf des Tages / Simone Asselborn-Bintz, die neue Abgeordnete
Simone Asselborn-Bintz Foto: CdD

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Simone Asselborn-Bintz als Abgeordnete vereidigt

1972. Musikunterricht im „Lycée Hubert Clément“ in Esch. Simone hat ein loses und liebenswürdiges Mundwerk. Immer einen lockeren Spruch auf Lager: „Wenn’s Arscherl brummt, ist’s Herzerl g’sund“, sagt sie keck und hat die Sympathie der Septimaklasse auf ihrer Seite – die des Lehrers auch.

Seit 2002 ist sie Mitglied der LSAP. Aus Überzeugung. „Ja, weil ich das zu Hause so gelehrt wurde!“ Und eigentlich immer mit Freude: „Auch wenn Seitenhiebe manchmal wehtun.“ Ihrem Optimismus scheint das nicht geschadet zu haben. Gestern wurde sie als neue LSAP-Abgeordnete im Parlament vereidigt.

Die Zeremonie nimmt sie gelassen, den Tod von Eugène Berger weniger. Simone ist Profi, oft mehr als sie denkt und immer noch liebenswürdig. Besonders dann, wenn sie alles macht, nur nicht viel Aufhebens um die eigene Person. Das ehrt sie. Wobei, als Politikerin dürfte sie ruhig öffentlichkeitswirksamer arbeiten – man würde es ihr nicht übelnehmen.

Simone wird am 24. Januar 1966 in Esch/Alzette geboren. In Raemerich wächst sie auf. Heute lebt sie, nicht weit vom Elternhaus entfernt, in Beles-Metzerlach. Sie ist diplomierte Erzieherin und arbeitet seit 30 Jahren im „Spillhaus“ im Park Laval in Esch.

Sie ist mit Roland Asselborn verheiratet und Mutter zweier Söhne. Einer von ihnen bleibt der künstlerischen Tradition der Familie treu und ist Musiker. Simone ist nämlich die Tochter von Micky Erpelding und Aly Bintz. Musik- und Theaterfreunden dürften die Namen ein Begriff sein. Die Mutter ist zudem eine beliebte Sprecherstimme bei „Radio Lëtzebuerg“. Und sie ist politisch aktiv. Als Schöffin in Esch. Bis zu ihrem Tod im Jahr 2000. Der Vater stirbt vier Jahre später. 

Simone hat viel von den Eltern übernommen. Die Frohnatur, die Freude am Theater (im Ensemble des Lyzeums oder beim Verein „Escher Liewensfrou“) und auch die Begeisterung für Politik. Das ist heute ihre Bühne. Und die gefällt ihr: „Wer seine Arbeit gut erledigt und ehrlich ist, der bekommt Applaus!“ Oder er rückt in die „Chamber“ nach, so wie Simone Asselborn-Bintz jetzt für Alex Bodry. Neuland ist das nicht. Bereits 2018 saß sie für kurze Zeit im hohen Haus. Ihr politisches Vorbild? „Meine Mutter!“

Seit 2005 ist sie Gemeinderätin in Sanem. Seit 2011 Schöffin, zuständig unter anderem für Kultur. Wenn Bürgermeister Georges Engel seinen Worten Taten folgen lässt und zurücktritt, wird Asselborn-Bintz seinen Posten übernehmen und erste Bürgermeisterin der Gemeinde werden. 

Ihre Familie und Freunde will sie auch in Zukunft nicht vernachlässigen. Auch ihre Hobbys nicht – Kultur, Reisen und Speisen. Und Lesen, wie aktuell das Buch „Utopien für Realisten“.

Hat sie sonst ein Ziel im Leben? „Im Stehen pinkeln zu können“, sagt sie und lacht. Dass „Don’t worry, be happy“ und „Mit Humor geht alles besser“ ihre Lieblingssprüche sind, hätte man jetzt echt nicht erraten.