Racing LuxemburgNach fünf Niederlagen in Serie: Der Racing will mit Kampfgeist in die Titelgruppe

Racing Luxemburg / Nach fünf Niederlagen in Serie: Der Racing will mit Kampfgeist in die Titelgruppe
Racing-Routinier Xavier Engel besitzt im Play-off-Kampf bereits ausreichend Erfahrung Foto: Jeff Lahr

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Der Verlierer der letzten Wochen in der Total League heißt eindeutig Racing Luxemburg. Alles sah danach aus, als würden die Hauptstädter in ihrer dritten aufeinanderfolgenden Saison im Oberhaus einen weiteren Sprung nach oben machen, nun müssen sie jedoch um die Titelgruppe bangen.

Ohne den nötigen Kampfgeist wird am Freitag und Sonntag, wenn die beiden letzten und entscheidenden Spieltage der Qualifikation ausgetragen werden, nichts gehen, dessen ist sich Xavier Engel bewusst. Immer wieder sprach er gestern das Wort „kämpfen“ an. Der Routinier weiß, wovon er redet, in den letzten Jahren mischte der Racing-Spieler mit seinem Ex-Club Bartringen stets bis zum Schluss im Play-off-Kampf mit, dies mit einer erstaunlichen Erfolgsquote: In den letzten vier Spielzeiten schnappte sich die Sparta stets den erlösenden sechsten Platz, vor zwölf Monaten sogar erst mit einem Last-minute-Sieg am 18. Spieltag gegen Düdelingen. Dass der Racing überhaupt so lange zittern muss, das haben sich die Spieler allerdings selbst zuzuschreiben, denn den Sack hätte man bereits vor über einem Monat zumachen können.

Doch fünf Niederlagen aus den letzten fünf Spielen und die Situation sieht plötzlich komplett anders aus. „Es ist schon frustrierend, seit einem Monat diskutieren wir darüber, dass ein, schlimmstenfalls zwei Siege reichen. Doch anstatt ruhig in die nächsten Wochen schauen zu können, stehen wir nun mit dem Rücken zur Wand und es ist enorm schwer, den Kopf über Wasser zu halten. Das, was wir in den letzten Wochen gespielt haben, geht einfach über keine Kuhhaut.“ Dabei spricht Engel auch gleich die direkte Konkurrenz Heffingen und Fels an, die sich im neuen Kalenderjahr in einem regelrechten Aufwärtstrend befindet: „So wie diese Teams aktuell aufspielen, ist es schwer, positiv zu denken. Beide Mannschaften zeichnen sich durch eine unglaubliche Energie aus. Ich habe höchsten Respekt davor, wie sie kämpfen und Lösungen finden, so wie Fels am Sonntag in Ettelbrück, als das Team unter Zugzwang war.“ Dabei ist sich der 31-Jährige bewusst, dass man dringend zur alten Defensivstärke zurückfinden muss.

Zurück zur alten Defensivstärke

Genau das war über weite Strecken der bisherigen Saison die große Stärke des Hauptstadtklubs. Mit einem Schnitt von durchschnittlich nur um die 70 Punkte pro Spiel stellte der Racing lange Zeit die beste Defensive der Liga. In den letzten fünf Partien betrug dieser Wert jedoch 81,2 Punkte, auch Engel findet nur schwer Erklärungen, warum es plötzlich gerade hier nicht mehr rollt: „In den letzten Wochen wurde viel darüber geredet, dass wir auch in der Offensive mehr leisten müssen. Ich denke, so sind dann Lücken in der Defensive entstanden, die man nicht akzeptieren kann. Wir müssen uns selbst die Frage stellen, ob hier jeder im Moment 110 Prozent gibt, und die Kontrolle in der Defensive zurückgewinnT. Dann ist es auch weniger schlimm, wenn vorne mal ein Ball nicht in den Korb geht.“

Frustrierend waren für den Routinier in den letzten Wochen vor allem die Niederlagen gegen Bartringen und Contern, die in der Tabelle hinter dem Hauptstadtklub liegen. „Dann geht man in Spiele und denkt, man hätte eine Chance, und dann kommt das dabei heraus.“ Dabei stand man dem Gegner 80 bzw. sogar 92 Zähler zu. Am Samstag kassierte man dann eine unglückliche Niederlage gegen den T71 Düdelingen, dies erst in der Verlängerung. Erneut hatte der Racing die Play-off-Teilnahme in der eigenen Hand, wieder wurde nichts daraus: „Im Moment kommt wirklich alles zusammen, wie Würfe, die knapp nicht reingehen. Da fragt man sich schon, ob das Play-off überhaupt für uns in dieser Saison sein soll …“

Neuer US-Spieler bringt Hoffnung

Dass man ausgerechnet in den beiden letzten Qualifikationsspielen auf die direkten Konkurrenten Fels und Heffingen trifft, sieht Xavier Engel positiv und negativ zugleich: „Es wird mental jedenfalls sehr anstrengend. Wir stehen aktuell nicht auf einem Play-off-Platz und sind somit auch nicht Favorit.“ Ein Hoffnungsschimmer gibt da der neu engagierte US-Spieler Stephen Dennis, der laut Engel vom Spielertypus dem Heffinger Profi Nelly Stephens ähnelt: „Athletisch sind beide durchaus miteinander zu vergleichen. Das, was Nelly auszeichnet, seine Energie und seine Stärke im Rebound, bringt auch unser neuer Profi mit. Man kann von Glück reden, dass man zu diesem Zeitpunkt der Saison einen solchen Spieler an Land ziehen konnte.“ Dabei nimmt man es beim Racing dann auch in Kauf, dass der neue US-Spieler erst seit einer Woche im Land ist und noch nicht zu hundert Prozent ins Team integriert ist. 

Das Erfolgsrezept lautet einfach von der ersten bis zur letzten Minute kämpfen und keine Angst haben“

Xavier Engel, Racing Luxemburg

Auch wenn es am Ende nicht zum ersehnten Sieg gereicht hat, letzte Woche gegen die Musel Pikes und am Samstag gegen den T71 war jedenfalls ein deutlicher Aufwärtstrend beim Hauptstadtklub zu spüren: „Mit diesem positiven Gefühl müssen wir in die beiden entscheidenden Spiele gehen“, gibt dann auch Xavier Engel die Devise fürs Wochenende vor. Seine Erfahrung der letzten Jahre nimmt der 31-Jährige dabei gerne mit: „Es ist positiv, so etwas bereits miterlebt zu haben. Das Erfolgsrezept lautet einfach von der ersten bis zur letzten Minute kämpfen und keine Angst haben.“