BGL-LigueVon Pinatar nach Bar: Die sonnigen Trainingslager der BGL-Ligue-Vereine

BGL-Ligue / Von Pinatar nach Bar: Die sonnigen Trainingslager der BGL-Ligue-Vereine
Die Rodanger Kicker hatten bereits 2019 viel Spaß in Bar Facebook/FC Rodange 91

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Bei allen BGL-Ligue-Vereinen steht der Trainingsauftakt vor der Tür. Vier Klubs leisten sich den Luxus eines Trainingslagers in sonnigeren Gefilden, um die Rückrunde optimal vorzubereiten.

Der F91 Düdelingen wird schon fast traditionell seine Zelte in Spanien aufschlagen. Diesmal jedoch nicht in San Pedro del Pinatar, sondern in La Manga an der Costa Calida. Trainer Bertrand Crasson, der sich derzeit noch von einer Knie-Operation erholt, hat in der Vergangenheit im spanischen Urlaubsort gute Erfahrungen gemacht. „Ich war mit Anderlecht dort im Trainingslager und es hat immer alles gepasst“, sagt der Belgier. Testspiele sind gegen russische und norwegische Erstligisten geplant. La Manga genießt seit jeher einen exzellenten Ruf bei Profivereinen. In diesem Winter sind u.a. Bayer Leverkusen und der RSC Anderlecht zu Gast an der spanischen Westküste.

Diesen Ausblick darf der F91-Kader in Kürze genießen
Diesen Ausblick darf der F91-Kader in Kürze genießen Facebook/F91

F91 holt Triboulet, Hadji ein Kandidat

Bevor es in die Sonne geht, muss Crasson die Spreu vom Weizen trennen. „In Zukunft werde ich mit einem Stamm von nur 20 Spielern trainieren. Es ist unmöglich, mit einem 35-Mann-Kader zu arbeiten“, erklärt Crasson. Abgänge sind bisher jedoch nicht zu verzeichnen. Dafür kann bereits ein Neuzugang vermeldet werden. Aus Virton kommt Vinni Triboulet nach Düdelingen. Beim belgischen Zweitligisten konnte sich der 21-jährige Offensivspieler nicht durchsetzten. Vergangene Saison hatte er für die AS Nancy zwölf Spiele (zwei Tore) in der Ligue 2 bestritten. In Düdelingen soll der schnelle Mann vor allem auf den Flügeln eingesetzt werden. Auch zwei ehemalige BGL-Ligue-Topstürmer waren bzw. sind im Gespräch. „Am liebsten hätte ich Dave Turpel zurückgeholt, aber das scheint leider nicht möglich zu sein. Samir Hadji ist aber mit Sicherheit ein Kandidat“, sagt Crasson.

Nach Spanien wird auch der aktuelle BGL-Ligue-Tabellenführer UT Petingen reisen. Die Überraschungsmannschaft der Hinrunde wird vom 1. bis zum 7. Februar in San Pedro del Pinatar weilen. „Vor der Saison haben wir uns ein Budget für ein Trainingslager zur Seite gelegt, weil wir im vergangenen Winter Probleme mit der Vorbereitung hatten. Wir verfügen über keinen Kunstrasen und das hat sich in der Rückrunde bemerkbar gemacht. Das wollten wir in dieser Saison unbedingt vermeiden“, erklärt Fangueiro. „Es ist außerdem eine gute Möglichkeit, die Gruppe noch weiter zusammenzuschweißen“, so der portugiesische Trainer weiter.

Nicht dabei sein wird Abwehrchef Jules Diouf, der sich einen Kreuzbandriss zugezogen hat und für den Rest der Saison ausfällt. Petingen befindet sich deshalb auf der Suche nach einem Innenverteidiger. „Die Verhandlungen mit einem Spieler haben begonnen, es ist jedoch noch zu früh, um darüber zu reden“, sagte Fangueiro. Neben einem Abwehrspieler soll noch ein Offensivmann verpflichtet werden. Mathis Fonovich und Robin Peeters können sich indes nach einem neuen Verein umsehen. „Ich habe ein Gespräch mit ihnen geführt. Beide sind gute Spieler, leider hatten sie jedoch Probleme damit, unser System zu verstehen“, sagt Fangueiro.

Neben dem Trainingslager hatte Petingen im vergangenen Winter Probleme bei der Vorbereitung, deshalb wurde diesmal ein Budget für eine Reise in die Sonne beiseitegelegt
Neben dem Trainingslager hatte Petingen im vergangenen Winter Probleme bei der Vorbereitung, deshalb wurde diesmal ein Budget für eine Reise in die Sonne beiseitegelegt Facebook/Union Titus Petingen

Der Tabellenzweite Niederkorn verzichtete auf ein Trainingslager im Ausland. Stattdessen wird der Progrès einen kurzen Lehrgang in Lipperscheid absolvieren (24. bis 26. Januar). „Im vergangenen Winter waren wir in Varzim (Portugal, Anm. d. Red.). Die Reise war mit hohen Kosten verbunden und der Ertrag war gering. Deshalb haben wir uns entschieden, in Luxemburg zu bleiben“, sagt Progrès-Teammanager Thomas Gilgemann.

Eine Woche wird sich dagegen der RFCUL im türkischen Belek auf den zweiten Teil der Saison vorbereiten. Das Trainingslager findet vom 2. bis 9. Februar statt. Zwei Testspiele sind im Trainingslager-Mekka geplant, „gegen Gegner, die unserem Niveau entsprechen“, sagt Sportdirektor Patrick Grettnich. Vor zwei Jahren fand beispielsweise an gleicher Stelle ein Vergleich mit Uerdingen statt. „Letztes Jahr waren wir aufgrund der Kontakte unseres damaligen Trainers in Belgien. Die Wetterbedingungen waren komplett anders“, erinnert sich Grettnich. „Eine saubere Trainingswoche auf dem Rasen statt Probleme mit Regen oder Schnee wird uns hoffentlich einen Schritt weiterbringen.“ Bis dahin hofft der Verein auch, zwei Winterzugänge unter Dach und Fach gebracht zu haben. Die Unterschriften zweier ausländischer Spieler könnten schon heute oder morgen erfolgen. „Erfahrung und Verstärkung im offensiven und defensiven Bereich“, nennt Grettnich es. 

Auch Fola, Differdingen, Strassen, Rosport, Jeunesse, Etzella und Mühlenbach bleiben in heimischen Gefilden. Die UNA hat mit Stéphane d’Angelo (Ziel unbekannt) und Adnan Basic (FK Slavoj/CZ) zwei Spieler ziehen lassen. Neu dabei ist der ehemalige Düdelinger Flügelspieler Morgan Betorangal. Hostert wird seine Vorbereitung mit einem dreitägigen Trainingslager in Bitburg abschließen.

Mondorf gönnt sich zwei Nächte im örtlichen Casino (24. bis 26. Januar). Für Trainer Arno Bonvini hat ein Trainingslager „zu Hause“ mehrere Vorteile: „Da wäre der finanzielle Aspekt. Zudem sind bis auf ein oder zwei Ausnahmen alle Spieler berufstätig, sodass niemand seine Urlaubstage opfern muss. Auf Amateurniveau reicht das auch. Für das Teambuilding sind diese zwei Tage eine gute Sache.“ Mondorf steht kurz vor der Verpflichtung von zwei Offensivspielern. Neben einem Spieler aus dem Ausland hofft der Verein, dass es sich beim zweiten Neuzugang um einen BGL-Ligue-erfahrenen Spieler handelt. Auf der Liste der Abgänge stehen zwei Namen: Abel Khaled, der vor sechs Monaten vom SR Delémont (CH) nach Luxemburg kam, will zurück nach Frankreich. Dem 37-jährigen Angolaner Joao Martins stand zuletzt viel Verletzungspech im Weg. Bei ihm stehen die Zeichen auf Karriereende.

In Rosport stoßen ab Montag mehrere Testspieler zum Kader. Gesucht wird eventuelle Verstärkung auf den Außenverteidigerposten. Nach Deutschland wechselten Julian Dücker (SG Kordel/Welschbillig) und Patrik Kasel (FSV Trier-Tarforst). Etzella Ettelbrück hat mit Neil Pattison bekanntlich seinen Trainer gefunden. Trainingsauftakt ist am Montag, gesucht werden ein Offensivspieler und ein Defensivspezialist. Mit Abgängen rechnet der Verein von Tun di Bari nicht. Verlassen hat Mühlenbach dagegen Denis Dragulovcanin. Alle anderen Personalentscheidungen werden erst in den kommenden Wochen geklärt.

Bei der Jeunesse Esch ist man weiterhin auf der Suche nach Neuzugängen, bevor der neue Trainer Noël Tosi am 15. Januar das Training aufnimmt. Mittelfeldspieler Alexis Larrière (vereinslos, davor FC Metz) wurde wegen gesundheitlicher Bedenken noch nicht unter Vertrag genommen. Derzeit fallen drei Spieler wegen Knieproblemen aus. Rick Brito erlitt einen Kreuzbandriss, Manu Lapierre wird frühestens im März das Mannschaftstraining aufnehmen und Halim Meddour hat sich im letzten Rückrundenspiel gegen Hostert verletzt. Gerüchten zufolge könnte zudem ein Torjäger den Verein noch im Winter verlassen.

Alles passt in Bar

Zum zweiten Mal in Folge wird sich der FC Rodange 91 in Montenegro auf die anstehende Rückrunde vorbereiten. Sportdirektor Yvon Dietz sprach von optimalen Trainingsbedingungen und Schwierigkeiten bei den Urlaubsplanungen.

Rund 30 Mann werden am 14. Februar nach Bar aufbrechen. Fest steht die Teilnehmerzahl des Rodanger Kaders noch nicht: Einerseits soll heute ein Stürmer aus dem Ausland unterschreiben, andererseits könnten einige Spieler noch absagen. Letztes Jahr war es David Fleurival, der von seinem Arbeitgeber nicht freigestellt wurde – und eine Woche in Monnerich mittrainierte. Nicht mit dabei sein wird Stürmer Julien Lacour, der aufgrund von Differenzen aus dem Kader aussortiert wurde. Er wechselt nach Aubange.

Bei den Planungen war Rodange an die Schulferien gebunden: „Wir sind ja keine Profis“, scherzt Sportdirektor Yvon Dietz, um hinzuzufügen: „Trotzdem werden wir wieder eine Woche unter professionellen Bedingungen trainieren können.“

Wie richtige Profis fühlten sich die damaligen Ehrenpromotionäre in Montenegro
Wie richtige Profis fühlten sich die damaligen Ehrenpromotionäre in Montenegro Facebook/FC Rodange 91

Ausgewählt wurde das gleiche Hotel wie 2019. Bar heißt das montenegrinische Städtchen, einstige Heimat von Vereinspräsident Semin Civovic, der über die Weihnachtsfeiertage erneut vor Ort alle Details geklärt hat. „Die Installationen werden diesmal noch etwas besser sein, da wegen der Spiele der kleinen Staaten alles noch einmal renoviert und verbessert worden ist“, sagt Dietz. Ein Testspiel gegen einen serbischen Gegner ist eingeplant, welcher Verein es nun sein wird, steht noch nicht fest.

Das Tabellenschlusslicht wird in Bar wie ein Starensemble behandelt: Eigener Busshuttle, Wäscheservice und die Lage direkt am Meer lassen Dietz und Co. für eine Woche erfahren, wie sich das Leben der Fußballprofis anfühlt. „Die führenden Vereine der Liga sind international vielleicht etwas bekannter und haben andere Mittel, doch wir haben in unsere Trainingslager ebenfalls alles zur Verfügung, was man braucht. Diese Woche hatte uns bereits im letzten Jahr sehr gut getan.“ Über Charleroi wird der Tross freitags per Ryanair-Maschine in die Ferne aufbrechen, um zweimal täglich zu trainieren. „Wir haben das kleinste Budget. Wir können froh sein, dass wir unseren Präsidenten und dessen Kontakte haben“, formuliert es Dietz bezüglich des Kostenpunkts, den er nicht verraten will.