KunstturnenDie luxemburgischen Turner wollen beim Christmas Gym Cup ihre Fortschritte zeigen

Kunstturnen / Die luxemburgischen Turner wollen beim Christmas Gym Cup ihre Fortschritte zeigen
 Quentin Brandenburger hat die Norm für die EM 2020 in Baku bereits erfüllt

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Wenn der Réveil Bettemburg heute und morgen zum 21. Mal den Christmas Gym Cup – den letzten verbleibenden großen internationalen Kunstturnwettbewerb in Luxemburg – austrägt, werden alle Blicke auf die einheimischen Turner gerichtet sein, die einmal mehr ihre Fortschritte unter Beweis stellen wollen.

Das Jahr 2019 im Kunstturnen gehörte vor allem den Damen, allen voran Céleste Mordenti konnte mit ihrer Teilnahme an Europa- und Weltmeisterschaften sowie den Europaspielen in Minsk den nationalen Turnverband FLGym nach einer längeren Durststrecke direkt wieder auf mehreren internationalen Bühnen vertreten. Doch auch im Männerbereich wurde in den vergangenen zwölf Monaten nicht geschlafen.

Im Gegensatz zu den Damen ist der Nationalkader der Herren wesentlich jünger. Quentin Brandenburger führt mit seinen gerade einmal 15 Jahren eine talentierte Truppe an, für die 2019 eher ein Übergangsjahr war und wo die jungen Talente nur selten im Fokus der Öffentlichkeit standen. Da Europameisterschaften im Juniorenbereich nur alle zwei Jahre ausgetragen werden, standen für die fünf Turner des Nationalkaders viele Trainingseinheiten auf dem Programm, bei denen neue Elemente einstudiert und der Schwierigkeitsgrad der Übungen langsam erhöht wurde. Erst im November wurde es für die beiden Ältesten im Kader, Quentin Brandenburger und Ronan Foley, dann so richtig ernst, denn binnen einer Woche standen zwei Qualifikationswettbewerbe für die kommende EM 2020 in Baku an. Und beide Jungs erfüllten ihre Aufgabe mit Bravour, worüber sich der technische Direktor des Verbandes und Herren-Nationaltrainer Jacques Renson freut: „Quentin hat die Norm im ersten, Ronan im zweiten Versuch erfüllt. Unser Ziel war es, die Qualifikation schnellstmöglich unter Dach und Fach zu bringen, was auch gelungen ist.“ Vor allem Foley hat laut dem Trainer in den vergangenen Monaten deutlich an Reif hinzugewonnen: „Beim Turnier in Tschechien waren ausschließlich internationale Kampfrichter anwesend, seine Qualifikation ist somit alles andere als auf eine lockerere Bewertung zurückzuführen.“

Das große Ziel EM 2022

Somit ist man bei der FLGym dem großen Ziel, 2022 eine komplette Mannschaft zu Europameisterschaften schicken zu können, bereits jetzt ein großes Stück näher gekommen: „Das ist das langfristige Ziel für diesen Kader und man hat gesehen, dass dies auch durchaus machbar ist. Es wäre das erste Mal seit sehr langer Zeit, dass die FLGym mit einem kompletten Team bei so einem Event vertreten wäre, und das wäre für die Entwicklung des luxemburgischen Turnsports ein wichtiger Schritt.“ Bekanntlich war Sascha Palgen bis zu seinem Rücktritt im Jahr 2016 auf internationaler Bühne ein Alleinkämpfer. Doch seit dem Neuaufbau des Kaders, der mit der Verpflichtung von Renson vor vier Jahren begann, hat der Verband einen komplett neuen Weg eingeschlagen. Erstmals wurde in diesem Jahr auch ein „Cadre jeune“ gegründet, den man langsam auf größere Aufgaben vorbereitet: „Beim Christmas Gym Cup werden diese Turner noch für ihren Verein starten, wir wollen sie nicht zu früh ins kalte Wasser werfen.“ Doch auch wenn einige Talente nachkommen, so ist Renson noch nicht ganz zufrieden: „Wir müssen noch mehr das Vertrauen der Vereine gewinnen, um sie für das nationale Projekt zu begeistern und sie davon zu überzeugen, uns ihre besten Turner anzuvertrauen.“ Daher wurde im Herbst mit François Person ein zweiter Nationaltrainer für den Herrenbereich verpflichtet, der sich ausschließlich um diese Nachwuchstalente kümmert und sie langsam an zukünftige internationale Auftritte heranführt.

Während Brandenburger und Foley morgen beim Christmas Gym Cup nicht unter absolutem Erfolgszwang stehen und sich in den kommenden Wochen in Ruhe auf die kontinentalen Meisterschaften Ende Mai vorbereiten können, wollen die drei jüngeren Turner des Kaders – Mathis Kayser, Joy Palermo und Colin Hartz Marques – dem nationalen Publikum in Bettemburg ihre Fortschritte der letzten Monate präsentieren. Auf die drei Youngsters dürfte im Frühling mit dem Junior Team Cup in Berlin ein weiteres Highlight warten. Bei diesem für Renson stärksten Nachwuchswettbewerb in Europa hatte Hartz Marques im vergangenen April bereits für Furore gesorgt, als er als jüngster Turner mit elf Jahren im Wettbewerb am Barren die Bronzemedaille gewann. 2020 sollen auch die beiden anderen Turner in den Genuss dieses Wettbewerbs kommen.

Bei den Damen werden Maeva Baum, die nach längerer Verletzungspause ihre letzte Qualifikationsmöglichkeit für die EM in Paris wahrnehmen möchte, Chiara Castellucci sowie Céleste Mordenti, für die es der erste Auftritt seit der WM in Stuttgart ist, für die FLGym in Bettemburg auf der Matte stehen.

Programm

Christmas Gym Cup:
Damen, heute:
10.00: Benjamines, Jeunes Espoirs
15.55: Poussines, Open
Herren, morgen:
9.15: Poussins, Benjamins Minimes
13.30: Jeunes Espoirs, Open